Krefeld Pinguine "Mannschaft hat einen Bombenwillen"

Krefeld Pinguine · Die Krefeld Pinguine schweben nach ihrem furiosen Jahresfinale auf Wolke sieben und genießen ihre Rolle als neuer Tabellenführer der DEL. NHL-Star Christian Ehrhoff wird sich vielleicht schon bald verabschieden.

DEL 12/13: Krefeld Pinguine - Eisbären Berlin
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Die Eishockey-Welt geriet in Krefeld am Abend vor dem Silvestertag aus allen Fugen. Die KEV-Fans feierten die Tabellenführung der Pinguine bis in den frühen Morgenstunden. Die Begeisterung kannte wie vor zehn Jahren beim Gewinn der Deutschen Meisterschaft keine Grenzen.

Damals hatten sich einige Fans ein T-Shirt mit der Aufschrift "Landeshauptstadt-Besieger", Bundeshauptstadt-Besieger", Karnevalshauptstadt-Besieger" übergestreift. Die kamen jetzt am Ende der letzten Woche des alten Jahres nach den Erfolgen über Düsseldorf, Köln und Berlin wieder ganz groß in Mode.

Auch die Pinguine freuten sich nach dem 4:3-Sieg n. P. gegen den Deutschen Meister über den Sprung an die Spitze. In der Kabine lagen sich Spieler in den Armen oder klatschten sich ab. Und mitten drin der kleinste Spieler des Team, der seit seiner Rückkehr zu den Schwarz-Gelben eine feste Größe der Mannschaft ist: Martin Schymainski, der in Köln und gegen Berlin zwei ganz wichtige Tore erzielte.

"Heute sind wir im ersten Drittel nicht aus dem Saft gekommen und haben zu viele Überzahlspiele ungenutzt gelassen. Im zweiten Drittel waren wir das bessere Team. Danach war das Match ausgeglichen. Am Ende ist der Sieg verdient. Der erste Platz ist wahnsinn, das hätte ich vor der Saison nie gedacht", sagte der Stürmer. "Wenn mir vor der Saison einer gesagt hätte, wir gehen als Tabellenführer ins neue Jahr, den hätte ich für verrückt erklärt", fügte Boris Blank hinzu, der den entscheidenden Penalty so überhaus clever verwandelt hatte.

Herberts Vasiljevs war genau wie Daniel Pietta angeschlagen ins letzte Spiel des Jahres gegangen. "Ich musste einfach dabei sein", sagte der Kapitän hinter. Es sei ein sehr gutes Gefühl, jetzt Tabellenführer zu sein: "Ein ausverkauftes Haus und ein Sieg gegen den Meister, das ist einfach überragend. Beide Mannschaften haben heute gut gespielt.

Die Punkteteilung nach 65 Minuten ging in Ordnung. Der Zusatzpunkt ist immer etwas Glück." Dieses Glück verdienten sich die Pinguine ab dem zweiten Drittel wie zwei Tage zuvor in Köln mit einer tollen Energieleistung. Der tolle Teamgeist und das große Selbstvertrauen besiegten die im fünften Match innerhalb von zehn Tagen ohne Zweifel vorhandene Müdigkeit.

Das Lob von höchster Stelle erreichte die Mannschaft nach dem Spiel per Telefon. Aufsichtsrats-Mitglied Wolfgang Schulz gratulierte dem gesamten Team zum Sprung an die Spitze. "Das ist eine fantastische Leistung", sagte Schulz gestern im Gespräch mit unserer Zeitung und stellte die Arbeit von Trainer Rick Adduono heraus: "Er ist der Vater der Mannschaft. Ohne Rick wäre die Stimmung in der Kabine und die Leistungen auf dem Eis nicht möglich." Auch die Arbeit im Umfeld des Teams sei dafür verantwortlich: "Alle ziehen an einem Strang. Und es herrscht Ruhe und Frieden. Das ist ganz wichtig."

Der sportliche Berater Rüdiger Noack stellt besonders die Einstellung der Spieler heraus: "Unsere Mannschaft hat in diesem Jahr einen Bombenwillen. Ich freue mich für die Spieler, dass sie jetzt auf Platz eins stehen. Das ist eine schöne Momentaufnahme und der Lohn der guten Arbeit des gesamten Teams. Man sieht auch, dass nicht nur Geld eine Rolle spielt, sondern sich gute und harte Arbeit auszahlt."

Silvester und Neujahr konnten die Helden des alten Jahres ihren Triumph genießen. Heute beginnt die Vorbereitung auf das erste Punktspiel in 2013 am Freitag bei den Augsburger Panthern. Dann werden die Pinguine erstmals in dieser Saison als Spitzenreiter gejagt.

Diese Rolle wollen sie so lange wie möglich genießen. Ob weiter mit oder vielleicht schon bald ohne Verteidiger Christian Ehrhoff, das wird sich wohl in dieser Woche entscheiden. Insider glaube, dass der NHL-Lockout diesen Monat doch noch ein Ende finden wird.

(RP)
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