Das war Krefelds Sportjahr 2013 Der Motor der HSG läuft noch nicht rund

Krefeld · Die im Frühjahr 2013 aus den Drittliga-Teams des SC Bayer 05 Uerdingen und der DJK Adler Königshof gegründete Handballspielgemeinschaft Krefeld läuft ihren eigenen Erwartungen bislang noch hinterher.

Das war Krefelds Sportjahr 2013: Der Motor der HSG läuft noch nicht rund
Foto: samla

Als im Januar dieses Jahres die seinerzeitigen beiden Drittligisten, der SC Bayer 05 Uerdingen und die DJK Adler Königshof, die Gründung einer Spielgemeinschaft für die Saison 13/14 bekannt gaben, glaubten reflexartig viele in der Krefelder Handballwelt, wenn nicht an eine baldige Rückkehr seliger Oppumer Handballerfolge - die waren 1966 und 68 gar Deutscher Meister - aber so doch an einen baldigen Krefelder Zweitligisten. Doch die sportliche Realität sieht knapp zwölf Monate später anders aus. Der HSG-Motor stottert doch noch mehr, als sich die Verantwortlichen das so gedacht hatten.

Bis zum Februar, spätestens März wollte HSG-Trainer Olaf Mast seinen Kader stehen haben, doch es wurde Sommer, ehe das Team stand. Perfekt lief im Hintergrund die von Adler Königshof gemanagte Werbetrommel für das neue Produkt. Bei einem Kabarettabend wurde das neue Aushängeschild Krefelds der Öffentlichkeit vorgestellt. Zur Steigerung der Stimmung in der Halle wurde die Gruppe Inferno gegründet. 20 Jugendliche begeistern mit Trommeln und immer neuen Choreografien. Genauso professionell wurde die Verankerung der HSG in der Krefelder Politik vorangetrieben.

Werbewirksam im leuchtend-gelben Poloshirt der HSG saß Oberbürgermeister Gregor Kathstede beim Spiel der ersten DHB-Pokalrunde gegen den Erstligisten TV Emsdetten auf der Tribüne der restlos ausverkauften Halle des Maria-Sybilla-Merian-Gymnasiums. "Wir müssen uns die Krefelder noch erarbeiten", hatte Thomas Wirtz von Adler - neben Manfred Fothen von Bayer - einer der beiden Manager der HSG im Frühjahr gesagt und damit die Schwere der Aufgabe angedeutet. Als dann noch die erste Saisonpartie - zu Hause gegen den Lokalrivalen von den Löwen Duisburg - krachend mit 28:38 verloren ging, rief das die in kleinkarierter Vereinsmeierei verhafteten Kritiker des Projektes auf den Plan. Der aktuelle Platz im Mittelfeld ist auch weniger als der dritte, den Bayer allein am Ende der Spielzeit 12/13 belegte.

Noch ist das mit dem Erarbeiten nicht gelungen, denn Zuschauerzahlen von 200 bis 300 liegen unter dem Wert, den die erste Mannschaft von Adler zu ihren Zeiten alleine generierte. Sportlich verweist Trainer Mast zu Recht immer wieder darauf, dass das Zusammenführen von zwei Mannschaftsfragmenten zu einer neuen Mannschaft mehr Zeit braucht, als das Weiterentwickeln eines guten eingespielten Teams. In diesem Sinne braucht das Projekt HSG einfach noch mehr Zeit. Zeit, die das Jahr 2014 bringen wird.

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