Krefeld Pinguine Die Rückkehr aus der anderen Eishockey-Welt

Auch wenn es für die Pinguine beim Duell mit dem schwedischen Meister von 2014 und 2013 nichts zu holen gab, lohnte sich der Besuch in Skelleftea. Denn so bekamen die Schwarz-Gelben hautnah zu sehen, wie professionell man aufgestellt sein muss, um langfristig Erfolg zu haben.

Aufsichtsratschef Wolfgang Schulz und Geschäftsführer Robert Haake nahmen das Angebot des Vereins, die Bedingungen in der Kraft-Arena unter die Lupe zu nehmen und sich über die gesamte Organisation zu informieren, sehr gerne an. Das übernahm Klubdirektor Pea Israelsson höchst persönlich. Der ist bereits seit 18 Jahren im Amt und zeichnete den Krefeldern auf einer Leinwand einen beeindrucken Weg auf. 1966 war der Verein fast Pleite. Nach 16 Jahren in der 2. Liga gelang 2006 der Sprung in die höchste Klasse (SHL) des Landes. Die Arena verfügt über drei Eisflächen. Dazu gibt es eine Leichtathletikhalle, ein Fitness-Studio und einen großen Raum für Boxen und Ringen. Geradezu herausragend ist der Nachwuchsbereich. Alleine für die U20 gibt es drei Trainer. Die Kids der U16 trainieren bereits achtmal pro Woche, davon viermal auf dem Eis. Zusätzlich gibt es pro Woche noch zwei Schulstunden auf dem Eis. "Das ist eine andere Eishockey-Welt", sagte Wolfgang Schulz nach der einstündigen Informationsrunde. Die Schweden waren sehr gastfreundlich und stellten den Krefeldern eine Loge zur Verfügung. Auch Trainer Rick Adduono geriet angesichts der Trainingsbedingungen und des Kabinentrakts ins Schwärmen: "Davon können sich auch NHL-Klubs eine Scheibe abschneiden."

Da das Match am Samstag kurz nach 18 Uhr beendet war, gönnte Adduono seinen Schützlingen noch einen geselligen Abend in der Innenstadt. Auch die Verantwortlichen hielt nichts mehr im Hotel, obwohl dort eine Ü40-Party mit DJ auf dem Programm stand. Kurz vor Mitternacht trafen sich dann alle Krefelder zufällig in einer großen Sports-Bar. Wolfgang Schulz orderte sofort eine Runde Bier für die Mannschaft und unterhielt sich mit einigen Spielern. Auch wenn das Team nach den beiden Niederlagen in der CHL mental am Freitag in Iserlohn nicht gerade gestärkt in das erste DEL-Punktspiel der neuen Eiszeit geht, herrschte durchaus Zuversicht. "Wir müssen jetzt die CHL abhaken und uns auf Freitag konzentrieren", sagte Herberts Vasiljevs. Trainer Adduono will in dieser Woche hauptsächlich am Spielaufbau feilen, damit die Offensive gestärkt wird. Nicht ganz sicher war er sich gestern auf der Heimreise, ob er an den Sturmreihen noch mal was verändern wird.

(hgs)
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