Krefeld Pinguine Müller: Für 60 Minuten keine Kölner Kumpels

Del · Eishockey: Für den neuen Stürmer der Krefeld Pinguine steht das heutige Gastspiel in Köln unter einem ganz besonderen Stern.

 Marcel Müller ist in Krefeld angekommen. Am Freitag nach dem Sieg über den Deutschen Meister ERC Ingolstadt bedankte sich der neue Stürmer auf der Ehrenrunde bei den KEV-Fans für die Unterstützung.

Marcel Müller ist in Krefeld angekommen. Am Freitag nach dem Sieg über den Deutschen Meister ERC Ingolstadt bedankte sich der neue Stürmer auf der Ehrenrunde bei den KEV-Fans für die Unterstützung.

Foto: samla

Tomas Duba stand gestern früh locker hinter der Bande und schaute zu, wie sich die meisten seiner Teamkollegen beim freiwilligen Training die Müdigkeit vom Derby in Düsseldorf aus den Beinen liefen. Während Rick Adduono auf den Treppen und im Umlauf des KöPa sein persönliches Fitnesstraining absolvierte, kümmerte sich Reemt Pyka auf dem Eis um die beiden angeschlagenen Spieler Joel Perrault und Steve Hanusch. Beide müssen heute in Köln beim nächsten Duell gegen einen rheinischen Rivalen zuschauen.

Duba gönnte sich nach seiner Galavorstellung im Rather ISS-Dome zurecht eine kleine Verschnaufpause. Denn bereits heute dürften bestimmt wieder gut 30 Schüsse auf sein Tor kommen. Vielleicht entscheidet sich Adduono heute früh aber auch, Patrick Klein ins Tor zu stellen. "Ich werde noch mit Tomas darüber sprechen", sagte der Trainer. Sprechen will er aber vor allen Dingen mit seinen Spielern. Denn dem Coach hat es überhaupt nicht gefallen, wie sich die Mannschaft von den Düsseldorfern in der Endphase hat einschnüren lassen: "Da haben die Jungs an der Bande einfach zu viele Zweikämpfe verloren und den Puck auch teilweise viel zu langsam laufen lassen." Personelle Veränderungen plant der Coach nicht, obwohl er mit der Defensivarbeit seines nordamerikanischen Trios Beechey/Long/Methot noch immer nicht zufrieden ist.

Sehr zufrieden ist Adduono mit dem Einstand von Marcel Müller. Ein Treffer und zwei Vorlagen bei zwei Einsätzen ohne ein richtiges Training können sich sehen lassen. Auch menschlich scheint der 26-jährige Stürmer beim Coach anzukommen: "Marcel bemüht sich in der Kabine sehr, sich in unser Teamgebilde einzufügen. Man spürt auch auf der Bank, dass er gewillt ist, Verantwortung zu übernehmen. Ich habe ihm gesagt, dass mich nicht interessiert, was mit ihm in der Vergangenheit war." Das interessiert Müller sicher schon, besonders heute, wenn es für ihn nur fünf Tage nach seinem Wechsel von Köln nach Krefeld ein Wiedersehen mit den Haien gibt. "Ich freue mich auf das Spiel", sagte er gestern nach dem Training. Was in Köln mit ihm passiert ist, habe er abgehakt: "Es gibt keinen Grund nachtragend zu sein. So ist halt das Geschäft. Jetzt bin ich hier und will mit Krefeld gegen Köln gewinnen", sagte der gebürtige Berliner, der sich auch schon auf das Match am Freitag bei den Eisbären freut: "Das ist für mich eine tolle Woche." Da er weiter in Köln wohnt, steht er mit einigen seiner ehemaligen Teamkollegen im engen Kontakt: "Wir waren in Köln eine Gruppe von Kumpels, die viel zusammen gemacht hat. Aber morgen kenne ich diese Kumpels für 60 Minuten nicht mehr."

Auf die Frage, warum er bei den Haien Anfang November aussortiert wurde, antwortete er: "Das muss man die Verantwortlichen in Köln fragen." Dort heißt es offiziell, Müller habe die ihm zugedachte Rolle nicht so ausgefüllt, wie man es sich erhofft habe. In der Vorschau für das heutige Match gegen Krefeld erwähnen die Haie auf ihrer Homepage ihren Ex-Spieler mit keiner Silbe. Beim ersten Saisongastspiel der Pinguine in Köln war Müller gesperrt und musste zusehen, wie sich die Haie mit 0:1 geschlagen geben mussten.

(RP)
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