Lokalsport Fischeln zeigt in Unterzahl starke Moral und egalisiert 1:3-Rückstand

Oberliga · Fußball: Im Heimspiel gegen den SV Hönnepel-Niedermörmter schien der VfR nach einer Roten Karte gegen Akarca bereits auf der Verliererstraße. Doppeltorschütze Lipinski und Linser treffen zum 3:3.

 Fischelns Trainer Josef Cherfi konnte mit dem einen Punkt gegen den SV Hönnepel-Niedermörmter gut leben: "Den genießen wir jetzt und sehen dann weiter."

Fischelns Trainer Josef Cherfi konnte mit dem einen Punkt gegen den SV Hönnepel-Niedermörmter gut leben: "Den genießen wir jetzt und sehen dann weiter."

Foto: Thomas Lammertz

Eine starke Moral bewies der VfR Fischeln im Heimspiel gegen den SV Hönnepel-Niedermörmter. 1:3 lagen die Krefelder vor 137 Zuschauern nach einer gespielten Stunde bereits zurück, waren durch eine Rote Karte gegen Burak Akarca dezimiert, schafften aber am Ende noch ein 3:3 (1:2) gegen die abstiegsbedrohten Gäste um Trainer Georg Mewes.

Die erfolgreiche Aufholjagd in Unterzahl täuscht aber darüber hinweg, dass der Abstiegskandidat über weite Strecken das bessere und zielstrebigere Team stellte. Vor allem in der ersten Halbzeit drückte der SV dem Spiel aus einer guten Defensive seinen Stempel auf. Für den VfR gab es daher auf dem kleinen Kunstrasen erneut kaum ein Durchkommen. Der einstige Vorteil für den VfR entpuppt sich zunehmend als Nachteil für die spielstarken Krefelder, denen der Platz für ihr Kombinationsspiel fehlt. Gestern blitzte vom Spielvermögen allerdings nur wenig auf, insbesondere weil das Kreativ-Duo mit Kevin Breuer und Christos Pappas einen gebrauchten Tag erwischte. Bessere Tage erlebte auch Halil Özcelik, der bei den beiden ersten Gegentoren zu zögerlich agierte. Zunächst war Dominik Borutzki nach einer Ecke schneller als der Keeper (16.) und wenig später kam Daniel Boldt nach einem Freistoß ungehindert zum Kopfball (24.). Allerdings stimmte in beiden Fällen auch das Abwehrverhalten nicht. Sicher auch eine Folge des verletzungsbedingten Fehlens von Kevin Enke. Nur zweimal kamen die Gastgeber aussichtsreich in Tornähe. Zunächst tauchte Emre Özkaya zentral vor SV-Schlussmann Tim Weichelt auf, brachte seinen Heber aber nicht unter (30.). Trotz der vergebenen Chance verdiente sich Özkaya gestern eine gute Note und leitete auch den wichtigen Anschlusstreffer ein. Sein Zuspiel erreichte Breuer, der wiederum für Torschütze Alexander Lipinski auflegte (34.).

Wenige Minuten nach der Pause schien die Partie entschieden. Aus einer Ecke für den VfR entwickelte sich ein Konter, den André Trienenjost zum 1:3 abschloss (54.). Vier Minuten später holte Akarca in Nähe der Mittellinie Enes Bayram ohne Not von den Beinen und sah Rot (58.). Für Hö.-Nie. war damit der Weg zum dringend benötigten Sieg geebnet. Aber die Mewes-Elf blieb nicht am Drücker und leistete sich nun Nachlässigkeiten in der Abwehr. So kam der VfR nach einem Freistoß von Breuer, den Weichelt nur abklatschen konnte, durch Lipinski zum 2:3 (71.). Der Treffer zeigte auf beiden Seiten Wirkung. Fischeln drängte weiter und nach einem Schuss von Özkaya und einem weiteren Fehler von Weichelt war Stefan Linser zum 3:3 zur Stelle (84.). Ein elfmeterreifes Foul an Lipinski wurde nicht geahndet (89.), wäre aber auch zu viel des Guten gewesen. Trainer Josef Cherfi konnte schließlich mit dem einen Punkt gut leben: "Den genießen wir jetzt und sehen dann weiter."

(RP)
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