Krefeld Pinguine Vasiljevs: Müssen taktisch klüger spielen"

Chl · Eishockey: Der Kapitän der Krefeld Pinguine ist zuversichtlich, dass die Mannschaft heute im zweiten Heimspiel der Champions Hockey League gegen IFK Helsinki punkten kann. Neuzugang Tyler Beechey muss weiter passen.

 Herberts Vasiljevs jubelt hier nach seinem Treffer zum 1:0 gegen den schwedischen Meister Skellefteå AIK. Der Kapitän ist damit der erste Krefelder Torschütze in der Champions Hockey League.

Herberts Vasiljevs jubelt hier nach seinem Treffer zum 1:0 gegen den schwedischen Meister Skellefteå AIK. Der Kapitän ist damit der erste Krefelder Torschütze in der Champions Hockey League.

Foto: Thomas Lammertz

Gut möglich, dass heute Samu Aleksi Haber in den Krefelder König-Palast kommt, allerdings nicht als Gitarrist und Frontmann der Band "Sunrise Avenue" zu einem Livekonzert, sondern als Fan von IFK Helsinki, wo selber bis zu seinem 14. Lebensjahr Eishockey spielte. Der hierzulande beliebte finnische Rocksänger ist ein leidenschaftlicher Anhänger des heutigen Gegners der Pinguine, die ab 17.45 Uhr in ihrem zweiten Heimspiel der Champions Hockey League mit dem Traditionsteam aus der finnischen Hauptstadt die Schläger kreuzen. Zwei Tage nach der insgesamt gelungenen CHL-Premiere gegen den schwedischen Meister AIK Skellefteå steht den Krefelder Fans erneut ein interessantes Duell ins Haus. Über 4000 Zuschauer werden erwartet.

Je länger am Donnerstag der erste Auftritt in der europäischen Königsklasse vorüber war, um so mehr ärgerten sich die Pinguine, dass sie das 1:1 nicht bis ins Penaltyschießen haben retten können. "Dann wäre uns vielleicht noch eine Überraschung geglückt", sagte Rüdiger Noack gestern. Allerdings gab der Sportliche Leiter in einem Atemzug auch zu, dass der Sieg der Schweden "absolut verdient" war. Daran gibt es tatsächlich nichts zu rütteln. Schließlich waren die Skandinavier nicht nur wegen ihres besten Spielers Mikko Lehtonen eine Klasse für sich. Mit schnellen, harten und präzisen Pässen sorgten sie dafür, dass den Pinguinen im eigenen Drittel Schwindelanfälle drohten. Kaum auszudenken, wenn der Drei-Kronen-Meister im Angriff gegenüber der Vorsaison unverändert angetreten wäre. So war durchaus zu erkennen, dass die vier Sturmreihen noch nicht eingespielt sind.

Das gilt auch für die Pinguine, die ihr Spiel allerdings viel besser gestalteten als erwartet. "Das sieht ja schon sehr gut aus", meinte Krefelds Ex-Trainer Doug Mason, der einen Tag nach seinem 59. Geburtstag auf der Tribüne saß. Von den Schweden war er ebenfalls angetan: "Was die technisch und taktisch zu bieten haben, ist schon spitze." Nicht weit von ihm entfernt schaute sich auch Niklas Sundblad das Match an. Der jetzt arbeitslose Meistercoach des ERC Ingolstadt stellte hinterher bei seiner Analyse fest, dass für Krefeld mit ein wenig mehr Glück "mehr drin" gewesen wäre. So sahen es auch viele andere Experten. Zum Beispiel auch Ex-Torwart Andrej Trefilov, der jetzt als Spielerberater tätig ist. Der Russe war zudem angetan von der Leistung seines ehemaligen Torwartkollegen Tomas Duba. Der Tscheche war ein starker Rückhalt der Pinguine.

Allein der Krefelder Auftritt im ersten Drittel gibt Anlass zur Hoffnung, dass sich auch die neuformierte Mannschaft in der DEL prima schlagen kann. Dass diese Leistung nicht über 60 Minuten gelang, hängt mit der sehr kurzen Vorbereitung zusammen. Hinten und vorne sind einige Akteure noch weit von ihrem Leistungspotenzial entfernt. Dagegen wirkte zum Beispiel Adam Courchaine, eigentlich mehr der Saison-Spätstarter, erstaunlich spiel- und lauffreudig. Dem Torjäger kam dabei die Spielweise des Gegners entgegen. "So wie die Schweden agiert in der DEL kein Team. Sie schießen die Scheibe nicht einfach aus dem eigenen Drittel, sondern nutzen ihre spielerischen Mittel", erklärte der Kanadier.

Was die Pinguine heute gegen Helsinki erwartet, ist schwer zu sagen. Wie Skellefteå ist auch ihr Team ziemlich verändert worden, angefangen vom Trainer. Vielleicht taten sie sich deshalb am Donnerstag bei ihrem Match gegen den dänischen Meister Sonderjysk Elitesport aus Vojens schwerer als gedacht und gewannen erst nach Penaltyschießen mit 5:4. "Wir müssen gegen die Finnen taktisch klüger spielen und in der eigenen Zone weniger zulassen. Von unseren Chancen her haben wir immer die Möglichkeit, ein Spiel zu gewinnen", sagte gestern Herberts Vasiljevs, der bisher einzige Krefelder Schütze in der Campions Hockey League.

(RP)
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