Lokalsport Das starke Stadtwald-Team

Tennis · Bundesligist HTC Blau-Weiß Krefeld präsentierte gestern Abend im Willicher Porschezentrum sein Aufgebot. Sechs Neuzugänge sorgen für mehr Tiefe im Kader.

Lokalsport: Das starke Stadtwald-Team
Foto: Lammertz Thomas

Auch wenn noch 15 lange Wochen ins Land gehen, ehe in der Tennisbundesliga der Startschuss fällt, können sich die hiesigen Fans schon auf die Meisterschaftsspiele des HTC Blau-Weiß Krefeld freuen. Denn gleich zum Auftakt stellt sichLokalrivale und Meister Gladbacher HTC im Stadtwald vor. Gestern präsentierten Klubchef Hajo Ploenes und Teamchef Olaf Merkel die neuformierte Mannschaft im Porsche-Zentrum Willich des HTC-Sponsors "Tölke & Fischer" vor. Mitglieder, Freunde und Förderer des Stadtwaldteams informierten sich in geselliger Runde über die schon lange laufenden Planungen für die neue Spielzeit. Und sie staunten nicht schlecht. Denn die Blau-Weißen gehen erneut mit einem starken Team ins Rennen. Durch sechs Ab- und sechs Zugänge erhält das 14-köpfige Aufgebot ein neues Gesicht. Dabei setzt der Klub auf eine schlagkräftige Mischung aus Leistungsträgern der Vergangenheit und jungen Spielern, die im Ligaspielbetrieb noch Fuß fassen wollen.

Natürlich kamen gestern noch einmal Erinnerungen an die vergangene Saison auf, in der sich auf den Sandplätzen an der Hüttenallee das Bundesliga-Motto "Weltklasse im Klub" widerspiegelte. Das beweist auch der neue Zuschauerrekord. Dass am Ende mit der stärksten Blau-Weiß-Mannschaft aller Zeiten der Erfolg von 2015 (Platz vier) nicht getoppt werden konnte und "nur" Platz sechs heraussprang, lag an verschiedenen Umständen, die nicht vorhersehbar waren. Ansonsten wäre der HTC seinem Ruf als Favoritenschreck sicher bis zum letzten Spieltag gerecht geworden. Auch wenn alle Bundesliga-Vereine solche Umstände nie ganz ausschließen können, war Olaf Merkel in den vergangenen Monaten darum bemüht, dieses Risiko so weit wie möglich zu minimieren: "Entscheidend war für mich, dass ich besonders für die letzten beiden Spieltagen vor den US-Open ausreichend Spieler zur Verfügung habe." Durch die gewonnene Tiefe im Kader sieht er sein Team genau so stark aufgestellt wie im Vorjahr: "Das weckt natürlich eine gewisse Erwartungshaltung. Aber ich bin überzeugt, dass wir eine gute Rolle spielen werden."

Bester Neuzugang ist der Argentinier Facundo Bagnis, der 2016 für den Rochusclub aufschlug, sich aber am Rolander Weg nicht so wohl fühlte. Da der 27-jährige Linkshänder, der 2016 erfolgreichster Akteur bei Challenger-Turnieren auf Sand war, mit Krefelds Urgestein Maximo Gonzales befreundet ist, lag ein Wechsel in den Stadtwald auf der Hand. Deren Landsmann Federico Coria ist ein weiterer Neuzugang, der die dritte Ausländerposition des HTC einnimmt. Für den 24-Jährigen hat sich Merkel aufgrund seiner guten Kontakte in Südamerika und den entsprechenden Ratschlägen entscheiden. Nicht lange überlegen musste er bei der Verpflichtung des Belgiers Arthur de Greef: "Ich verfolge ihn schon lange und habe ihn bereits im September unter Vertrag genommen. Er hat im Winter in Südamerika erfolgreich auf Sand gespielt."

Viel verspricht sich der Teamchef auch von Marco Cecchinato. Der 24-jährige Italiener schaffte schon den Sprung in die Top-100 und bis ins Davis-Cup-Team der Azzuri. Auch dessen Landsmann Davide Galoppini ist neu im Team. Der 23-Jährige soll die Rolle von Pablo Galdon übernehmen, der immer zur Verfügung stand, aber jetzt von Merkel aussortiert wurde. Galoppini gehört in Pisa zur Trainingsgruppe von Krefelds Nummer eins, Paolo Lorenzi (der wie auch Jürgen Melzer gestern eine Videobotschaft übermittelte). Auch wenn er in der Weltrangliste weit hinten platziert ist, traut Merkel ihm Bundesligaeinsätze zu: "Er hat schon Spieler geschlagen, die um die Position 300 liegen."

Auf Empfehlung von Ruben Ramirez Hidalgo entschied sich Merkel für den Spanier Pedro Martinez Portero, mit erst 19 Jahren der jüngste Blau-Weiße des Kaders. Das Reglement der Bundesliga erlaubt, dass zu dem 14-köpfigen Aufgebot noch junge deutsche Spieler (U21) gemeldet werden dürfen. Davon will Merkel aus dem eigenen Klub Gebrauch machen. Überlegungen, gestandene deutsche Akteure zu verpflichten, gab es nicht: "Die Topleute sind einfach zu teuer, bei den anderen stimmt das Preis-LeistungsVerhältnis nicht.

(RP)
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