Lokalsport "FSC inklusiv": Club nimmt Hephata-Team aus Grefrath auf

Fussball · Trainerin Sarah Weyers kehrt nach Rheindahlen zurück und will mit ihrer Mannschaft in der Kreisliga mitspielen.

 Erfolgreich bei den Special Olympics, bald auch aktiv in der Kreisliga? Die Mannschaft der Hephata-Stiftung trainiert unter Sarah Weyers neuerdings beim FSC.

Erfolgreich bei den Special Olympics, bald auch aktiv in der Kreisliga? Die Mannschaft der Hephata-Stiftung trainiert unter Sarah Weyers neuerdings beim FSC.

Foto: FSC

Sarah Weyers trainiert bereits ihr halbes Leben lang die Frauen-Mannschaft der Hephata-Stiftung. Die 33-Jährige wird mit ihrem Team regelmäßig Meister in der Liga der geistig behinderten Fußballerinnen und war schon mehrmals bei den Special Olympics erfolgreich, unter anderem in Los Angeles und Schanghai. Eines ist der Trainerin, die auch bei der Mönchengladbacher Hephata-Stiftung für Menschen mit Behinderung arbeitet, noch nicht gelungen: ihre Mannschaft in den normalen Spielbetrieb des Deutschen Fußball-Bundes zu integrieren. Das könnte sich nun aber ändern, denn vor kurzem hat sich das Hephata-Team dem FSC Mönchengladbach angeschlossen. Zuvor war die Mannschaft beim SV Grefrath aktiv. Der Aufwand, die Spielerinnen regelmäßig zum Training und zu den Spielen in die Niersgemeinde zu bringen, war jedoch enorm. "Ich habe es schon einmal in Grefrath versucht, doch letztlich war der Transport der Spielerinnen zum Training doch etwas zu aufwendig", sagt Sarah Weyers, die kürzlich zurück nach Gladbach gezogen ist. Da war es fast logisch, dass ihr Ex-Klub FSC in den Fokus ihrer Überlegungen rückte. Und bei Wolfgang Wassenberg, unter dem Weyers beim FSC schon in der Regionalliga spielte, fand sie gleich ein offenes Ohr.

"Ich finde es toll, dass die Mannschaft der Hephata-Stiftung jetzt bei uns trainiert. Fußball ist eben nicht nur 1:0, sondern er beinhaltet auch den sozialen Aspekt", sagt der Vorsitzende des Mädchen- und Frauenfußballklubs in Rheindahlen, der auf der Klub-Seite sogleich den Slogan "FSC inklusiv" prägte. Jeden Mittwoch trainiert die Mannschaft nun ab 18.30 Uhr an der Mennrather Straße. "Wir sind ganz begeistert von den tollen Platzverhältnissen, die wir jetzt nutzen dürfen. Zudem sind wir super aufgenommen worden", sagt Weyers.

Doch geht es nach ihr, sollen sich die Aktivitäten des Teams nicht mehr auf die wöchentliche Übungseinheit und den gelegentlichen Turnieren beschränken. "Ich würde gerne mit der Mannschaft in der Kreisliga antreten. Mir ist nicht bekannt, ob es deutschlandweit schon ein ähnliches Team im Spielbetrieb gibt", sagt Weyers. Sie wisse noch nicht, wie der Verband auf eine Meldung der FSC/Hephata-Mannschaft reagieren würde, sie sei aber optimistisch. Und in Wassenberg hat sie einen klaren Befürworter an ihrer Seite - zumal der Klubboss mit der Trainingsbeteiligung seiner bisherigen Zweitvertretung zuletzt auch nicht mehr glücklich war.

Um überhaupt ein Team melden zu können, benötigt Sarah Weyers aber noch einige Mitstreiterinnen. Notfalls würde sie aber auch zunächst nur eine Neuner-Mannschaft melden. "Jede, die Lust hat, bei uns zu spielen, kann zum Training kommen. Wir haben ja auch jetzt schon einige integrative Spielerinnen. Wir sind generell eine bunte Truppe. Die soziale Komponente ist uns natürlich sehr wichtig", sagt Sarah Weyers. Was ihre Spielerinnen alle eint, ist der Spaß am Fußball. Den wollen sie nun in ihrer neuen Heimat in einem noch größeren Umfang als zuvor ausleben.

(togr)
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