Lokalsport KFC: "Es fehlt noch der letzte Punch"

Regionalliga West · Fußball: Uerdingens Trainer Michael Wiesinger erwartet morgen im Auswärtsspiel gegen Rot-Weiß Essen ein Spiel auf Augenhöhe und hofft, dass seine Mannschaft durch die tolle Atmosphäre an der Hafenstraße zusätzlich motiviert ist.

 Marcel Reichwein (hinten) und Oguzhan Kefkir erzielten beim 2:2 im Hinspiel der Uerdinger gegen Rot-Weiß Essen die beiden Treffer. Ein Wiedersehen mit RWE-Torwart Robin Heller gibt es morgen nicht. Er ist verletzt.

Marcel Reichwein (hinten) und Oguzhan Kefkir erzielten beim 2:2 im Hinspiel der Uerdinger gegen Rot-Weiß Essen die beiden Treffer. Ein Wiedersehen mit RWE-Torwart Robin Heller gibt es morgen nicht. Er ist verletzt.

Foto: samla

Eine Reise zur Essener Hafenstraße gehört für jeden Fußballfan, der Stadionpunkte sammelt, zum Pflichtprogramm. Wenn dort die Rot-Weißen auflaufen, herrscht immer Gänsehautatmosphäre, egal in welcher Liga. Und so mancher Favorit ist an der Hafenstraße schon kräftig baden gegangen. Von einer Favoritenrolle will Michael Wiesinger nichts wissen, wenn er morgen um 14 Uhr mit seinem Team bei RWE zu Gast ist. "Ich weiß nicht, was intern gerade falsch läuft bei RWE. Mir steht es auch nicht zu, zu bewerten, warum die Punktezahl nicht da ist. Aber für mich gehören die Essener nach wie vor zu den besten Mannschaften der Liga. Sie haben eine ungeheure Qualität im Kader. Wir dürfen uns nicht von den Tabellenplätzen blenden lassen. Für mich ist das ein Spiel auf Augenhöhe", sagte der Uerdinger Trainer gestern.

Wiesinger hofft, dass seine Mannschaft angesichts der ähnlichen Atmosphäre wie in der Grotenburg auch ihr Leistungsvermögen so wie in einem Heimspiel abruft: "Ohne einen Beweis dafür zu haben, ist es für meine Mannschaft schon ein Unterschied, zur Hafenstraße zu fahren oder nach Köln zu einem Nebenplatz. Das darf zwar kein Argument sein, aber in der Nachbetrachtung hat man manchmal schon den Verdacht, dass es so ist. Darum ist das bei uns auch immer ein Thema. Wir müssen auswärts immer unsere beste Leistung abrufen."

Der Trainer hat die Stimmung in Essen selber als Zweitligaspieler erlebt, als er und sein Co-Trainer Stefan Reisinger mit Wacker Burghausen dort 2:2 spielten: "Das ist eine tolle Fußballarena. Ich freue mich auf das Spiel. Das ist für uns ein besonderes Spiel und eine Stadtortbestimmung, ob wir uns da durchsetzen können." Die Essener rechnen mit 7000 Zuschauern. Der KFC kann bestimmt auf die Unterstützung von 800 Anhängern bauen.

Nach dem Last-Minute-Sieg gegen Bonn war in der Uerdinger Kabine natürlich wieder die mangelnde Chancenauswertung ein Thema. "Wir haben für die Gegebenheiten ein richtig gutes Spiel gemacht. Aber es könnte nervlich alles ein wenig ruhiger und entspannter sein, um auch mal früher wechseln zu können. Aber ich konnte meiner Mannschaft gegen Bonn keinen Vorwurf machen. Da haben mir viele Dinge wieder richtig gut gefallen. Aber es fehlt halt noch der letzte Punch", sagt Wiesinger. Er wünsche sich, dass sein Team diesen Schritt auch noch mache: "Das gehört einfach zu der Entwicklung dazu. Wir werden diese Dinge aufarbeiten, die noch entscheidend werden können." Daher steht bei der sportlichen Leitung die mangelnde Durchschlagskraft in der Winterpause auch ganz oben auf der Liste: "Wir sind ja nicht betriebsblind. Wer werden schon ganz genau überlegen, was wir machen müssen. Wir jammern zwar nicht, weil wir einen guten Kader haben, aber ich weiß aus der Erfahrung, dass es nicht leicht ist, offensiv Druck aufzubauen und Qualität reinzubringen. Daher hinterfragen wir auch, warum oder wieso es bei dem einen oder anderen Spieler nicht so klappt." Statistisch gesehen sind Marcel Reichwein und Oguzhan Kefkir mit je vier Treffer die erfolgreichsten Torschützen. Besonders von Reichwein hatte man sich mehr Treffer erhofft. "Marcel ist schwer in die Saison reingekommen. Er hatte im Spiel bei Viktoria Köln schon ein paar Chancen, wo er dran genagt hat. Er hat sich aber reingekämpft. Ich glaube, dass er die Spiele bis zur Pause auch gut zu Ende führen will."

(RP)
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