Krefeld Pinguine Pinguine im Nebel ohne Durchblick

Del · Eishockey: Krefeld kassierte gestern im Heimspiel gegen den EHC München die erste Saisonniederlage auf eigenem Eis. Die Schwarz-Gelben verschenkten gegen offensivstarke Gäste das erste Drittel. Morgen geht es zum Deutschen Meister

 Im ersten Drittel lag im König-Palast dünner Nebel über der Eisfläche, besonders vor dem Tür der Münchner. Bei einem der wenigen Szenen im Drittel der Gäste bis zur Pause lauert hier Joel Perrault auf einen Abpraller von Torwart Florian Hardy.

Im ersten Drittel lag im König-Palast dünner Nebel über der Eisfläche, besonders vor dem Tür der Münchner. Bei einem der wenigen Szenen im Drittel der Gäste bis zur Pause lauert hier Joel Perrault auf einen Abpraller von Torwart Florian Hardy.

Foto: Thomas Lammertz.

Der Weg zur Deutschen Meisterschaft führt über München. Auch wenn die neue Eiszeit noch sehr jung ist, bestätigten die "roten Bulle" von der Isar, warum sie von vielen Experten als Titelanwärter Nummer eins gehandelt werden. Besonders im ersten Drittel wurden die Pinguine Opfer der neuen Offensivkraft der Gäste und verloren im dünnen Nebel, der über dem Eis lag, vor dem eigenen Tor häufig den Durchblick. Im zweiten Drittel zeigten sich die Krefelder dann von ihrer besten Seite und machten den 0;2-Rückstand wett. Als sie dann im Schlussdrittel erneut zurücklagen, waren die Gäste einfach zu clever und sicher, um sich den 5:2-Sieg noch nehmen zu lassen. Für die Pinguine steht bereits morgen eine erneut schwere Aufgabe auf dem Programm. Dann sind sie beim Deutschen Meister in Ingolstadt zu Gast.

Obwohl wegen des erkrankten Christian Kretschmann nur elf Stürmer bereit standen, schickte Trainer Rick Adduono wieder den Amerikaner Colin Long als überzähligen Kontingentspieler auf die Tribüne. Verteidiger Steve Hanusch wurde wie schon so häufig zum Angreifer umfunktioniert und lief in der vierten Reihe auf. Seinen Platz in der Abwehr an der Seite von Oliver Mebus nahm Robin Weihager ein.

Viele Zuschauern waren noch gar nicht auf ihren Plätzen, da klingelte es schon im Krefelder Gehäuse. Einen Schuss von Barta konnte Torwart Tomas Duba noch abwehren, gegen den Nachschuss von Di Salvatore war er machtlos. Das war ganz nach dem Geschmack der Gäste, die eindrucksvoll ihre erwartete Offensivstärke unter Beweis stellten. Da aus der Belüftungsanlage von draußen feuchtwarme Luft in die Halle drang, bildete sich über dem Eis Nebel, besonders im Drittel der Bayern. Denn dort herrschte bis zur zehnten Minute so gut wie kein Betrieb. Erst in Überzahl musste Münchens neuer Torwart Hardy gegen Nick St. Pierre sein ganzes Können aufbieten (13.). Bis zur ersten Pause ging es nur noch in eine Richtung. Selbst bei Fünf gegen Fünf kamen die Pinguine nur schwer aus ihrem Drittel heraus. Der Druck der Gäste war so groß, dass der zweite Gegentreffer förmlich in der Luft lag und in der 18. Minute fiel.

In Unterzahl eröffneten die Krefelder das Mitteldrittel. Sie überstanden die brenzlige Situation und legten danach endlich den Respekt vor ihrem Gegner ab. Ihren ersten gelungenen Spielzug schloss Adam Courchaine erfolgreich ab (27.). Nur 53 Sekunden später war Andi Driendl zur Stelle und erzielte den vielumjubelten Ausgleich. Es entwickelte sich bis zur Pause ein Match auf Augenhöhe. Zweimal verhinderte Torwart Duba gegen Schütz und Sparre die erneute Gästeführung. Auf der anderen Seite scheiterten Joel Perrault und Andi Driendl jeweils aus sehr guter Schussposition am französischen Nationaltorwart Hardy. Die größte Chance zur Krefelder Führung vergab Martin Schymainski, der nach einem Foul von Holzmann einen Penalty zugesprochen bekam, aber den Puck nicht im Tor unterbrachte (37.).

Auch das Schlussdrittel begannen die Hausherren in Unterzahl, und das gleich doppelt. Das nutzten die Münchner eiskalt zum Führungstreffer aus. Die Pinguine taten sich danach schwer, sich klare Torchancen herauszuspielen. Als dann Courchaine den Puck an der Mittellinie leichtfertig verlor, lief Yannic Seidenberg alleine auf Duba zu und sorgte für die Vorentscheidung (52.). Denn bis dahin war nicht zu spüren, dass die Krefelder in der Lage sind, noch mal ins Match zurückzukommen. Als sich dann Norman Hauner und Torwart Duba beim Abwehrversuch behinderten, sorgte Felix Schütz in seinem ersten Spiel auf deutschem Eis seit seinem Wechsel von Köln nach Russland für den Endstand.

(RP)
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