Lokalsport KFC übernimmt die Tabellenführung

Oberliga · Fußball: Die Uerdinger bezwangen vor 1758 Zuschauern TuRU Düsseldorf mit 1:0 und profitierten gleichzeitig vom Ausrutscher vom bisherigen Spitzenreiter Velbert, der beim SC Düsseldorf-West lediglich unentschieden spielte.

 Riesenjubel nach dem Tor zur Tabellenführung: Leon Binder, Pascale Talarski und Johannes Dörfler vor der KFC-Fankurve.

Riesenjubel nach dem Tor zur Tabellenführung: Leon Binder, Pascale Talarski und Johannes Dörfler vor der KFC-Fankurve.

Foto: Thomas Lammertz

Wäre gestern der letzte Spieltag der aktuellen Oberliga-Saison, dann könnten sie sich beim KFC Uerdingen zurücklegen und sagen: Alle Ziele erreicht. Denn seit gestern Nachmittag um 17.15 Uhr steht fest: Zum ersten Mal in laufenden Spielzeit stehen die Uerdinger an der Tabellenspitze. Vorausgegangen waren ein 1:0-Erfolg im Heimspiel gegen TuRU Düsseldorf sowie parallel dazu ein Patzer des bisherigen Spitzenreiters aus Velbert, der beim SC Düsseldorf-West nicht über ein torloses Unentschieden hinauskam. Dadurch sind beiden Teams nunmehr punktgleich, die Uerdinger haben aber ein besseres Torverhältnis und grüßen nun von ganz oben in der Tabelle.

"Zum jetzigen Zeitpunkt der Saison zählt der Platz noch nicht und ist momentan einfach noch uninteressant", sagte Trainer André Pawlak nach der Partie und hat damit natürlich völlig recht - auch wenn's natürlich eine schöne Momentaufnahme ist. "Aber solche Spiele musst du gewinnen, auf die kommt es an. Nicht nur auf die Spiele gegen die Mannschaften von ganz oben."

In der Tat könnte dies das Fazit aus der Partie gestern sein. Denn TuRU erwies sich als der erwartet harte Brocken, den es erst einmal zu besiegen gilt. Die Düsseldorfer setzten in ihrem Auftritt vor allem auf Kampfkraft. Spielerisch war der KFC sicherlich überlegen, doch mit viel Einsatz hielt die Auswahl von Trainer Frank Zilles dagegen. Dementsprechend wenige Torchancen gab es auch zu sehen, so dass letztlich Standardsituationen die Schlüsselszenen der Partie darstellten.

Die erste davon entstand kurz vor dem Pausenpfiff, als Kapitän Timo Achenbach einen Freistoß aus gut 20 Metern an die Querlatte senste (42.). Besser machte es da Pascale Talarski im zweiten Durchgang. Johannes Dörfler, der als Vertreter des verletzten Aleksandar Pranjes eine ordentliche Partie ablieferte, war 18 Meter vor dem Strafraum zu Falle gekommen. "Der Schiedsrichter hat den Freistoß gut zehn Meter zu weit in die Mitte gelegt. Das ist bei den guten Freistoßschützen beim KFC spielentscheidend", haderte Frank Zilles nach dem Spiel über diese Situation. Talaraski jedenfalls zirkelte den Ball vorbei an der Mauer der Düsseldorfer, und die Murmel schlug im rechten oberen Toreck ein (64.). "Manchmal brauchst du halt mal einen Standard als Türoffner", kommentierte Pawlak den Treffer, der letztlich die Partie zugunsten der Uerdinger entschied. Fabio Fahrian hätte nach 80 Minuten schon alles klar machen können, doch sein Schuss nach Zuspiel von Danny Rankl strich vorbei.

"Spitzenreiter, Spitzenreiter" sangen die vielen Uerdinger unter den 1758 Zuschauern in der Grotenburg, und auch nach der Partie war dies das meist gehörte Wort im Stadion. Am nächsten Sonntag gilt es nun, die Rolle des Gejagten statt des Jägers anzunehmen. Velbert empfängt dann TuRU, der KFC spielt erst um 18 Uhr in Homberg.

(RP)
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