Krefeld Pinguine Vorschau auf Spiel 5: Mittwoch schlägt die Stunde der Wahrheit

Eishockey · Das Entsetzen im Lager der KEV-Fans ist groß. Wie konnte es passieren, dass sich die Pinguine nach ihrem furiosen Start in die Play-offs drei Mal in Folge von den Panthern aus Ingolstadt so einfach die Butter vom Brot nehmen ließen?

 Nicht nur bei den Verantwortlichen ist der Gesprächsbedarf groß. Hier spricht Co-Trainer Reemt Pyka bei einer Spielunterbrechung am Sonntag in Ingolstadt mit den Verteidigern David Fischer, Josh Meyers und Nick St. Pierre.

Nicht nur bei den Verantwortlichen ist der Gesprächsbedarf groß. Hier spricht Co-Trainer Reemt Pyka bei einer Spielunterbrechung am Sonntag in Ingolstadt mit den Verteidigern David Fischer, Josh Meyers und Nick St. Pierre.

Foto: ispfd

Rick Adduono scheint derzeit mit seinem Latein am Ende zu sein. Selbst die großartigen Motivationskünste des Kanadiers konnten die drei Niederlagen und die dabei teilweise erschreckend schwachen Leistungen nicht verhindern. Ob die Mannschaft in der Viertelfinal-Serie das Ruder noch herumreißen kann, ist zweifelhaft. Die Spieler wirken derart verunsichert, dass sie den Glauben an sich trotz ihrer so tollen Hauptrunde verloren haben.

Um 19.30 Uhr schlägt die Stunde der Wahrheit

Kann die Mannschaft jetzt ihren so häufig hochgelobten Teamgeist beschwören und die Wende einleiten? Diese Frage wird morgen ab 19.30 Uhr im König-Palast beantwortet, wenn für die Schwarz-Gelben die Stunde der Wahrheit schlägt.

Es war ein Tal der Tränen, in dem sich die Pinguine am Sonntag nach der 2:5-Niederlage in Ingolstadt befanden. Die Spieler verließen mit hängenden Köpfen die Saturn-Arena. Die Erklärungsnot stand in ihren Gesichtern geschrieben. Alle guten Vorsätze, mit denen sich die Mannschaft am Samstag auf den Weg an die Donau gemacht hatte, wurden innerhalb von zehn Minuten über den Haufen geworfen.

Jerry Kuhn ist die tragische Figur der Play-offs

Warum sich Rick Adduono für den Torwartwechsel entschied, wird vielleicht ewig sein Geheimnis bleiben. Es gab jedenfalls keinen erklärbaren Grund, Tomas Duba auf die Bank zu setzen. Die Nummer eins traf an den Niederlagen in den Duellen zwei und drei keine Schuld. Und nur weil die Last-Minute-Verpflichtung Gerald "Jerry" Kuhn bei seinen drei Hauptrunden-Einsätzen dreimal als Sieger das Eis verließ, war der Amerikaner kein Faustpfand. Wer am Sonntag beim Warmschießen genau hinschaute, ahnte vielleicht schon, was da kommen könnte. Das erinnerte an einige Trainingseinheiten, bei denen Kuhn die Pucks reihenweise ins Netz fliegen ließ. Jetzt ist Kuhn die tragische Figur der Play-offs.

Die beiden Gegentreffer bis Sekunde 94 ließen jeden Glauben der Spieler an eine Wende in dieser Serie in Windeseile verschwinden. "Die beiden Trainer haben das Team am Samstagabend wirklich sehr gut mit Analysen und taktischen Dingen auf das Match vorbereitet. Die Spieler waren sehr fokussiert", sagte Rüdiger Noack am Montag.

Comeback für Kevin Clark?

Negativ wirkte sich neben den zwei schnellen Gegentreffern auch das Fehlen der beiden Stürmer Kevin Clark und Mark Voakes aus. Besonders Adam Courchaine leidet sichtbar unter der Abwesenheit seines Sturmpartners Clark. Aus dem "Mister-Zuverlässig" ist ein "Mister-Unauffällig" geworden.

Was immer Trainer Adduono am Sonntag mit seinen vielen Umstellungen während des Spiels auch versuchte, war zum Scheitern verdammt. Selbst die eingespielten Verteidiger-Pärchen blieben davon nicht verschont. Irgendwann erinnerte er sich mal an die Zeit, in der das Trio Vasiljevs/Pietta/Blank die Torfabrik der Liga war.

Gestern stand für die Spieler Regeneration auf dem Programm. Neben Lukas Lang und Kyle Sonnenburg ging nur Clark aufs Eis. Sollte der Top-Torjäger heute das Training ohne große Probleme überstehen, ist morgen mit seinem Comeback zu rechnen.

(RP)
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