Lokalsport HTC will erste Punkte in der Fremde

Bundesliga · Tennis: Am Sonntag geht es für die Krefelder in Mannheim weiter. Wer dann für den HTC Blau-Weiß Krefeld aufschlagen wird, hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab. Möglicherweise kommt es sogar zum Bruderduell.

Am vierten Spieltag in der Tennis-Bundesliga steht für den HTC Blau-Weiß Krefeld bereits das dritte Auswärtsspiel an. Bislang ist die Bilanz auf fremden Anlagen unglücklich negativ: Sowohl in Halle als auch in Köln endeten die Partien mit einer 2:4-Niederlage, und in beiden Spielen wäre mehr drin gewesen. Zuletzt in Köln etwa hatte Ruben Hidalgo-Ramirez im Einzel sowie Maximo Gonzalez und Federico Gaio schon Matchbälle, die sie aber nicht nutzten - sonst wäre der Endstand vielleicht 4:2 für Krefeld gewesen. "Allerdings muss man ehrlich sagen, dass es ein 3:3 gerecht gewesen wäre. Die Niederlage gegen Halle ging schon in Ordnung, aber gegen Köln wäre ein Punkt verdient gewesen", sagt Teamchef Olaf Merkel.

Diesmal jedenfalls soll es anders werden. Gegner am Sonntag ist der TK Grün-Weiß Mannheim, der erst zwei Spiele absolviert hat (da der Liga nur neun Teams angehören, hat eine Mannschaft an Spieltagen immer Pause) und mit 3:1-Punkten auf dem vierten Tabellenplatz liegt. Aber: Gegen, und vor allem in Mannheim haben die Krefelder in den vergangenen beiden Spielzeiten jeweils 6:0 gewonnen - vielleicht ein gutes Omen, "aber das kann ja auch Ansporn sein, die Niederlagen wett zu machen", sagt Merkel.

Aus dem Kader der Gastgeber ragt zumindest vom Namen her ein Spieler ganz besonders heraus. Tommy Haas, der deutsche Daviscup-Spieler, der zurzeit wohl auf Abschiedsreise durch die ATP-Tour ist, ist an Position zwei gemeldet. Ob er allerdings auch am Sonntag gegen Krefeld spielt, ist noch ungewiss. "Soweit ich weiß, wird er an einem Spieltag antreten. Aber an welchem, das weiß ich nicht", sagt Merkel. Schlägt er für Mannheim auf, könnte er vielleicht auf Paolo Lorenzi treffen. Vielleicht deshalb, weil Merkel zumindest gestern noch nicht sagen konnte, wen er denn überhaupt in Mannheim wird aufbieten können. Zugesagt haben Paolo Lorenzi, Ruben Ramirez-Hidalgo und Maximo Gonzalez, doch das Trio ist in dieser Woche auch noch bei anderen Turnieren aktiv. Gleiches gilt auch für Horacio Zeballos, Federico Coria, Inigo Cervantes und Marco Cecchinato, die ebenfalls zum Kreise jener zählen, die für einen Einsatz in Frage kommen. Bei ihnen allen ist es abhängig, wie weit sie bei den anderen Turnieren kommen - und davon, wie ihr Spielplan in der Woche nach Sonntag aussehen wird. Dann nämlich beginnt das mit 500.000 Schweizer Franken dotierte ATP-Turnier in Gstaad in der Schweiz. "Das Turnier wird in Höhenlage ausgetragen, darum wollen viele nicht erst am Sonntag abend dort anreisen. Da werde ich wohl noch überreden müssen", sagt Merkel.

Ein Duell könnte es am Sonntag übrigens geben, was einen ganz besonderen Reiz birgt. Für Mannheim ist nämlich auch der Österreicher Gerald Melzer gemeldet, und das ist der Bruder von Jürgen Melzer, der für Krefeld aufschlägt. Da könnte es also sein, dass die Brüder im direkten Vergleich aufeinander treffen. "Jürgen hatte mir vor der Saison gesagt, dass er in Mannheim auf jeden Fall spielen würde, weil wir da ja immer gewinnen", witzelte Merkel. "Allerdings weiß ich nicht, wie es um seine Gesundheit bestellt ist. In Newport hat er jetzt verletzt aufgeben müssen, da kann es sein, dass die ATP ihn für dieses Wochenende sperrt", sagt Merkel.

Bis zum Sonntag werden aber die noch offenen Fragen geklärt sein. Aufgeschlagen wird dann ab 11 Uhr. Und in der kommenden Woche warten dann gleich zwei Heimspiele auf den HTC Blau-Weiß: Am Freitag, 28. Juli, 13 Uhr, kommt das Tabellenschlusslicht Blau-Weiß Aachen, am darauffolgenden Sonntag ist das Team vom rheinischen Rivalen Düsseldorfer Rochusclub ab 11 Uhr zu Gast an der Hüttenallee.

(RP)
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