Krefeld Pinguine Die Angst steigt: Dem DEL-Standort Krefeld droht das Aus

Die Gesellschafter der KEV Pinguine GmbH trafen sich am Dienstagabend zu ihrer letzten Sitzung des Jahres. Dabei wurde fast ausschließlich über ein Thema gesprochen: Der neue Mietvertrag (ab 1. Juli 2015) mit der Seidenweberhaus GmbH als Betreiber des König-Palast.

"Wir machen uns große Sorgen um unsere Zukunft. Die Uhr tickt. Wir müssen am 15. Februar die Lizenz für die neue Saison beantragen und dafür 100.000 Euro bei der DEL hinterlegen. Daher müssen wir so schnell wie möglich wissen, zu welchen Bedingungen wir im König-Palast bleiben können. Eine Einigung ist momentan nicht in Sicht", erklärte gestern Aufsichtsratssprecher Wolfgang Schulz auf Anfrage unserer Zeitung.

Mitte Februar 2013 hatten die Pinguine den bis dahin vom KöPa abgewickelten Online-Ticketverkauf selber übernommen. Die Eintrittsgelder waren vom Hallenbetreiber nicht mehr fristgerecht eingetroffen, so dass den Pinguinen Liquiditätsschwierigkeiten drohten. Die Seidenweberhaus GmbH sprach damals von Vertragsbruch. Im März entschied sich der Aufsichtsrat der Seidenweberhaus GmbH zu einer Schadensersatzklage gegen die Pinguine, die ihrerseits Forderungen in Höhe von 370 000 Euro geltend machen wollen. Anfang September 2013 trafen sich die Kontrahenten dann vor dem Landgericht Krefeld zu einer richterlichen Mediation. Das ist eine moderne Konfliktlösungsmethode, bei der die Beteiligten mit Hilfe eines Richters zu einer dauerhaften Problembereinigung gelangen.

Dabei wurde ein Zwischenvergleich geschlossen. Da der Mietvertrag am 30. Juni 2015 ausläuft, stimmten die Parteien überein, dass so schnell wie möglich über einen neuen Vertrag verhandelt wird, der möglichst bereits vor Juni 2015 in Kraft treten soll. Über die angeblich bis zum 31. August 2013 entstandenen wechselseitigen Forderungen sollte sich geeinigt werden. Das ist bis heute nicht geschehen. "Wir können in der DEL nur noch mithalten, wenn in Krefeld zeitgemäße Rahmenbedingungen herrschen", erklärte Wolfgang Schulz bereits am 29. November 2013, der in diesem Zusammenhang mit dem Auszug aus dem König-Palast und der Rückkehr in die Rheinlandhalle drohte.

Nach Informationen unserer Zeitung sollen Vertragsvorschläge des Mieters und des Vermieters vorliegen, über die aber nur die jeweiligen Anwälte verhandelt haben sollen. Die Miete soll deutlich höher sein als bisher. Doch für die Pinguine sind die Nebenkosten in den vergangen Jahren stetig gestiegen. Vor zehn Jahren betrug die Abgabe an die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft 140 000 Euro, 2013 460 000 Euro. Daher bauen die Pinguine auf den noch auszuhandelnden Vertrag. "Davon wird die Zukunft des DEL-Eishockeys in Krefeld abhängen. Wir müssen aus den Heimspielen mehr Einnahmen erzielen. Wenn nicht, können wir in der Liga nicht mehr mithalten. Ich hoffe, die entsprechenden Gremien in unserer Stadt erkennen das", erklärte Wolfgang Schulz.

(RP)
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