Krefeld Pinguine 6:5 n.P. - Ramba-Zamba im Sambazug
Del · Eishockey: Die Krefeld Pinguine zeigten sich gestern im Auswärtsspiel bei den Hamburg Freezers nach der 0:6-Pleite gegen Wolfsburg stark verbessert und gewannen nach Penaltyschießen. Müller gelingt im Schlussdrittel ein Hattrick.
In einer dramatischen Schlussphase, die mit einem Penaltyschießen endete, entführten die Pinguine gestern in Hamburg in einem spannenden und sehenswerten Match zwei wichtige Auswärtspunkte. Die vielen mitgereisten KEV-Fans kamen vor 8226 Zuschauern voll auf ihre Kosten und feierten nach Spielende ihre Mannschaft ausgelassen. Da sich Trainer und Spieler im Sambazug gemeinsam mit ihren Fans auf den Heimweg machten, stand der Ramba-Zamba-Party nichts mehr im Wege. Das Team gab die richtige Antwort auf die 0:6-Heimniederlage am Freitag gegen Wolfsburg. Ab dem letzten Drittel entwickelte sich ein dramatischer Spielverlauf mit einem glücklichen Ende für die Schwarz-Gelben.
Als der Sambazug mit 700 KEV-Fans zweieinhalb Stunden vor dem Spiel an der S-Bahnstation in Hamburg-Stellingen eintraf, machte sich die schwarz-gelbe Karawane auf den 15-minütigen Fußweg zur Eisarena. Die Stimmung war prächtig. Das spürten die Pinguine, als sie zum Warm-Up aus der Kabine kamen.
Trainer Rick Adduono hatte Kevin Orendorz zu Hause gelassen. Thomas Supis war am Samstag zwar mit angereist, musste aber wegen einer starken Handprellung passen. Für ihn rückte Verteidiger Max Faber an die Seite von Oliver Mebus. Er nahm auch kleine Umstellungen vor. Istvan Sofron nahm nach seiner Sperre den Platz von Tyler Beechey ein. In Überzahl tauchte Norman Hauner für Martin Schymainski in der ersten Formation auf. Das war gleich von Erfolg gekrönt. Als die Pinguine zum ersten Mal mit einem Mann mehr auf dem Eis waren, staubte Hauner mit seinem dritten Saisontreffer zum Ausgleich ab. Denn zuvor waren die Freezers in Führung gegangen, weil Colin Long von Oppenheimer versetzt wurde. Groß war das Entsetzen im Krefelder Lager in der 14. Minute. Mebus hatte Festerling mit dem Stock unglücklich am Kinn erwischt und wurde von den Schiedsrichtern zum Duschen geschickt. Für ihn kehrte Steve Hanusch in die Abwehr zurück.
Im zweiten Drittel setzte sich das schnelle und abwechslungsreiche Spiel zunächst fort. Dabei brachte Herberts Vasiljevs sein Team erstmals in Führung (26.). Danach machten die Freezers mächtig Druck. Torwart Tomas Duba bekam alle Hände voll zu tun und hatte Glück, dass Sertich freistehend gegen den Pfosten statt ins leere Tor traf. Doch dann musste er sich innerhalb von 71 Sekunden gleich zweimal geschlagen geben. Dabei erzielte Ex-Pinguin Clark seinen 20. Saisontreffer. Trainer Adduono stellte seine Reihen noch mal um. Den Platz des schwachen Long nahm Beechey ein.
Das zahlte sich dann besonders im letzten Abschnitt aus. Die Pinguine drängten auf den Ausgleich. Der fiel aber erst acht Minuten vor dem Ende, als Marcel Müller seinen Stock in einen Schuss von Daniel Pietta hielt. Drei Minuten später war Müller dann in Überzahl erneut zur Stelle. Die Führung hielt nur 72 Sekunden, weil Festerling frei zum Schuss kam und Duba keine Abwehrchance ließ. Zwei Minuten vor dem Ende ließen die KEV-Fans die Köpfe hängen, weil Hamburgs neuer Verteidiger Stamler vom Bully weg vorbei an Freund und Feind ins lange untere Eck traf. Müller vollendete aber Sekunden später seinen Hattrick und sorgte dafür, dass die Krefelder Fans wenigstens mit einem Zähler belohnt wurden. Im Penaltyschießen kam zur Freude der Fans noch ein Zähler dazu, weil der gute Robin Weihager und Colin Long Torwart Caron bezwingen konnten sowie Tomas Duba gegen Clark und Sertich den Sieg festhielt.
