Krefeld Pinguine Verstärkungen sind für die Pinguine derzeit unbezahlbar

Del · Eishockey: Die Preise sind nach dem Ende des Lockouts drastisch in die Höhe gegangen.

 Herberts Vasiljevs gehört in der DEL seit 2005 dem Team der Krefeld Pinguine an und absolviert Sonntag in Wolfsburg sein 500. Spiel in der Liga.

Herberts Vasiljevs gehört in der DEL seit 2005 dem Team der Krefeld Pinguine an und absolviert Sonntag in Wolfsburg sein 500. Spiel in der Liga.

Foto: T.L.

Wenn sich Rüdiger Noack heute in Köln mit den DEL-Managern trifft, will er einigen seiner Kollegen eine Frage stellen: "Wie macht Ihr das eigentlich?" Das Machen bezieht sich auf die jüngsten Spieler-Verpflichtungen in der Liga. "Die sind für uns nicht zu bezahlen", sagte gestern der sportliche Berater der Pinguine. Auch Wolfgang Schulz staunt nicht schlecht, wie drastisch die Preise seit dem Ende des Lockouts angestiegen sind. "Wir wollen uns zwar verstärken, aber die Kandidaten sind für uns unbezahlbar. Verteidiger sind sowieso schwer zu finden. Selbst in der NHL spielen welche aus der East-Coast-League." Und nur um den Kader aufzufüllen, will der Hauptverantwortliche der KEV Pinguine Eishockey GmbH kein Geld ausgeben: "Wir suchen einen jungen Spieler mit Perspektiven für die kommende Saison."

Ein Verteidiger aus Schweden, der in das Preisgefüge gepasst hätte, erhielt von seinem Verein keine Freigabe: Fredrik Eriksson. Der 29-jährige Verteidiger von Frölunda Göteborg wollte unbedingt zurück in die DEL und wurde den Schwarz-Gelben vom Ex-Krefelder Petri Liimatainen empfohlen. Vor zwei Spielzeiten trug Eriksson das Trikot der Nürnberg Ice Tigers.

Auch wenn den Pinguinen derzeit finanziell die Hände gebunden sind, steht Rüdiger Noack ständig in Kontakt mit Spielerberatern. Je länger die Saison andauere, umso größer sei die Chance, dass die Preise sinken. Der Transfermarkt schließt in der DEL für ausländische Spieler am 15. Februar. Wolfgang Schulz hofft, dass die Mannschaft so schnell wie möglich die Play-off-Teilnahme unter Dach und Fach bringt. Dann sei der finanzielle Spielraum größer. Oder durch bisherige oder neue Sponsoren fließe kurzfristig zusätzlich Geld in die Kasse.

In Sachen Vertragsverlängerungen will Schulz erst weiter mit den potenziellen Kandidaten verhandeln, wenn der Play-off-Zug an der Westparkstraße angehalten hat: "Das wissen die Spieler." Gespräche gab es bereits, zum Beispiel mit Torwart Scott Langkow, der Interesse signalisiert habe, in Krefeld bleiben zu wollen. Gleiches gilt für Richard Pavlikovsky. "Ich fühle mich gut und möchte hier weiterspielen. Wenn ich merke, auch während einer Saison, dass es keinen Sinn mehr macht, höre ich sofort auf. So was wie Pascal Trepanier möchte ich nicht erleben", sagte der slowakische Verteidiger, der am 3. März 38 Jahre alt wird.

Für Pavlikovsky ist es jetzt wichtiger, dass die Mannschaft ihre bisher so tolle Saison auf der Zielgeraden nicht noch in den Sand setzt: "Dass wir Silvester auf Platz eins standen, war vielleicht zu viel des Guten. Platz vier oder fünf ist für uns realistischer und für uns jetzt ein Muss. Wir dürfen aber nicht ständig auf die Tabelle schauen. Wir müssen von Spiel zu Spiel versuchen zu punkten. Wir haben unser Potenzial in dieser Saison bisher sehr gut ausgeschöpft. Es kann aber nicht immer sehr gut laufen. Jede Mannschaft hat während einer Saison Höhen und Tiefen."

Ob das Tief nach dem Sieg gegen Augsburg überstanden ist, wird das morgige Heimspiel gegen München zeigen. Ob die Pinguine dann in Bestbesetzung antreten können, ist noch fraglich. Gestern waren Dusan Milo (Schulterprellung) und Mark Voakes (Oberschenkelprellung) zwar schon wieder auf dem Eis, aber Daniel Pietta und Mitja Robar liegen mit einer fiebrigen Erkältung flach. Pietta klagte zudem am Sonntag nach dem Match erneut über Oberschenkelprobleme.

Herberts Vasiljevs wurde gestern im Training unglücklich von einer Schlägerspitze am Mund erwischt. Und zwar genau an der Stelle, an der er auch am Sonntag beim Duell gegen die Panther getroffen worden war und hinterher mit sieben Stichen genäht werden musste. Der Kapitän absolviert am Sonntag in Wolfsburg sein 500. DEL-Spiel. Bereits morgen feiert Sinan Akdag ein Jubiläum. Der Verteidiger steht gegen München zum 300. Mal in der höchsten deutschen Spielklasse auf dem Eis, und das ausschließlich für die Pinguine. Für einen erst 23-jährigen Profi eine stolze Zahl.

(RP)
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