Krefeld Ailton bei Debüt: Torlos und fast abgeschleppt

Der brasilianische Stürmer des KFC Uerdingen gab am Mittwoch im Grotenburg-Stadion sein Debüt in der sechsten Liga. Die Zuschauer sorgten für eine prächtige Kulisse. Ein Treffer gelang dem Torjäger beim 1:1 nicht.

Fotos: Ailtons erstes Spiel in der sechsten Liga
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Im ersten Durchgang kam plötzlich eine Durchsage, dass zwei Autofahrer doch bitte ihr Fahrzeug abholen sollten. Eines davon war - ausgerechnet von Ailton. Dessen Frau Rosalie sprang direkt auf, um das Auto umzuparken: Es stand im Halteverbot.

Um 20.49 Uhr fand dann die spektakulärste Spielerverpflichtung in der sechsten deutschen Fußballliga die Vollendung: Ailton betrat im Nachholspiel des KFC Uerdingen gegen den Wuppertaler SVB II in der 64. Spielminute den Rasen. 84 Tage hatten die Fans der Blau-Roten nach der Vertragsunterzeichnung des brasilianischen Torjägers am 2. Dezember auf diesen Auftritt ihres neuen Superstars warten müssen.

Ein Treffer gelang dem Kugelblitz beim 1:1-Unentschieden zwar nicht, doch der Werbefeldzug mit Ailton in den letzten Wochen zahlte sich für den Verein in barer Münze aus. Wie ein Magnet zog der 36-Jährige fast 4000 Zuschauer an, die sich das Debüt nicht entgehen lassen wollten. Bis zuletzt hatten viele Krefelder nicht glauben wollen, dass der Bundesliga-Torschützenkönig von 2004 jemals im KFC-Trikot auflaufen wird.

Eintrittskarten nachgedruckt

Als das Spiel bereits zehn Minuten lief, strömten immer noch Zuschauer ins Stadion. Der KFC hatte aufgrund des großen Andrangs noch eine Stunde vor dem Anpfiff Eintrittskarten nachgedruckt. Die Fans hatten bis dahin nichts verpasst. Denn Ailton nahm zunächst auf der Auswechselbank Platz.

Bereits 90 Minuten vor dem Anpfiff stand der neue Megastar des Krefelder Sports im Fokus. Vier Kamerateams hatten sich vor dem Eingang der Uerdinger Mannschaftskabine postiert, um ja keine Aktion des Brasilianers zu verpassen. Als Ailton zum Warmmachen auf dem Rasen erschien, wurde er von den Uerdinger Fans lautstark gefeiert.

Da das Fußballspiel die Zuschauer auf dem sehr holprigen Geläuf nicht gerade von den Stühlen riss, sehnten sich alle nach dem baldigen Einsatz von Ailton. Der lief sich auch in der Halbzeitpause und später hinter dem Uerdinger Tor nochmal warm. Um 20.46 Uhr beorderte ihn Cheftrainer Wolfgang Maes dann endlich zur Seitenlinie. Die Zuschauer erhoben sich von ihren Plätzen und bejubelten wenig später Ailtons ersten Ballkontakt. Ab da richteten sich alle Blicke nur noch auf den Brasilianer.

Dessen Hoffnung, gleich im ersten Spiel zu treffen, erfüllte sich nicht. Ein Raunen ging durch die Menge, als Ailton beinahe mit einem Kunstschuss aus spitzem Winkel das Siegtor erzielt hätte. Doch das runde Leder senkte sich aufs Tornetz. Und sein zweiter Schuss aus WSV-Tor verfehlte auch nur knapp das Ziel.

(RP)
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