Lokalsport Gipfeltreffen der Tennis-Bundesliga

Bundesliga · Tennis: Die Teamchefs der neun Erstliga-Vereine haben sich gestern beim HTC Blau-Weiß Krefeld getroffen, um die Feinheiten für die neue Saison abzustimmen. Die neue Spielzeit beginnt am 9. Juli und endet am 20. August.

 Oliver Pasch (zweite von links) Christoph Ploenes vom HTC Blau-Weiß Krefeld und sein Teamchef Olaf Merkel (Zweiter und Dritter von rechts) begrüßten die Vertreter der Tennis-Bundesligisten sowie den Sprecher der zweiten Bundesligen auf der Tennisanlage im Stadtwald.

Oliver Pasch (zweite von links) Christoph Ploenes vom HTC Blau-Weiß Krefeld und sein Teamchef Olaf Merkel (Zweiter und Dritter von rechts) begrüßten die Vertreter der Tennis-Bundesligisten sowie den Sprecher der zweiten Bundesligen auf der Tennisanlage im Stadtwald.

Foto: Schaulandt

Wenn am 9. Juli um 11 Uhr zum ersten Mal in diesem Jahr in der neuen Spielzeit der Tennis-Bundesliga beim HTC Blau-Weiß Krefeld die gelben Filzbälle übers Netz fliegen, dann hat das Gründungsmitglied der Bundesliga gleich einen mächtig dicken Brocken zu bewerkstelligen: Dann nämlich kommt der Gladbacher HTC zu Besuch, und der war im vergangenen Jahr immerhin deutscher Meister - und strebt, natürlich, die Titelverteidigung an. Das jedenfalls gab Gladbachs Teamchef Henrik Schmidt gestern in Krefeld zu Protokoll. Er war im Stadtwald zu Besuch, wie auch die Teamchefs und sonstigen Vertreter der insgesamt neun Bundesligisten, um die Saison final abzustimmen.

Es sind neun Mannschaften, die in dieser Spielzeit antreten werden - eine weniger als im Vorjahr, weil es mit Blau-Weiß Neuss und dem TC Bruckmühl-Feldkirchen zwar zwei Absteiger gab, aber lediglich der TC Weinheim 02 auch wirklich aufstiegen wollte und sein Aufstiegsrecht wahrgenommen hat. Der Bremerhavener TC, Meister der Zweiten Liga Nord, hat sich aus finanziellen Gründen komplett zurückgezogen, und weder der Zweite der Süd- noch der Nordgruppe wollte nachrücken. Somit ist, wenn man so will, die Abstiegsfrage der Saison 2017 bereits zu 50 Prozent geklärt, sprich: Statt wie üblich zwei steigt diesmal nur ein Team ab.

Wer das sein wird, dazu wollten sich die Teamchefs freilich nicht äußern. Wohl aber, wer denn zu den Meisterschaftsfavoriten der neuen Saison zählt: Titelverteidiger Gladbacher HTC, Blau-Weiß Halle, Kurhaus Aachen, Grün-Weiß Mannheim - und der HTC Blau-Weiß Krefeld, da waren sich die Teamchefs gestern alle einig.

Doch moment mal, Krefeld? Das klingt noch ziemlich neu, die Worte und Meisterschaft und Krefeld in einem Atemzug zu nennen. Schließlich gehörten die Blau-Weißen über Jahre hinweg zu den Kandidaten, die zwar irgendwie dazu gehörten, aber eben so eine Rolle hatten wie Jahrzehntelang der VfL Bochum in der Fußball-Bundesliga - irgendwo im unteren Mittelfeld, aber immer noch dabei. Das hat sich seit gut zwei, zweieinhalb Jahren gewandelt. Die Blau-Weißen haben einen Sponsorenpool ins Leben gerufen, der zusätzliches Geld brachte. Die neu-entflammte Tennis-Begeisterung mit stets steigender Anzahl von Mannschaften vor allem in den Klassen mit dem Ü im Namen vorneweg, hat sich auf die Zuschauerzahlen positiv ausgewirkt. Über 1000 Zuschauer zählten die Blau-Weißen im Schnitt bei ihren vier Heimspielen im vergangenen Jahr, und aus dieser Kombination heraus sieht es finanziell besser aus als in den Jahren zuvor.

Was die Liga so besonders macht: Die Stars sind wirklich hautnah zu sehen. Die Ränge sind eng an den Courts, die Zuschauer sind viel dichter am Geschehen als etwa bei den Turnieren der ATP-Serie, bisweilen sitzen die Spieler auch mit auf den Tribünen zwischen den Fans. "Weltklasse zum Anfassen", nennt Schmidt diese Situation. Und von den deutschen Top-Spielern ist auch alles, was Rang und Namen hat, in der Liga vertreten - selbst Tommy Haas, der ja in diesem Jahr auf Abschiedstournee ist, schlägt mindestens einmal für Mannheim auf (im Heimspiel gegen Aachen).

Und in Sachen Krefeld hat Teamchef Olaf Merkel in jüngster Vergangenheit ein prima Händchen bewiesen, als es um die Kaderzusammenstellung ging, so dass Blau-Weiß schon im Vorjahr als Geheimkandidat für den Titel galt, aber dann von Verletzungssorgen zu arg gebeutelt wurde. Dennoch: "Die letzten zwei Jahre waren die erfolgreichsten in der Clubhistorie", sagte Merkel deshalb auch gestern. Daran will der Vereine in dieser Spielzeit anknüpfen, wohl wissend, dass die Erwartungshaltung ob der guten Ergebnisse der beiden Vorjahre hoch ist. "Wir haben einen guten Kader, uns in der Tiefe verstärkt, und ich denke, dass wir erfolgreich mitmischen, auch wenn die Kader aller Teams stark sind und die Liga ausgeglichen wie selten ist", sagte Merkel.

Na dann. Wie gesagt: Am 9. Juli geht's los.

(RP)
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