Krefeld Pinguine Hauner: Ansprechen, was schief läuft

Del · Eishockey: Die Krefelder DEL-Mannschaft kann nach den beiden Niederlagen vom Wochenende morgen im Heimspiel der CHL gegen SE Vojens ihren Frust abbauen. Sondertraining für Methot und Long. Pietta und Perrault sind gesperrt.

 Konsterniert nach den vier Gegentoren binnen 189 Sekunden: Pinguine-Coach Rick Adduono

Konsterniert nach den vier Gegentoren binnen 189 Sekunden: Pinguine-Coach Rick Adduono

Foto: ISPFD

Als sich die Pinguine am Sonntagabend nach der 3:6-Niederlage in Ingolstadt auf ihre Heimreise machten, werden sie noch lange über die Ereignisse in der Saturn-Arena nachgedacht haben. Besonders die vier Gegentreffer innerhalb von nur 189 Sekunden sind ihnen bestimmt durch den Kopf gegangen. In Windeseile verschenkten die Krefelder die Punkte an den Deutschen Meister. Dabei hatten sie den Panthern bis zu diesem Zeitpunkt ein Duell auf Augenhöhe geboten. Dass nach vier Spielen erst drei Zähler auf der Habenseite stehen, ist natürlich ganz nach dem Geschmack der Berufs-Pessimisten im Lager der Schwarz-Gelben. Vom einem Fehlstart kann angesichts des schweren Auftaktprogramms aber noch nicht gesprochen werden.

"Ich bin unzufrieden mit dem zweiten Drittel. Vier Gegentore in so kurzer Zeit, das ist eine Kopfsache. Ingolstadt hat unsere Unaufmerksamkeit ausgenutzt, wir sind regelrecht auseinander gefallen", erklärte Herberts Vasiljevs nach dem Match. Man sei zwar noch mal zurückgekommen, doch es sei schon zu spät gewesen, um das Blatt noch zu wenden. Dabei sei mehr möglich gewesen: "München war am Freitag eine sehr gute Mannschaft. Ich will nicht sagen, dass Ingolstadt schlecht war, aber heute war hier eher etwas zu holen." Seine Marschroute für die nächsten DEL-Aufgaben sind einleuchtend: "Wir müssen uns jetzt schnellstens aufrappeln, ansonsten rutschen wir noch tiefer nach unten, und da ist es sehr schwer, wieder raus zu kommen."

Für Norman Hauner, der immer besser in der DEL zurechtkommt, ist nun eine genaue Analyse wichtig: "Wir müssen jetzt offen ansprechen, was schief läuft und dann in den nächsten Spielen punkten. Es ist eigentlich gut, dass jetzt am Mittwoch das CHL-Spiel kommt, dann können wir die beiden Niederlagen vom Wochenende schnell aus dem Kopf bekommen. Es ist sicher auch eine Möglichkeit, ein paar Dinge auszuprobieren, die uns dann in der DEL weiterhelfen."

Das Torverhältnis (12:17) nach vier Spielen deutet an, wo das Hauptproblem liegt. Bisher konnten die Gegner insgesamt schon 123 Mal aufs Krefelder Tor schießen. Das ist deutlich zu viel. Ob Rick Adduono deshalb Neuzugang Robin Weihager fast nur auf der Bank schmoren lässt, weil der Schwede als Offensiv-Verteidiger gilt? In Ingolstadt kam er im ersten Drittel sogar in Überzahl für Josh Meyers zum Einsatz. Ab der 21. Minute war sein Arbeitstag schon zu Ende. Das war ebenso überraschend wie der Umgang des Trainers mit seiner vierten Sturmreihe. Die bekam bis zur 60. Minute so viel Eiszeit wie nie zuvor. Positiv sind bisher die Auftritte der Special-Teams. In Überzahl beträgt die Quote für Krefelder Verhältnisse atemberaubende 21 Prozent. In der Unterzahltabelle belegen die Pinguine Platz zwei.

Während das Aufgebot vom Ingolstadt gestern frei bekam, mussten Colin Long und Francois Methot trainieren. Auch am Sontagnachmittag war das Duo im König-Palast anzutreffen. Während Methot wegen seiner Fußverletzung noch nicht voll einsatzfähig ist, dürfte Long morgen im Heimspiel der Champions Hockey League gegen den dänischen Meister SE Vojens wieder ins Wettkampfgeschehen eingreifen. Denn mit Joel Perrault und Daniel Pietta sind ja zwei Stürmer in der CHL gesperrt. Perrault sogar für zwei Spiele.

(RP)
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