Krefeld Pinguine Pinguine mit einem Bein im Viertelfinale

Del · Eishockey: Die Krefelder entführten gestern Nachmittag im Auswärtsspiel gegen den Deutschen Meister Eisbären Berlin zwei wichtige Punkte. Die Schwarz-Gelben steckten einen 0:2-Rückstand nach dem ersten Drittel prima weg.

 Die kanadische Sturmreihe der Pinguine mit Francois Methot (li.), Adam Courchaine (vorne) und Mark Voakes (hinten) steuerte gestern beim 4:3-Auswärtsspiel in Berlin zwei Treffer bei.

Die kanadische Sturmreihe der Pinguine mit Francois Methot (li.), Adam Courchaine (vorne) und Mark Voakes (hinten) steuerte gestern beim 4:3-Auswärtsspiel in Berlin zwei Treffer bei.

Foto: Samla

Die Berliner Luft bekommt den Pinguinen weiter sehr gut. Im sechsen Match in Folge landeten sie ihren fünften Sieg. Nur im ersten Drittel konnten sie nicht ihr starkes Auswärtsgesicht zeigen. Danach überzeugten sie mit einer tollen kämpferischen Leistung. Bester Krefelder war Torwart Scott Langkow, der viele glasklare Torchancen der Eisbären zu nichte machte. Mit den zwei Zählern zogen die Pinguine in der Tabelle nach Punkten mit den Berlinern gleich und stehen mit einem Bein im Play-off-Viertelfinale.

Gut 700 KEV-Fans, davon 650, die mit dem Samba-Zug angereist waren, machten sich schon beim Warm-up unterm Hallendach lautstark bemerkbar und freuten sich, dass Verteidiger Richard Pavlikovsky wieder dabei war. Kurz vor dem Auftaktbully begrüßten sie die Fans der Eisbären mit einer schönen Choreografie "Berlin Schwarz und Gelb". So schön lief es für die Pinguine im ersten Drittel nicht.

Bereits in der zweiten Minute vergab Foy bei einem Alleingang die Berliner Führung. Es dauerte bis zur sechsten Minute, ehe Herberts Vasiljevs Torwart Zepp prüfte. Kurz darauf musste Kyle Sonnenburg auf die Strafbank. Als er gerade vierzehn Sekunden zurück war, überraschte T. Mullock Torwart Scott Langkow am kurzen Eck mit einem Schuss über die Schulter. 60 Sekunden später saß Francois Methot in der Kühlbox.

Diesmal nutzten die Gastgeber die Überzahl eiskalt zum 2:0 aus. Gegen Ende desersten Drittels tauchten die Krefelder häufiger im gegnerischen Drittel auf. Pech hatte Clark, als Zepp seinen Schuss nicht festhalten konnte, aber der Puck aus der Fanghand neben das Tor fiel (17.).

Zu Beginn des Mitteldrittels kamen die Pinguine viel besser ins Spiel und kamen zum verdienten Anschlusstreffer. Tomas Kurka zog aus halblinker Position hart ab und ließ Torwart Zepp keine Abwehrchance. Nachdem sich die Gäste bei einer Strafe gegen Vasiljevs schadlos halten konnten, vergaben Verwey, Pietta und Sonnenburg ganz klare Einschussmöglichkeiten zum Ausgleich. Der Krefelder Spielrhythmus wurde in der 31. Minute gestoppt.

Sinan Akdag prallte in der neutralen Zone mit Tyson Mullock zusammen, der verletzt in die Kabine gebracht werden musste. Auch für den Krefelder Verteidiger war das Spiel zu Ende, denn die Hauptschiedsrichter schickten ihn wegen eines Kniechecks vorzeitig unter die Dusche. Bei der fünfminütigen Unterzahl verhinderte einmal der Pfosten und dann Torwart Langkow den dritten Treffer der Eisbären. Den fünf Minuten folgten gleich zwei weitere gegen Mitja Robar.

Dabei parierte Langkow zweimal gegen Schlenker glänzend. Für die harte Arbeit in Unterzahl belohnte sich die Pinguine dann selber. Methot luchste Katic hinter dem Tor die Scheibe ab und schob Zepp den Puck durch die Beine über die Linie. Die Eisbären steckten den Treffer nicht gut weg, so dass die Krefelder im Schlussdrittel das Match ausgeglichen gestalten konnten. Und sie waren sogar dem dritten Treffer näher als der Meister.

Nachdem sie 62 Sekunden lang eine doppelte Überzahl verpuffen ließen, machten sie es bei der nächsten Überzahl besser und gingen durch Adam Courchaine in Führung. Die hielt aber nicht bis zum Schluss, weil die Eisbären zum zweiten Mal in Überzahl trafen. In der Verlängerung entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem Topscorer Boris Blank Sekunden vor dem Schluss den Siegtreffer erzielte. "Oh, wie ist das schön", sangen die 700 KEV-Fans.

(RP)
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