KFC Uerdingen Abwehrbollwerk des KFC hält Viktoria stand

Regionalliga · Die Uerdinger haben den freien Fall gestoppt und in Köln ein 0:0 ermauert. Lance Voorjans flog vom Platz. Die Fans sind versöhnt.

 Lance Voorjans (rechts, im Zweikampf mit dem Kölner Markus Brzenska) sah in der 78. Minute wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte.

Lance Voorjans (rechts, im Zweikampf mit dem Kölner Markus Brzenska) sah in der 78. Minute wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte.

Foto: Samla

In seinem zweiten Spiel hat das neue Trainergespann des KFC Uerdingen, Erhan Albayrak und Murat Salar, einen Weg gefunden, den freien Fall des Vereins Richtung Oberliga zumindest aufzuhalten. Mit einer fast schon destruktiv zu nennenden Spielanlage ermauerte sich die Mannschaft mit dem 0:0 beim jetzt Tabellenfünften FC Viktoria Köln nach zuletzt vier Niederlagen in Folge einen Punkt. Viktorias Trainer, der frühere Uerdinger Spieler und Trainer Claus-Dieter "Pele" Wollitz, war über den Spielverlauf so angefressen, dass er nicht zur Pressekonferenz erschien sondern lediglich beim Verlassen des Stadions mit dem einen oder anderen Journalisten kurz sprach.

"Zurück, Nach Hinten, Ordnung", das waren die Worte, die die Uerdinger Spieler während der gesamten 90 Minuten im Kölner Sportpark Höhenberg immer und immer wieder von ihrer Trainerbank zugerufen bekamen. Nach den beiden letzten 0:4-Klatschen agierte Albayrak mit zwei Viererketten. In der Abwehrkette verteidigten der wieder genesene Patrick Ellguth und Ioannis Alexiou innen, rechts Norman Jakubowwski und links Musa Celik. Davor spielte auf der defensiven Sechserposition Issa Issa. Auch die Mittelfeldviererkette stand tief, lediglich Emrah Uzun lauerte davor.

So verwundert es nicht, dass die Torchancen dieser Partie sämtlich im Uerdinger Strafraum lagen. In der zehnten Minute trat Fatih Candan aus kurzer Distanz über den Ball. Auch in der Schlussphase vergab Viktorias Stürmer noch zwei weitere Großchancen, in der Schlussminute köpfte er aus drei Metern neben das Tor. Immer wieder machte die von Wollitz gut eingestellte Kölner Viktoria das Spiel breit, doch sobald der Ball in die Mitte kam, war kaum ein Vorbeikommen am Uerdinger Abwehrbollwerk, oder die Kölner Stürmer scheiterten am eigenen Unvermögen. So in Minute 29, als ein Flugkopfball von Lukas Nottbeck knapp am Gehäuse vorbei flog.

In Gefahr geriet der Uerdinger Punktgewinn gut zehn Minuten vor dem Ende, als Lance Voorjans nach wiederholtem Foulspiel von Schiedsrichter Dominik Jolk mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen wurde (78.) und das Team fortan in Unterzahl verteidigen musste. Jetzt aber hatten die knapp 300 mitgereisten KFC-Fans unter den 830 Zuschauern erkannt, dass da eine kämpfende Uerdinger Mannschaft auf dem Platz stand, die ihre Unterstützung brauchte und verdiente. Das noch bis zur 70. Minute herrschende Schweigen war längst durch die bekannten Anfeuerungsrufe ersetzt. Und seit langem zeigten sich Mannschaft und Trainer nach dem Abpfiff wieder in der Kurve.

Keine Hoffnung machte Albayrak auf eine baldige Rückkehr der drei beurlaubten Spieler. "Damit beschäftige ich mich aktuell nicht. Wir haben jetzt eine Trainingsgruppe, die intensiv mitzieht. Und genau das ist es, was ich jetzt brauche", sagte er nach der sonntäglichen Übungseinheit.

(RP)
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