Jahresrückblick Krefelder Sport Derya Saki wird Weltmeisterin im Boxen

Krefeld · Die Krefelderin gewann ihren WM-Kampf gegen Flora Machela aus Tansania durch technischen K.o. in der siebten Runde. Im kommenden Jahr soll die erste Titelverteidigung erfolgen. Aber: Dazu muss noch ein Gegner her.

 Derya Saki ist nach Magdalena Dahlen bereits die zweite Boxerin, die Trainer Manni Faber zur Weltmeisterin gemacht hat.

Derya Saki ist nach Magdalena Dahlen bereits die zweite Boxerin, die Trainer Manni Faber zur Weltmeisterin gemacht hat.

Foto: Box gym

Für die Krefelderin Derya Saki war das Jahr 2014 das bislang erfolgreichste in ihrer Karriere als Profiboxerin. Höhepunkt war freilich der Gewinn der Weltmeisterschaft im Leichtgewicht des Verbandes Global Boxing Council (GBC). Die 24 Jahre alte Profiboxerin bezwang dazu im Mai in Brandenburg Flora Machela aus Tansania in der siebten Runde durch technischen K.o. und feierte somit ihren siebten Sieg im siebten Profikampf, davon vier durch K.o.. Damit ist sie bereits die zweite Krefelderin, die sich Box-Weltmeisterin nennen darf. Zuvor hatte sich Magdalena Dahlen einst die Boxkrone aufgesetzt; bei beiden Boxerinnen hieß der Trainer Manfred "Manni" Faber, der an der Tannenstraße das South Side Box Gym betreibt.

Dem Kampf gegen Flora Machela setzt Derya Saki von Beginn an ihren Stempel auf. Zwar griff die Afrikanerin ständig mutig an, doch Saki konterte die mitunter recht stürmischen Angriffe souverän mit der Führhand aus. Und weil sie mit ihrer rechten Schlaghand immer gute Wirkungstreffer ins Ziel brachte, stand die Tansaniarin nahe in jeder Runde kurz vor dem K.o.. "Leider hat Derya in diesen Phasen nicht ausreichend genug nachgesetzt, sonst wäre der Kampf schon viel früher entschieden gewesen", sagte Trainer Faber. Erst in der siebten Runde hatte der Ringrichter letztlich ein Einsehen mit ihrer zwar tapfer kämpfenden, aber letztlich deutlich unterlegenen Gegnerin und brach den Kampf ab. Das bedeutete den technischen K.o. und für Derya Saki den Titelgewinn.

Der Jubel hinterher war natürlich riesengroß im Krefelder Boxstall. "Wir haben in einem türkischen Restaurant in der Nähe der Halle gefeiert", erzählte Saki. "Die Lammspieße waren ganz hervorragend."

Die erste Titelverteidigung soll nun im Jahr 2015 folgen. Denn Saki, die mit 17 Jahren über ihren Bruder zum Boxen bei Manni Faber kam, hat noch hohe Ziele: "Boxen kann man, solange man noch im Ring stehen kann. Mein erstes Ziel als Boxerin war, irgendwann mal einen Weltmeistergürtel zu gewinnen. Das habe ich jetzt erreicht. Aber dieser Gürtel soll nicht mein letzter Gürtel sein. In drei Jahren möchte ich zufrieden sein mit mir als Boxerin. Dazu gehört auch, dass ich im Ring zeigen kann, was ich alles drauf habe. Das habe ich bislang noch nicht", sagt Saki, die bislang noch auf eine Gegnerin wartet.

Die Idee, im Zuge des Boxkampfes von Felix Sturm in Krefeld hatte sich für dieses Jahr zerschlagen. Im Jahr 2015 soll es aber nun wieder soweit sein. "Ein Traum wäre natürlich, wenn ich meinen Gürtel in Krefeld verteidigen dürfte", sagt Derya Saki. Ihr Coach ist dazu schon auf der Suche nach einer geeigneten Räumlichkeit.

Die Rheinische Post Krefeld veröffentlicht bis zum 31. Dezember eine neunteilige Serie über das Sportgeschehen 2014 in Krefeld. Täglich widmet sich eine ganze Seite dem sportlichen Jahresrückblick. Erhältlich auch als E-Paper.

(RP)
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