Krefeld Pinguine Pinguine haben das Einmaleins verlernt

Del · Eishockey: Die Krefelder reisen bereits heute zum Auswärtsspiel nach München. Tyler Beechey fällt weiter aus.

 Stürmer Mike Mieszkowski (Nr. 72), der am Dienstag im Spiel gegen Straubing seinen ersten DEL-Treffer erzielte, kann trotz einer Verletzung am Kinn heute mit nach München fahren.

Stürmer Mike Mieszkowski (Nr. 72), der am Dienstag im Spiel gegen Straubing seinen ersten DEL-Treffer erzielte, kann trotz einer Verletzung am Kinn heute mit nach München fahren.

Foto: Thomas Lammertz

Es war eigentlich ein schöner Eishockey-Abend, den die Zuschauer am Dienstag im König-Palast erlebten. Zehn Treffer in einem Match sind ziemlich selten. Dazu gab es angesichts des schwachen Besuchs eine nahezu freie Platzwahl. Und an den Imbiss-Ständen gab es keine Wartezeiten. Wenn da nicht nur das mangelnde Niveau für ein Duell in der Deutschen Eishockey-Liga gewesen wäre. Zwei Drittel waren praktisch zum Weglaufen. "Die Leistung war nicht berauschend, aber die Punkte zählen, und da fragt nachher keiner mehr nach", sagte Daniel Pietta hinterher, der zum endgültigen Aufgebot für den Deutschland-Cup gehört.

Rick Adduono muss vorher schon geahnt haben, dass seine Mannschaft sich gegen die Straubing Tigers schwer tun wird. Schließlich steht er jetzt schon fast fünf Jahre bei den Pinguinen an der Bande und hat viele Spiele gesehen, in denen sein Team gegen vermeintlich schwache Gegner versagte. Daher wagte sich der Trainer wohl auch nicht, wie zunächst geplant Patrick Klein ins Tor zu stellen. Ohne der Nummer 2 etwas zu wollen, wären bei den insgesamt 42 Schüssen (!) der Niederbayern vielleicht mehr als drei Pucks im Krefelder Tor gelandet. "Ohne Tomas würden wir jetzt bestimmt nicht auf Platz fünf stehen", sagte Rüdiger Noack gestern. Der sportliche Berater kann sich auch nicht erklären, warum die Mannschaft nach der spielerisch guten Leistung gegen die Eisbären aus Berlin plötzlich wieder so versagte. Daniel Pietta meint, dass seit dem Meisterschaftsstart die durch Verletzungen verursachten Umstellungen in den Sturmreihen der Grund für das mangelnde Spielverständnis seien. Dabei pocht der Trainer immer auf sein Credo, dass jeder mit jedem ohne große Probleme zusammenspielen kann. Deshalb baut er seine Formationen ja auch während eines Spiels häufig um. Aber egal mit welcher Aufstellung, darf ein Team auf eigenem Eis keine 42 Schüsse des Gegners zulassen. Auch wenn dabei nicht jeder Puck auf das Tor kommt, beweist das, wie häufig sich die Tigers im Krefelder Drittel aufhielten. Das kam in erster Linie durch die vielen Fehler der Pinguine zustande. Einige Akteure, darunter auch sogenannte Leistungsträger, scheinen das Einmaleins des Eishockeys verlernt zu haben. Ein David Fischer ist momentan total von der Rolle. Trotzdem hält der Coach permanent an ihm fest. Denkpausen können selbst Kontingentspielern nicht schaden. Auch Colin Long, Francois Methot oder Joel Perrault laufen ihrer Bestform weit hinter her.

Da gestern die meisten Spieler frei hatten, stehen Trainer und Mannschaft heute vor einem arbeitsreichen Tag. Der beginnt früher als gewohnt, da das Team bereits am Mittag zum Spiel nach München aufbricht. Auf der langen Busfahrt bleibt reichlich Zeit, um das Fehlerfestival gegen Straubing genau zu analysieren. Mike Mieszkowski, der Dienstag mit einer Platzwunde am Kinn vom Eis musste, kann eingesetzt werden. Für den gesperrten Istvan Sofron, der gegen die Tigers seine dritte große Strafe kassierte, kehrt Dominik Meisinger ins Team zurück. Tyler Beechey fällt weiter aus. Robin Weihager besitzt beim Trainer immer noch schlechte Karten. Der Schwede soll schon laut darüber nachgedacht haben, das Weite suchen zu wollen.

(RP)
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