Krefeld Pinguine Pinguine erlegen Eisbären in Überzahl

Del · Die Krefelder gewannen gestern ihr Heimspiel gegen Berlin nach einem 0:2-Rückstand mit 4:3. Vor 4836 Zuschauern musste Courchaine im zweiten Drittel mit einer Handverletzung vom Eis. Morgen in Mannheim zu Gast.

 Krefelds Stürmer Daniel Pietta wird hier vor der Berliner Bank rüde von Casey Borer gestoppt. Besonders im ersten Drittel ging es hart zur Sache.

Krefelds Stürmer Daniel Pietta wird hier vor der Berliner Bank rüde von Casey Borer gestoppt. Besonders im ersten Drittel ging es hart zur Sache.

Foto: Lothar Strücken

Entwickelt sich der König-Palast in dieser Saison zu einer Festung für die Pinguine? Derzeit sieht es danach aus. Im verflixten siebten Heimspiel gelang den Krefeldern gestern Abend gegen die Eisbären Berlin bereits der sechste Erfolg. Die Mannschaft von Trainer Rick Adduono steckte einen frühen 0:2-Rückstand super weg und bot nach dem Heimsieg gegen Adler Mannheim in einem packenden und schnellen Match mit vielen Höhepunkten die beste Leistung auf eigenem Eis. Getrübt wird dieser Erfolg durch die Handverletzung von Adam Corchaine. Mit diesem Sieg im Rücken können die Schwarz-Gelben morgen selbstbewusst zum Auswärtsspiel gegen Tabellenführer Mannheim fahren.

Bei den Pinguinen fehlte neben Tyler Beechey wie befürchtet auch Colin Long. Oliver Mebus (Weißwasser) und Mike Mieszkowski (Duisburg) wurden als Förderlizenzspieler auf Reisen geschickt. Das Aufgebot der Berliner, die in ihren leuchtenden Magenta-Trikots wie Eiskonfekt-Tüten aussahen, mussten auf fünf Akteure verzichten.

Den Start verschliefen die Gastgeber mal wieder. Innerhalb von rekordverdächtigen fünf Sekunden gingen die Eisbären mit 2:0 in Führung. Erst traf Mulock aus kurzer Distanz, dann lief Pohl vom Bully weg auf Torwart Tomas Duba zu und ließ ihm keine Abwehrchance. Von diesem brutalen Doppelschlag erholten sich die Pinguine erstaunlich schnell. Sie nahmen das Heft eindrucksvoll in die Hand und wurden dafür reichlich belohnt.

Erst ließ sich Torwart-Oldie Vehanen von einem Distanzschuss von Adam Courchaine überraschen (5.). Dann ließ er bei doppelter Überzahl der Krefelder erst den Puck bei einem Schuss von Josh Meyers durch die Schoner sausen (11.) und musste nur 80 Sekunden später bei einem wunderschön herausgespielten Überzahltreffer von Andi Driendl erneut die Scheibe aus seinem Kasten holen. Die Zuschauer waren restlos begeistert. Bis dahin wurde ihnen mehr geboten als vor einer Woche im gesamten Derby gegen die DEG. Vielleicht lag es ja am glatten Parkett. "So gut habe ich das Eis vor dem Spiel selten gesehen", sagte Rüdiger Noack. In der 16. Minute erhitzten sich die Gemüter, nachdem Istvan Sofron den Berliner Ziegler mit einem harten Check niedergestreckt hatte. Joel Perrault und Sharow ließen die Fäuste fliegen.

Die gute Stimmung wurde nach der Drittelpause getrübt, weil Courchaine in der Kabine bleiben musste. Er hatte sich bei einem Stockschlag von Talbot an der Hand verletzt. Nur wenige Sekunden nach Wiederbeginn war die Stimmung schon wieder prächtig. Bei doppelter Überzahl staubte Martin Schymainski nach Schlagschuss von Nick St. Pierre zum 4:2 ab. Die Eisbären machte dieser Gegentreffer ziemlich wütend. Sie schnürten die Pinguine in deren Drittel ein. Dabei verhinderte Torwart Duba dreimal den Anschlusstreffer. Seine Vorderleute konnten sich wieder befreien. In Überzahl hatten sie ihr Pulver aber im ersten Abschnitt verschossen.

Denn sie ließen zweimal die große Chance aus, für eine Vorentscheidung zu sorgen. Böse erwischt wurde Andi Driendl, der bei einem Zweikampf in der Ecke fünf Zähne verlor. Der Center biss aber sprichwörtlich auf die Zähne und kehrte zum Schlussdrittel aufs Eis zurück. Mit nun drei Sturmreihen und fünf Verteidigern (Hanusch, Meisinger und Orendorz mussten zusehen) verhinderten die Pinguine mit viel Kampf und Einsatzwillen sowie einem sehr sicheren Torwart Duba einen frühen Anschlusstreffer. Bei Kontern vergaben Schymainski (45.), Perrault (47.) und Methot (55.) das 5:3. Spannend wurde es dann nochmal zwei Minuten vor Schluss, als sich die Pinguine eine Bankstrafe einhandelten. Zusätzlich ging Torwart Vehanen vom Eis. Dabei gelang Berlin der Anschlusstreffer. Jetzt musste noch mal gezittert werden. "Ole super KEV", schallte es von den Rängen. Die Fans wurden für die Unterstützung belohnt.

(RP)
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