Krefeld Pinguine Rettet den DEL-Standort Krefeld!

Selten war die Angst der KEV-Fans um den DEL-Standort Krefeld so groß wie in diesen Tagen. Es gibt bis jetzt kein einziges Signal, dass sich die KEV Pinguine Eishockey GmbH und die Seidenweberhaus GmbH als Betreiber des KöPa über einen neuen Mietvertrag einigen werden. Die Basis für eine Lösung, mit der beide Seiten leben können, ist noch nicht gegeben. Politik und Verwaltung sind angesichts der katastrophalen Haushaltslage der Stadt die Hände gebunden. Doch die Pinguine benötigen endlich zeitgemäße Rahmenbedingungen, die für den Erhalt des Profi-Eishockeys unabdingbar sind. Sie müssen einfach die Möglichkeit bekommen, aus ihren Heimspielen mehr Einnahmen erzielen zu können, anstatt das Loch in der Kasse des Vermieters zu stopfen, das Jahr für Jahr durch das marode Seidenweberhaus entsteht. In der Landeshauptstadt Düsseldorf zahlt die DEG 1 Euro (!) Miete pro tatsächlich verkaufter Eintrittskarte. In der Vorsaison kamen knapp 150 000 Zuschauer zu den 26 Heimspielen. Ferner profitiert der Klub von den Einnahmen aus dem Catering und dem VIP-Bereich.

Die Krefeld Pinguine sind seit Jahren das sportliche Aushängeschild der Seidenstadt. Gibt man in der Suchmaschine Google das Wort Krefeld ein, steht bei der Eingabe des f auf der Liste an zweiter Stelle Krefeld Pinguine geschrieben. Dazu tragen die Verantwortlichen der Pinguine seit 20 Jahren mit einer erheblichen finanziellen Unterstützung bei. Darauf konnten sich Politiker und Verwaltung stets verlassen. Die sind nun gefordert, allen voran der Oberbürgermeister. Es muss ein runder Tisch her, an dem einflussreiche Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik sitzen. Dabei muss es nicht nur um die Pinguine gehen, sondern um das gesamte Krefelder Eishockey. Wenn der Plan, die Werner-Rittberger-Halle zu schließen, in die Tat umgesetzt wird, bedeutet das für den KEV der Abschied vom Leistungssport. Besonders in der vergangenen Saison weckten die Pinguine bei ihren meist sehr attraktiven Heimspielen bei den Zuschauern Begeisterung. Allein 60 Bambini meldeten sich in diesem Sommer beim KEV an. Das ist für Deutschland rekordverdächtig. Die Uhr tickt unaufhaltsam gegen den DEL-Standort Krefeld. Bis zum 15. Februar müssen die Pinguine die Lizenz für die neue Saison beantragen. Das macht ohne neuen Vertrag keinen Sinn. In Frankfurt und Bietigheim soll bereits Interesse bestehen, die Krefelder Lizenz zu übernehmen. Das muss verhindert werden.

H.-G. SCHOOFS

(RP)
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