Krefeld Pinguine KEV: Alte Ideen modern verpackt

Krefeld Pinguine · 150 Fans der Pinguine kamen am Donnerstagabend zum 1. Krefelder Eishockey-Forum in den Business-Club des KöPa und informierten sich über das "Konzept 2015" der KEV Pinguine Eishockey GmbH und des Krefelder EV. Am Ende gab es positive und negative Kommentare.

Eishockey Applaus gab es beim ersten Krefelder Eishockey-Forum reichlich. Besonders als am Ende die Verpflichtung von Stürmer Martin Schymainski (die RP berichtete) bekannt gegeben wurde, war die Begeisterung bei den 150 KEV-Fans im Business-Club des KöPa groß. Die eingefleischten Anhänger der Pinguine erfuhren jede Menge über das "Konzept 2015", das der Aufsichtsrat der GmbH gemeinsam mit den Verantwortlichen des KEV und den Pinguine Supporters ausgearbeitet hat. Nur wie es um die Stärke der neuen DEL-Mannschaft der Schwarz-Gelben bestellt sein soll, blieb im Verborgenen.

Dank an Fabel & Co.

Die Resonanz war angesichts des richtungweisenden Mottos "Konzept 2015" entsprechend gut. Es kamen hauptsächlich Fans, die mit Herzblut am Krefelder Eishockey hängen, und das in der Regel schon viele Jahre. Ihre Erwartungen steigen alleine schon durch drei neue Gesichter, die auf dem Podium erschienen: Aufsichtsrats-Vorsitzender Jörg Hellwig, dessen Stellvertreterin Kirsten Schubert und KEV-Jugend-Cheftrainer Ralf Hoja. Hellwig dankte zunächst seinem Vorgänger Wilfrid Fabel und dessen langjährigen Weggefährten Wolfgang Schulz, Helmut Borgmann und Dieter Berten für deren Verdienste um das Krefelder Eishockey: "Ohne die wären wir heute wohl nicht hier." Und zum neuen Konzept sagte er: "Wir hätten die Sache schon früher angehen müssen. Es war nicht leicht, alle Beteiligten an einen Tisch zu bekommen. Aber wir haben das geschafft, sonst hätten wir eine große Chance vertan. Die Arbeit hat begonnen. Wir wollen aufzeigen, wie wir die Zukunft sichern wollen. Wir dürfen nicht mehr jedes Jahr Angst haben, dass es die Pinguine nächstes Jahr nicht mehr gibt." Die neue Club-Philosophie mit den drei Säulen Nachwuchs, Oberliga und DEL ist nicht neu. Bereits unter Uli Urban gab es vielversprechende Pläne der Zusammenarbeit. Jetzt wurden diese Pläne sehr modern verpackt. Entscheidend ist die Umsetzung, die früher schnell im Sand verlief. Diesmal könnte etwas daraus werden. Denn die Protagonisten sind fast alle neu und erweckten beim Eishockey-Forum einen willensstarken Eindruck.

Ralf Hoja erklärte, was sich im sportlichen Bereich künftig ändern soll: "Wir streben eine engere Zusammenarbeit an, die schon läuft. Ich muss zugeben, dass ich Rick Adduono bis vor drei Monaten persönlich nicht kannte. Das war ein großer Fehler." Kernpunkte des Konzepts sind die Vernetzung, ein permanenter Austausch und tägliches Training für junge Spieler, die zum DEL-Kader gehören. "Wir müssen den Talenten eine Chance geben. Ein Pietta, Hager oder Akdag waren in der Jugend auch nicht besser als heute unsere besten Spieler", sagte der DNL-Trainer. Es könne nicht sein, dass ein Zerressen bei einem DEL-Spiel nur auf der Bank sitzt, anstatt in der Oberliga zu spielen. Um neue Talente zu gewinnen, ist für diesen Sommer ein Try-out-Camp geplant.

Den Bereich Marketing stellte Kirsten Schubert vor, die unter Beweis stellte, dass Frauen im harten Eishockey-Sport was bewegen wollen. "Wir haben die wahnsinnige Möglichkeit, den KEV als einheitliches Produkt zu vermarkten", sagte die Unternehmerin aus Düsseldorf, die dem dortigen Industrieclub angehört: "Dazu gehören auch Manager, die aus Krefeld kommen. Bei der Suche nach Sponsoren muss der Aufsichtsrat gezielt große Krefelder Firmen ansprechen." Ein überarbeitetes Ticket-Konzept sieht zum Beispiel eine Saison-Starter-Karte (vier Spiele bezahlen, fünf sehen), ein Derby-Ticket (vier Spiele), eine Friday-Night-Card oder ein Pick-for-Ticket (vier Spiele nach Wahl) vor.

Bei der abschließenden Fragerunde gab es gleichermaßen Kritik, Zustimmung und Anregungen. "Das habe ich schon vor 15 Jahren gehört, und es wurde nie umgesetzt", meinte ein langjähriger Fan. Das stimmt. Früher wurden solche Veranstaltungen meist nur dazu genutzt, verärgerte Fans zu beruhigen. Diesmal steckt offensichtlich mehr dahinter. Wenn nicht, wird der DEL-Standort Krefeld auch 2015 noch auf wackeligen Beinen stehen.

(RP)
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