Lokalsport Emotionaler Abschied von Rick Adduono

Krefeld · Am Gründonnerstag gab es eine Überraschungs-Party für den Ex-Trainer der Krefeld Pinguine. Neben einigen Spielern des DEL-Teams kam auch Christian Ehrhoff. Es wurde viel über das neue Team diskutiert. Gaudet aus der Verlosung.

Als Rick Adduono am Gründonnerstag gegen 18 Uhr gemeinsam mit seiner Frau Melanie und einem befreundeten Ehepaar auf dem Krefelder Großmarkt beim Spanier einen gemütlichen Abend verbringen wollte, wurde er überrascht. In einem Nebenraum des Restaurants wartete eine Gruppe von Freunden, Bekannten und Weggefährten aus seiner neunjährigen Amtszeit bei den Pinguinen. "Wahnsinn, super, unglaublich. Ich habe keine Worte", sagte der Kanadier, als er die vielen bekannten Gesichter sah. Seine Frau Melanie, ein guter Freund und Fotograf Andreas Drabben hatten die Überraschungsparty für den Ex-Coach organisiert. "So einfach wollen wir Rick nicht gehen lassen. Einfach nur Tschüss sagen, das geht nicht", sagte Drabben.

Zu den Gästen gehörten auch Spieler der Pinguine, angeführt von Kapitän Adrian Grygiel und den beiden Teamärzten Martin Wazinski und Dirk Niezold. Auch Christian Ehrhoff war anwesend, der Adduono einen seiner Schläger mit einer persönlichen, englischen Widmung (Übersetzung siehe Zitat) überreichte. Das kostbare Stück wird der 63-Jährige mit in seine kanadische Heimat Thunder Bay nehmen. Der kommt in den großen Container, in dem die Adduonos ihr ganzes Hab und Gut verstauen, das in den vergangenen Jahren sich in der Seidenstadt angesammelt hat.

Es war ein sehr emotionaler Abschied, was angesichts der sympathischen und verbindlichen Art des Ehepaares auch zu erwarten war. Adduono ließ keine Gelegenheit aus, Erinnerungsfotos aufnehmen zu lassen. Immer wieder umarmte und herzte er seine langjährigen Freunde und Weggefährten. Er ließ in vielen Gesprächen seine erfolgreiche Zeit an der Westparkstraße Revue passieren und bedauerte, dass er den sportlichen Absturz nicht verhindern konnte. Aber besonders in dieser Saison hätte wohl kein anderer Trainer der Welt angesichts der vielen nicht beeinflussbaren Begleitumstände das frühe Saison-Aus verhindern können.

Die Frage, wie es bei den Pinguinen weitergehen wird, wurde natürlich auch diskutiert. Zu den anwesenden Spielern gehörten auch Dragan Umicevic und Kurt Davis, deren Zukunft noch ungewiss ist. "Ich würde gerne in Krefeld bleiben, aber nur für zwei Jahre. Und wenn hier dann nach einem Jahr Schluss ist, habe ich halt Pech gehabt. Dann muss ich mich nach einem neuen Verein umschauen", sagte der schwedische Stürmer. Davis lässt die Sache erstmal auf sich zukommen: "Ich bleibe noch bis Ende April hier. In meiner Heimat Minnesota ist es mir jetzt sowieso noch viel zu kalt."

"Wie heißt denn wohl der neue Trainer?", wurde natürlich auch hier und da gefragt. Kevin Gaudet (Bietigheim) ist aus der Verlosung. Das bestätigte Aufsichtsrats-Chef Wolfgang Schulz gestern auf Anfrage unserer Zeitung. "Wir wissen aber, wer Trainer wird, können es aber nicht sagen, solange er noch in Diensten steht." Schulz rechnet nicht damit, dass der neue Coach, der postfaktisch, also vom Gefühl, nicht aus einer deutschen Liga, sondern aus einer europäischen oder nordamerikanischen kommen wird, nicht vor dem Fan-Hearing am 12. April die Saison beendet hat: "Das ist auch kein Problem. Er ist in unseren Planungen eingebunden und entscheidet mit, welche Spieler gehen, bleiben oder kommen werden." Um das Ziel, die Abwehr deutlich zu verstärken, zu erreichen, sollen drei Kontingent-Spieler verpflichtet werden. Einer davon aber vielleicht erst nach Saisonbeginn. Einem Kandidaten wurde bereits ein Angebot gemacht. Für die zweite Sturmreihe wird zwischen den "Zwillingen" Hanson/Costello ein starker Center gesucht. Ob Jordan Caron bleibt, entscheidet sich laut Schulz in zwei oder drei Wochen.

Auch wenn der ganz große Transfer-Coup noch nicht gelandet wurde, hoffen die Pinguine auf viele Dauerkarteninhaber. Die wollen allerdings nach zwei drei verkorksten Spielzeiten nicht die Katze im Sack kaufen und wünschen sich, dass der Frühbucherrabatt nicht am 1. Mai, sondern erst am 1. Juni endet. "Wir werden darüber nachdenken", sagte Schulz.

(RP)
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