Tennis HTC Blau-Weiß liegt im Soll

Krefeld · tennis-bundesliga Teamchef Olaf Merkel ist unterm Strich mit seinem Team zufrieden, auch wenn bislang mehr drin gewesen ist.

Es sind noch drei Spieltage in der Tennis-Bundesliga zu absolvieren, und eigentlich steht der HTC Blau-Weiß Krefeld in einer im Vergleich zum Vorjahr ziemlich guten Aussichtslage. Nach den ersten sechs Spielen haben die Krefelder 4:8 Punkte eingefahren. Das ist zwar eine negative Bilanz, aber sie reicht für den derzeit siebten Platz vor Düsseldorf und Bremerhaven (beide haben 2:10 Punkte) und Schlusslicht Reutlingen (1:11). Krefelds Teamchef Olaf Merkel ist jedenfalls zufrieden mit dem bisherigen Abschneiden. "Wir haben vier Punkte schon geholt, die sind ganz wichtig für uns. Und die Art, wie wir aufgetreten sind, war bislang absolut zufriedenstellend."

Krefeld hat es weiterhin selbst in der Hand, den Ligaverbleib perfekt zu machen - nicht so wie im Vorjahr, als Krefeld im Abstiegskampf auf massive Schützenhilfe angewiesen war. Denn nach dem schweren Spiel am Wochenende in Erfurt geht es noch daheim gegen den Rochusclub Düsseldorf und gegen Schwarz-Weiß Neuss, das als Tabellensechster mit 5:7 Zählern einen Platz vor Krefeld liegt. Ein Sieg, mit ein bisschen Dusel sogar ein Unentschieden aus den letzten drei Spielen könnte da noch reichen, um am Ende nicht schlechter als auf Platz ab dazustehen - zumal mit Reutlingen und Bremerhaven die beiden Kellerkinder noch gegeneinander spielen müssen. Das würde für ein weiteres Jahr die Ligazugehörigkeit bedeuten, denn der Neunte und der Zehnte steigen ab - vorausgesetzt, es gibt auch zwei Aufsteiger, was in den vergangenen Jahren nicht immer selbstverständlich war.

Die gute Basis legten die Blau-Weißen in den ersten beiden Spielen. Gegen Bremerhaven zum Auftakt und gegen den noch immer sieglosen TV Reutlingen gab es zwei Siege. Seither stehen vier Niederlagen nacheinander zu Buche. Die waren freilich alle ziemlich knapp, fiel doch fast immer im Champions-Tiebreak der Doppel die Entscheidung. Gegen den Gladbacher HTC etwa gingen beide Doppel in diesem dritten Satz verloren; bei etwas mehr Schlagglück wäre bei dem Aufsteiger also auch durchaus ein Sieg drin gewesen - oder vielleicht auch bei einem Einsatz der eigentlich Nummer Eins, Jürgen Melzer. Der Österreicher aber ist noch am Zeh verletzt, will eventuell heute wieder ins Training einsteigen. Und gegen Halle, den Branchenprimus, musste gleich in fünf Spielen der verkürzte dritte Satz die Entscheidung bringen - alle Partien, sowohl die vier Einzel als auch ein Doppel - gingen dabei verloren. Auch in dieser Partie wäre also mehr drin gewesen. "Normalerweise hätten wir gegen Halle aber keine Chance gehabt, da muss man realistisch bleiben", sagt Merkel. "Da darf man nicht nur auf den Champions-Tiebreak schauen. Wenn man ehrlich ist, dann sieht man, dass dabei fast immer der bessere gewinnt. Aber: Je enger es wird, desto unglücklicher ist natürlich eine Niederlage. Wir können uns da sicherlich nicht beklagen."

Nun bringt Nachkarten bzw. dem Hinterhertrauern von vergebenen Möglichkeiten nichts, sondern nur, nach vorne zu schauen. Weiteren Mut neben der derzeitigen Ausgangslage macht Olaf Merkel der Auftritt einiger Spieler, wie der von Pablo Galdon zum Beispiel. Der Spanier, den man in der Weltrangliste ziemlich weit unten suchen muss, hat bislang voll überzeugt und Gegner besiegt, die vom Papier her ihm klar überlegen sein müssten. "Wir wussten schon im vergangenen Jahr, dass Pablo ein Volltreffer ist", sagt Merkel. "Auf der Tour bringt er im Grunde nicht viel zu Stande, weil er nicht die Kraft für ganze Turniere hat, aber für ein Spiel mit anschließender Pause ist er immer gut."

Auch Potito Starace und Flavio Cipolla haben in ihren Einsätzen bislang zu überzeugen gewusst. "Starace hat zwar zweimal unglücklich verloren, aber dann hat er auch an Eins gespielt und entsprechende Granaten als Gegner gehabt", sagte Merkel. Auf ihn und Cipolla setzt der Teamchef auch in den beiden letzten Saisonspielen gegen Düsseldorf und Neuss. "Die beiden sind im Doppel eine richtig gute Nummer gewesen. Wir sind froh, dass beide für die beiden Spiele zugesagt haben", sagte Merkel.

(RP)
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