Lokalsport KFC feiert die Herbstmeisterschaft

Regionalliga · Fußball: Die Uerdinger gewannen gestern Abend mit 2:1 gegen den SC Wiedenbrück. Nach 911 Minuten musste Torwart René Vollath wieder den Ball aus dem eigenen Netz holen. Vorne trafen Oguzhan Kefkir und Marcel Reichwein.

 Oguzhan Kefkir (rechts, mit Bart) erzielte gestern die Führung zum 1:0 gegen den SC Wiedenbrück. Durch den Erfolg machten die Uerdinger die Herbstmeisterschaft in der Regionalliga perfekt.

Oguzhan Kefkir (rechts, mit Bart) erzielte gestern die Führung zum 1:0 gegen den SC Wiedenbrück. Durch den Erfolg machten die Uerdinger die Herbstmeisterschaft in der Regionalliga perfekt.

Foto: Thomas Lammertz

Der Herbstmeister der Regionalliga West heißt KFC Uerdingen. Mit einem 2:1 (1:0) über den SC Wiedenbrück verteidigte der Aufsteiger am 17. Spieltag den Platz an der Sonne, den er seit dem sechsten Spieltag innehat. Ein Erfolg, der Eingang in die Geschichtsbücher des Vereins finden wird, denn - rein kalendarisch gesehen - wurde eine Herbstmeisterschaft noch nie so früh klargemacht. Die bisherige Bestmarke, die vom 11. November 2012 datierte, wurde um einen Tag verbessert. Damals stand am Ende der Oberligaspielzeit 12/13 der Aufstieg in die Regionalliga. Gefeiert wurde auch gestern, denn noch minutenlang nach der Partie tanzten die Spieler ausgelassen vor ihren Fans auf der Südtribüne, feierten die Herbstmeisterschaft, den ersten Titel der Saison.

KFC-Trainer Michael Wiesinger hatte seine Mannschaft gegenüber der Vorwoche auf zwei Positionen verändert. Für Christian Müller, der in Wuppertal mit einer Kopfverletzung ausscheiden musste, spielte Florian-David Rüter, und auch Jan Holldack stand in der Startelf. Für ihn musste - zum ersten Mal in dieser Spielzeit - Connor Krempicki auf der Bank Platz nehmen.

Die Partie selbst begann recht zäh. Beide Mannschaften standen tief, wollten keinen Fehler machen, der dem Gegner die Chance zu einem Treffer ermöglicht hätte. Und so fiel die Uerdinger Führung zum 1:0 (26.) gewissermaßen aus dem Nichts. Nach einer schönen Kombination über rechts flankte Rüter den Ball in den Rücken der Abwehr, von wo aus Oguzhan Kefkir mit einem platzierten Flachschuss vom rechten Strafraumeck erfolgreich war. "Eine klasse Kombination", zollte Wiedenbrücks Trainer Björn Mehnert Anerkennung.

Die Änderung dieses Spielstandes aber führte nicht dazu, dass beide Mannschaften ihre Spieltaktik grundlegend änderten. Insbesondere die Gäste aus Rheda-Wiedenbrück - immerhin als Tabellenvierter angereist - behielten ihre eher abwartende Spielhaltung bei, so dass vor den 1868 Zuschauern mit der 1:0 Führung der Gastgeber die Seiten gewechselt wurden.

In der 50. Minute wurde Uerdingens Sturmspitze Marcel Reichwein steil in den Strafraum geschickt, doch um Sekundenbruchteile war Wiedenbrücks Torwart Marcel Hölscher eher am Ball. Ganz anders die Situation dann fünf Minuten später, als Hölscher eine Linksflanke von Christian Dorda durchrutschen ließ und Reichwein - am langen Pfosten lauernd - den Ball ins verwaiste Tor zum 2:0 einschieben konnte. Für beide Uerdinger Torschützen, Reichwein und Kefkir stehen damit vier Saisontore zu Buche. Beide Spieler führen damit die interne Torjägerliste an.

In der 72. Minute musste der KFC dann wieder ein Gegentor hinnehmen. Stolze 911 Minuten ohne ein solches fanden mit dem direkt verwandelten Freistoß von Viktor Maier ihr Ende. In der Folge wackelte der KFC etwas, ließ die eine oder andere Chance des Gegners zu. "Da haben wir uns zu lange geschüttelt, hat man gesehen, dass wir sehr lange kein Gegentor mehr bekommen haben", sagte KFC-Trainer Wiesinger zu dieser Spielphase. Aber dank der großen Routine, über die der gesamte Kader des KFC in dieser Spielzeit verfügt, überstand die Mannschaft auch diese Phase und brachte den neunten Sieg mit einem Tor Differenz über die Zeit.

(RP)
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