KFC Uerdingen Der KFC marschiert in eine Richtung

Krefeld · Durch eine grandiose Serie von acht Siegen in Folge hat sich Uerdingen eine gute Ausgangsposition im Kampf um die Meisterschaft geschaffen. Der Auftritt in Dortmund beweist: Das Team will dieses Ziel unbedingt erreichen.

 1000 Krefelder unterstützten das Team in Dortmund, wo im Uerdinger Fanblock beste Stimmung herrschte.

1000 Krefelder unterstützten das Team in Dortmund, wo im Uerdinger Fanblock beste Stimmung herrschte.

Foto: Samla

Stefan Krämer geht nach dem Schlusspfiff eigentlich immer schnurstracks in die Kabine. "Die Mannschaft hat gespielt, also soll sie sich auch feiern lassen, und nicht ich", sagt er. Doch in Dortmund musste er eine Änderung vornehmen. "Wir woll'n den Trainer seh'n", schallt es aus 1000 Kehlen im Stadion Rote Erde. Krämer tut den Fans den Gefallen und lässt sich kurz feiern, verschwindet dann aber wieder, während die Spieler die Minuten sichtlich genießen.

Der nahezu überschwängliche, grenzenlose Jubel war verständlich - natürlich aufgrund des Resultates, doch noch viel mehr ob der Art und Weise wie der 6:2-Sieg zustande gekommen war. Nach einem unglücklichen Rückstand durch einen umstrittenen Elfmeter und ein doch ziemlich deutliches Abseitstor drehte die Mannschaft die Partie eindrucksvoll. Es war typisch, dass sich alle an der Aufholjagd beteiligten, auch die Innenverteidiger Christopher Schorch, der bei einem Pfostenschuss Pech hatte und Mario Erb, der den wichtigen Ausgleich erzielte und sich nachher bei den Fans bedankte. "So eine Unterstützung hatten wir noch nie", sagte Kapitän Erb. Tatsächlich ist nach dem Trainerwechsel ein Ruck durch die Mannschaft gegangen, der inzwischen die Fans und die Stadt gepackt hat. "Aber dass sie nach dem Rückstand hinter uns geblieben sind, ist nicht selbstverständlich."

Das Vertrauen in die Mannschaft ist bei den Fans von Woche zu Woche gewachsen, so wie das Selbstbewusstsein der Spieler. "Keiner hat daran gezweifelt, dass wir hier gewinnen", sagte Christian Müller. "Auch nicht, als wir zurück lagen." Das bestätigte Torhüter René Vollath "Alle waren in der Halbzeit sicher, dass wir das Spiel gewinnen", berichtete er von der Stimmung aus der Kabine und gewährte noch einen kleinen Einblick in das Innenleben der Mannschaft. "Es ist unglaublich, welchen Spirit und Charakter diese Mannschaft hat. Das habe ich selten so erlebt, und ich habe schon einige Mannschaften erlebt. Diese Charakterstärke ist eine große Qualität."

Das bestätigte der Trainer, der in dem Zusammenhang großen Wert darauf legt, dass dies den ganzen Kader betrifft, nicht nur die Elf auf dem Platz. "Das ist eine gute Gruppe, in der alle das selbe Ziel haben und in eine Richtung marschieren", sagt Krämer. "Das ist im Profibereich nicht selbstverständlich, weil jeder spielen will. Doch hier gibt es keine Eifersüchtelei, und so eine Ersatzbank ist elementar. Wir können jederzeit reagieren, das zeichnet eine Topmannschaft aus." Präsident Mikhail Ponomarev freut all dies, doch sagt er warnend: "Aber wir müssen den Weg weiter gehen und noch zwei Mal gewinnen."

(ths)
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