Krefeld Pinguine Pinguine ärgern schwedischen Meister

Chl · Eishockey: Bei ihrem Start in die Champions Hockey League verkauften sich die Krefelder gestern im Heimspiel gegen den schwedischen Meister Skellefteå AIK besser als erwartet und mussten sich am Ende nur mit 1:2 geschlagen geben.

 Krefelds Stürmer Adam Courchaine (li.), der auf dem Eis am Helm und Trikot als CHL-Top-Scorer zu erkennen war, scheiterte in dieser Szene am schwedischen Torwart Erik Hanses. Später vergab Courchaine bei einem Break die 2:0-Führung der Pinguine.

Krefelds Stürmer Adam Courchaine (li.), der auf dem Eis am Helm und Trikot als CHL-Top-Scorer zu erkennen war, scheiterte in dieser Szene am schwedischen Torwart Erik Hanses. Später vergab Courchaine bei einem Break die 2:0-Führung der Pinguine.

Foto: Thomas Lammertz

Die Pinguine feierten gestern in der europäischen Königsklasse des Eishockeys eine gelungene Premiere und machten dem Topfavoriten der Champions Hockey League das Leben äußerst schwer. Bis zur 50. Minuten hielten die Krefelder vor 3307 Zuschauern gegen den schwedischen Meister ein Unentschieden, ehe die Gäste aus Skandinavien mit einem abgefälschten Schlenzer zum Sieg kamen. Nach zwei Wochen Eistraining und zwei Testspielen präsentierten sich die Schwarz-Gelben in einem teilweise schnellen und spielerisch ansprechendem Match besser als erwartet. Mit diesem Auftritt machten sie Appetit auf ihr zweites Heimspiel am Samstag (17.45 Uhr) gegen IFK Helsinki. Dann dürften die Ränge des KöPa besser gefüllt sein. Das lässt jedenfalls der Vorverkauf erwarten.

 Ein historischer Moment im Krefelder Eishockey. Andreas Driendl (Nr. 10) und Patrick Zackrisson treten zu ersten Bully der Champions Hockey Lague an.

Ein historischer Moment im Krefelder Eishockey. Andreas Driendl (Nr. 10) und Patrick Zackrisson treten zu ersten Bully der Champions Hockey Lague an.

Foto: TL

Als um 19.31 Uhr der finnische Hauptschiedsrichter Petri Lindqvist zum ersten Mal im König-Palast den Puck zu einem Match in der Champions Hockey League einwarf, waren die Ränge vielleicht nicht so gut gefüllt wie erhofft, doch die KEV-Fans auf der Nordtribüne sorgten für eine tolle Unterstützung ihrer Mannschaft. Die konnte sich auf Tempo-Eishockey der Gäste gefasst machen. Denn es war schon atemberaubend, mit welcher Geschwindigkeit die Schweden am Morgen bei ihrem Abschlusstraining über das Krefelder Eis geflogen sind. Daher griffen die Pinguine sofort zum richtigen Mittel und agierten aggressiv und körperbetont. Zum Leidwesen von David Fischer, der nach 16 Sekunden auf die Strafbank musste, was keinen Gegentreffer zur Folge hatte. Nick St. Pierre nagelte den Russen Kabanov mit einem sauberen Check an die Bande, der auf dem Eis liegen blieb. Als die Pinguine dann auch noch ihren Respekt abgelegt hatten, entwickelte sich ein abwechslungsreiches Match. Mit einem schön herausgespielten Treffer erzielte Herberts Vasiljevs in Überzahl die Führung. Die Gäste waren spielerisch stark, stießen im Krefelder Drittel auf starke Gegenwehr und einen sicheren Torwart Duba. Selbst bei Überzahl der Schweden gerieten die Aktionen der Schwarz-Gelben nicht außer Kontrolle. Bei zwei Breaks lag sogar das 2:0 in der Luft. Adam Courchaine und Martin Schymainski scheiterten an Torwart Erik Hanses (19.).

80 Sekunden waren im zweiten Drittel gespielt, da prallte der Puck von der Bande vor das Tor von Duba. Kapitän Erik Forssell war zur Stelle und markierte unhaltbar den Ausgleich. Danach war das Match nicht mehr so abwechslungsreich wie in den ersten 20 Minuten. Beide Teams konnten zwei Überzahlspiele nicht nutzen. Als Fischer von der Strafbank in einen Pass von St. Pierre lief, vergab er die einzige sehr gute Einschussmöglichkeit der Krefelder im zweiten Abschnitt.

Die erste Großchance des Schlussdrittels verbuchten die Pinguine. Aber Daniel Pietta zögerte zu lange mit dem Schuss und Collin Long konnte den Abpraller nicht im Tor unterbringen. Mit etwas Glück gingen die Schweden dann erstmals in Führung. Ein Schlenzer von der blauen Linie berührte das Trikot eines Krefelders und wurde so unhaltbar für Torwart Duba abgefälscht (50.). Nun wurde es für die Pinguine natürlich schwer, den Ausgleich zu erzielen. Denn schließlich gilt die gegenüber der Vorsaison nur auf einer Position veränderten Abwehr des schwedischen Meisters als stärkste des Landes. So ergab sich sechs Minuten vor dem Ende selbst bei der letzten Krefelder Überzahl keine klare Torchance mehr. Dennoch, die KEV-Fans waren am Ende hochzufrieden mit der Europa-Premiere ihrer Mannschaft. "Ole, super KEV", schallte es von den Rängen, als sich die Pinguine auf dem Eis für die Unterstützung bedankten.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort