Lokalsport Desolater VfR zur Pause schon erledigt

Oberliga · Fußball: Fischeln fügt seinen schwachen Heimauftritten ein weiteres Kapitel hinzu. Gegen die Ratinger SpVg. Germania war die Partie schon nach einer Hälfte entschieden. Am Ende kassiert der VfR beim 0:5 die höchste Heimschlappe.

 Fischelns Torhüter Simon Gerdts pflückt eine Flanke sicher herunter, hatte aber maßgeblichen Anteil daran, dass die Grün-Weißen frühzeitig ins Hintertreffen gerieten. Stefan Linser (Nr. 13), David Machnik und Mrauk Akarca (Nr. 26) schauen nur zu, wie ein Ratinger zum Kopfball ansetzt.

Fischelns Torhüter Simon Gerdts pflückt eine Flanke sicher herunter, hatte aber maßgeblichen Anteil daran, dass die Grün-Weißen frühzeitig ins Hintertreffen gerieten. Stefan Linser (Nr. 13), David Machnik und Mrauk Akarca (Nr. 26) schauen nur zu, wie ein Ratinger zum Kopfball ansetzt.

Foto: Thomas Lammertz

Josef Cherfi war völlig bedient. Der Trainer des VfR Fischeln verzichtete auf den obligatorischen Abschlusskreis mit der Mannschaft und verließ kommentarlos die Anlage an der Kölner Straße. Auch Co-Trainer Stephan Maas fand kaum Worte zur deftigen 0:5 (0:4)-Niederlage gegen die Ratinger SpVg. 04/19: "Was soll ich großartig dazu sagen. Man hat ja gesehen, wie das zustande gekommen ist." Eine Woche vor dem Derby gegen den KFC dürfte es für die VfR-Kicker beim Training ungemütlich werden. Denn nicht zum ersten Mal lieferten die Grün-Weißen vor heimischer Kulisse eine indiskutable Leistung, gespickt mit individuellen Fehlern und kaum nennenswerten eigenen Torchancen. Es war mittlerweile die fünfte Heimpleite in neun Spielen, in denen die Gäste insgesamt 21 Treffer erzielen durften. KFC-Trainer André Pawlak, der den VfR gestern vor Ort unter die Lupe nahm, hätte sich den Aufenthalt bei frostigen Temperaturen sparen können.

Das Unheil nahm schon früh seinen Lauf. Simon Gerdts, der quasi als "Dankeschön" erneut im Tor stand, zögerte nach einem Rückpass, und der Pressball mit Ismael Cakici landete im VfR-Kasten (5.). Nur Minuten später klärte der 23-Jährige wieder nicht konsequent genug, und Cakici kam unverhofft zu seinem zweiten Treffer (12.). Es ist daher unstrittig, dass Gerdts die Niederlage einleitete. Aber es wäre falsch, nur dem unglücklich agierenden Keeper allein die Schuld zuzuweisen. Das belegen die weiteren Gästetreffer. Ein Lupfer düpierte die Fischelner Innenverteidigung, und Cakici machte nach 20 Minuten seinen lupenreinen Hattrick perfekt. Auch beim 0:4 zeigte sich die VfR-Defensive völlig indisponiert. Ein Freistoß fand einen Ratinger am langen Pfosten, der unbehelligt auf den kurzen Pfosten köpfte und dort dem ebenfalls allein gelassenen Carlos Penan ein weiteres Geschenk auf den Fuß legte (38.). Nach vorne hatten die Gastgeber so gut wie gar nichts zu bieten. Eine bessere Rückgabe von Alexander Lipinski (41.) war die klägliche Ausbeute bis zur Pause. Bei aller Kritik an den Gastgebern musste man allerdings auch das Vorgehen der Gäste anerkennen. Sie zeigten sich von Beginn an aggressiver, liefen den VfR früh an und offenbarten damit, dass der VfR gerade zuhause mit einer forschen Gangart arge Schwierigkeiten hat.

Halil Özcelik ersetzte nach der Halbzeit den bemitleidenswerten Gerdts, und die Grün-Weißen deuteten zumindest an, sich für die erste Halbzeit rehabilitieren zu wollen. Doch gerade bei den Offensivaktionen blieb Vieles Stückwerk. Ein sehenswerter Spielzug der Gäste führte schließlich zum 0:5 durch Penan (62.). Unterm Strich musste die Cherfi-Auswahl sogar heilfroh sein, dass keine höhere Packung gab. Denn Özcelik parierte noch einen abgefälschten Freistoß von Adnan Hotic (50.) und lenkte einen satten Distanzschuss von Cakici reaktionsschnell mit dem Fingerspitzen zur Ecke (76.).

(RP)
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