Lokalsport HTC Blau-Weiß: Die Bundesliga-Cracks überzeugen in Paris

Tennis · Mit einer Menge guter sportlicher Eindrücke kehrte Olaf Merkel am späten Montag von den French Open aus Paris zurück. Der Teamchef des Bundesligisten HTC Blau-Weiß Krefeld verfolgte in der Vorwoche die Qualifikation, die am Sonntagabend mit einer Überraschung endete. Denn sein Neuzugang Adam Pavlasek (21) war eigentlich ausgeschieden. Doch durch die Absage des Schweizers Roger Federer erreichte der junge Tscheche als Lucky Loser das Hauptfeld und setzte sich beim zweiten Grand-Slam-Turnier des Jahres in der ersten Runde gegen den Spanier Roberto Carballes Baena nach vier Stunden in einem Fünfsatz-Match mit 6:2, 4:6, 6:3, 1:6, 6:1 durch. "Adam hat super gespielt und jeden Ball ins Feld gebracht", sagte Merkel.

Weniger Glück hatte HTC-Neuzugang Horacio Zeballos, der gegen den Spanier Albert Ramos mit 3:6, 6:4, 5:7, 0:6 verlor. "Die Auslosung war für ihn unglücklich. Er war erst am Sonntagabend aus Italien eingetroffen, wo er bei einem Challenger-Turnier im Finale stand. Man merkte ihm im vierten Satz die Strapazen an. Bis dahin hat er sehr gut gespielt", erklärte Merkel. Sehr stark trumpfte Guido Pella, die neue Nummer eins mit Stadtwald, auf, der gegen seinen argentinischen Landsmann Diego Schwartzmann in vier Sätzen gewann (6:2, 3:6, 6:2, 6:3). "Ich konnte seit der Verpflichtung erstmals persönlich mit ihm sprechen. Er war vor dem Spiel sehr angespannt. Schließlich ging es für beide Spieler um das Olympia-Ticket für Rio, das Pella jetzt wohl sicher. Dazu wird er bestimmt für das Davis-Cup-Spiel gegen Italien nominiert", sagte der Teamchef, hofft, dass Pella vielleicht am zweiten Bundesliga-Wochenende für die Blau-Weißen aufschlagen kann. Gestern waren noch zwei weitere Bundesliga-Cracks der Krefelder in der ersten Runde im Einsatz. Inigo Cervantes bekam es mit dem derzeit starken Österreicher Dominic Thiem zu tun. Aber der Spanier machte der Nummer eins der Alpenrepublik das Leben sehr schwer. Er gewann den ersten Satz mit 6:3 und verpasste im dritten Durchgang (5:7) knapp eine 2:1-Satzführung. Danach war seine Gegenwehr gebrochen (1:6), Der Italiener Paolo Lorenzi (ATP 54) musste gegen den Qualifikanten Carlos Berlocq (ATP 126) aus Argentinien ran, wurde allerdings seiner Favoritenrolle nicht gerecht. Er unterlag recht klar mit 3:6, 0:6, 2:6.

In Paris traf Merkel auch Jürgen Melzer, der sich nach einer Schulter- OP im Aufbautraining befindet und bei den French Open seinen jüngeren Bruder Gerald unterstützt. "Jürgen hat jetzt seit acht Monaten kein Turnier mehr gespielt und freut sich schon auf den ersten Wettkampf. Aber er will es langsam angehen lassen. Er hat ja noch Zeit. Hauptsache, er ist in sieben Wochen soweit, wenn für uns die Bundesligaspiele beginnen", erklärte der HTC-Teamchef.

(RP)
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