Lokalsport HSG empfängt beste Offensive der Liga

Dritte Liga · Handball: Mit dem Leichlinger TV steht der Mannschaft von Olaf Mast am Samstag der amtierende Meister und der torgefährlichste Angriff der dritten Liga gegenüber. Krefeld verfügt noch über genügend Qualität dagegen zu halten.

In der vergangenen Saison war es das Duell, das die Liga elektrisierte, als die HSG Krefeld und der Leichlinger TV aufeinander trafen. Am Ende wurde Leichlingen, nicht zuletzt durch einen Auswärtssieg in Krefeld, Meister, während die HSG auf Rang drei einlief. In dieser Spielzeit haben sich die Rollen beider Teams etwas verändert. Die Dominatoren der Liga heißen nun Hagen und Neuss, die HSG rutschte nach einem sehr guten Saisonstart in den letzten Wochen ab und rangiert aktuell auf Platz acht. Damit liegen sie, bei einem noch ausstehenden Spiel in der Hinterhand, fünf Punkte hinter dem amtierenden Meister, der den fünften Rang bekleidet.

Doch obschon aktuell zwei andere Teams die Liga dominieren, eines hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht geändert: Leichlingens Offensive ist brandgefährlich. Bereits 430 Tore schossen die Leichlinger Schützen. Zum Vergleich: Die HSG kommt mit 353 auf ganze 77 Treffer weniger. Besonders gefährlich ist bei den Gästen Rückraumspieler Valdas Novickis. Der ehemalige litauische Nationalspieler, der in Düsseldorf und Magdeburg auch lange in der Handball Bundesliga spielte, ist für Trainer Olaf Mast der beste Spieler der Liga. Mit Mike Schulz stellt der kommende Gegner zusätzlichen den besten Torschützen der Weststaffel, der 49 mal traf. Zum Vergleich: Der beste Krefelder ist Dario Pohlman (39 Tore). Entsprechend eindringlich warnt der Coach: "Leichlingen hat hohe individuelle Qualität. Besonders auf Valdas Novickis müssen wir aufpassen. Für mich hat er sie im letzten Jahr fast im Alleingang zum Titel geführt. Defensiv müssen wir einen Weg finden, wieder stabiler zu werden und die Ausfälle aufzufangen." Doch auch wenn der Coach durchaus zurecht auf die schwerwiegenden Ausfälle verweist, der Verein will sich selbst gar nicht zu sehr in der Opferrolle sehen. Dass dies auch trotz des ausgedünnten Rückraumes nicht notwendig ist, zeigte nicht zuletzt der Auftritt am Samstag gegen Neuss. Natürlich, am Ende stand eine vergleichsweise klare Sechs-Tore-Niederlage, doch der Spielverlauf zeigte eine HSG, die mit dem großen Favoriten sehr lange hervorragend mithielt und ihm alles abverlangte.

Die Mannschaft verfügt ohne Frage auch jetzt noch über die Qualität, jeden Gegner der Liga vor Probleme zu stellen und durchaus auch zu schlagen. Sicher, bei den Dominatoren aus Neuss und Hagen muss diese Aussage mit einem kleinen Fragezeichen versehen werden, doch das gilt aktuell für jedes Team der Liga. Es wird fraglos eine schwere Aufgabe, gegen Leichlingens Offensivkraft zu punkten. Chancenlos ist die HSG aber ohne Zweifel nicht. Wichtig wird sein, dass die Schwarz-Gelben ihre Deckung so stabil wie möglich bekommen und selbst ihre Angriffe konsequent zu Ende spielen und Chancen auch verwerten. Gelingt das, kann die Serie von vier Niederlagen am Samstag enden.

(RP)
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