Krefeld Pinguine Spitzenklubs locken Pietta mit Topangebot

Del · Eishockey: Der Vertrag des Nationalstürmers der Pinguine läuft zum Saisonende aus. Der 27-jährige Center wird beim EHC München bereits als Neuzugang gehandelt. Er würde aber gerne in Krefeld bleiben.

 59 Mal trug Daniel Pietta bisher das Trikot der Nationalmannschaft. Am Wochenende werden beim Deutschland-Cup weitere Einsätze dazu kommen

59 Mal trug Daniel Pietta bisher das Trikot der Nationalmannschaft. Am Wochenende werden beim Deutschland-Cup weitere Einsätze dazu kommen

Foto: samla

Wenn Daniel Pietta am 9. Dezember 28 Jahre alt wird, dann könnte ein lukrativer Arbeitsvertrag auf seinem Geschenketisch liegen. Denn derzeit locken die Spitzenklubs der DEL einen der besten deutschen Mittelstürmer mit einem Topangebot. Besonders beim "Brause-Klub" in München soll das Krefelder Eigengewächs bereits an der Angel zappeln. Dort ist Don Jackson Trainer, der Pietta vor drei Jahren zu den Eisbären nach Berlin locken wollte. "Es ist nichts entschieden. Ich weiß nur, dass einige Klubs Interesse haben", sagte der aktuell dienstälteste Spieler der Pinguine gestern im Gespräch mit unserer Zeitung. Auch Berlin und Köln, das Patrick Hager verpflichtet hat, sollen angeklopft haben.

Nachdem Daniel Pietta 2004 sein erstes DEL-Spiel absolviert hatte, galt er lange als ewiges Talent. Damals lehnte er gut gemeinte Ratschläge, den Verein wechseln zu sollen, dankend ab. Zum Glück, denn von Jahr zu Jahr reifte er bei den Pinguinen zu einer gestandenen Persönlichkeit und einem Leistungsträger. Jetzt ist er im besten Eishockey-Alter und bei der derzeit gierigen Suche vieler Vereine nach guten deutschen Spielern natürlich ein gefragter Mann. Es gibt nur wenige Nationalspieler des DEB, die mit 27 Jahren bereits über 500 Mal in der DEL auf dem Eis standen. Zum Saisonende läuft sein Dreijahresvertrag in Krefeld aus. "Ich würde gerne hier bleiben. Allein des Geldes wegen will ich nicht wechseln. Nur wenn der Unterschied zu groß ist, werde ich nicht Nein sagen können. Wichtig ist, wie in Krefeld die Perspektiven sind. Ich möchte schon in einer Mannschaft spielen, die in die Play-offs kommen kann. Ich werde mir für die Entscheidung genug Zeit nehmen. Bis zum Jahresende sollte aber schon feststehen, wo ich in der kommenden Saison spiele." Rüdiger Noack will am Wochenende am Rande des Deutschland-Cups in München mit Piettas Berater sprechen. Dort will sich der derzeit beste Scorer der Pinguine für das WM-Aufgebot von Bundestrainer Pat Cortina empfehlen. Gestern Nachmittag traf sich die DEB-Auswahl an der Isar und ging am Abend erstmals aufs Eis. Gegner bei diesem Turnier sind die Schweiz (Freitag), die Slowakei (Samstag) und Team Canada (Sonntag). "Das sind interessante Gegner. Ich hoffe, wir können uns von Spiel zu Spiel steigern. Denn die schwerste Aufgabe steht uns sicher gegen die Kanadier bevor, die dann schon eingespielt sind. Gespannt bin ich auf das neue junge Team der Schweiz", sagte Pietta. Mit welcher Aufgabe ihn Cortina betraut, ist ihm egal: "Ich habe unter ihm schon verschiedene Rollen gespielt. Mal war ich Außenstürmer, mal Center. Mal gehörte ich zu einer mehr defensiveren Reihe, mal zu einer offensiveren."

Auch die Verträge anderer wichtiger Spieler und der beiden Trainer Rick Adduono und Reemt Pyka laufen bei den Pinguine aus (siehe Infokasten). "Wir werden im Laufe der kommenden Wochen die notwendigen Gespräche führen", sagte gestern Aufsichtsratsmitglied Wolfgang Schulz. Dass Spieler, deren Verträge über diese Saison hinauslaufen, auch in Krefeld bleiben werden, sei derzeit nicht sicher: "Wir können uns keine ausländischen Spieler erlauben, die keine Leistung bringen. Bei den Trainern haben wir keine Eile." Die personelle Marschroute hänge auch von dem neuen Mietvertrag für die Nutzung des KöPa ab. Die Verhandlungen sind im Gange. Die Pinguine hoffen, dass spätestens in vier bis sechs Wochen eine Entscheidung gefallen ist.

(RP)
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