Krefeld Pinguine Boris tanzte an "Schimmis" Geburtstag

Del · Eishockey: Nach dem Auswärtssieg in Berlin machte sich fast das komplette Team der Krefeld Pinguine gemeinsam mit den Fans im Samba-Zug auf die lange Heimreise. Einige Spieler gingen angeschlagen in das Duell gegen den Meister.

 Hoch unter dem Hallendach der O2-World in Berlin sorgten die KEV-Fans am Sonntag beim Auswärtsspiel der Pinguine für reichlich Stimmung und waren auch optisch leicht zu erkennen.

Hoch unter dem Hallendach der O2-World in Berlin sorgten die KEV-Fans am Sonntag beim Auswärtsspiel der Pinguine für reichlich Stimmung und waren auch optisch leicht zu erkennen.

Foto: samla

Eigentlich gehört es sich nicht, dass eine Eishockeymannschaft nach einem Auswärtssieg nochmal aus der Kabine aufs Eis kommt und mit den mitgereisten Fans feiert. Die Berliner zeigten allerdings Verständnis dafür, dass die Pinguine am frühen Sonntagabend nach ihrem 4:3-Erfolg n.V. den über 700 Anhängern, die noch im Oberrang der O2-World ausharrten, für die Unterstützung dankten. Und als zusätzliches Bonbon traten fast alle Spielerund die beiden Trainer trotz der Grippewelle und entgegen des Ratschlags der Mannschaftsärzte die Rückreise an den Niederrhein mit dem Samba-Zug an. Dort freuten sich die Fans über die Anwesenheit ihrer Lieblinge fast noch mehr als über die beiden Punkte. Martin Schymainski, kurz "Schimmi" genannt, der am Sonntag 27 Jahre alt wurde, erlebte so seine bisher größte Geburtstagsparty seines Lebens. Dabei durfte der Kalinka-Tanz von Boris Blank natürlich nicht fehlen, der von Kapitän Herberts Vasiljevs unterstützt wurde. "Das war eine tolle Samba-Fahrt. Die Stimmung war schon auf der Hinfahrt super", sagte gestern Frank Wimmers vom KEV-Fanprojekt.

Für die Eisbären sind die Pinguine auf eigenem Eis schon lange der Angstgegner Nummer eins. Kein anderes DEL-Team entführte seit Gründung der Liga so viele Punkte an der Spree wie die Krefelder. Dabei war nach dem ersten Drittel selbst im Lager der KEV-Fans schon über die Höhe der Niederlage gesprochen worden. Nur in der Krefelder Kabine nicht. Dort beschwörten die Spieler ihren großartigen Teamgeist und drehten das Match.

Die beiden Spiele gegen Spitzenreiter Köln und den Tabellendritten Berlin zeigten, dass die Pinguine nicht umsonst auch ohne Christian Ehrhoff zu den besten Teams der Liga gehören. Das bestätigte auch Berlins Trainer Don Jackson. der auf die Frage eines Journalisten von der Spree, warum sein Team nicht an die Leistung des ersten Drittels anknüpfen konnte, antwortete: "Wenn eine Mannschaft wie Krefeld am 47. Spieltag auf Platz vier steht, kann sie nicht schwächer sein als wir."

Rick Adduono zog Freitag und Sonntag jeweils nach dem Spiel mehrmals den Hut vor seinen Schützlingen. "Es ist schon unglaublich, wie einige Jungs ihre Verletzungen oder Krankheiten wegstecken", sagte der Trainer. Gerade auch deswegen wäre es schon wichtig, dass den Pinguinen eine "best-off-three-Serie" in den Pre-Play-offs erspart bleibt. Danach sieht es derzeit aus. Vier Spieltage vor Ende der Hauptrunde wird sich diese Mannschaft die direkte Qualifikation für das Play-off-Viertelfinale nicht mehr nehmen lassen. Das beginnt am Mittwoch, 20. März. Ob im König-Palast oder in Berlin, Hamburg oder Ingolstadt, das wird sich wahrscheinlich erst am letzten der 52. Hauptrunden-Spieltage im letzten Drittel oder sogar erst in der letzten Minute herausstellen. Zwei Siege könnten den Schwarz-Gelben aus den restlichen vier Duellen in Iserlohn, gegen die DEG, in Hamburg und gegen Hannover reichen, damit sie die Serie auf eigenem Eis beginnen können. Einen Wunschgegner von den drei möglichen Kontrahenten auszumachen, ist schwierig. Vielleicht die Eisbären, weil den Pinguinen die Berliner Luft so gut bekommt. Oder Hamburg, das in den Play-offs noch nie Bäume ausreißen konnte. Ingolstadt sicher nicht. Schließlich gingen gegen die Panther in dieser Saison alle vier Punktspiele verloren. Allerdings beklagen die Bayern jetzt einige Langzeitverletzte, die voraussichtlich auch im Viertelfinale nicht dabei sein können.

Egal wie es kommt. Ein Platz unter den besten sechs Teams der Liga wäre nach 52 Punktspielen für Krefeld schon ein sehr großer Erfolg. Der Einzug ins Halbfinale oder gar ins Finale würde einer großen Sensation gleichen.

(RP)
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