Kfc Uerdingen Der KFC spielt um ein Trainingslager
Regionalliga · Fußball: KFC-Boss Lakis hat dem Team in Aussicht gestellt, im Winter ein Trainingslager anteilig zu finanzieren. Voraussetzung dazu ist, dass es gegen Essen und Mönchengladbach vier Punkte holt. Mit einem Sieg wäre dies erfüllt.
Seinen Job so gut wie es nur eben möglich ist zu erledigen, ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Manchmal aber gibt es noch ein kleines Sahnehäubchen, ein zusätzliches Zückerchen sozusagen, um noch eine Extramotivation herauszukitzeln. Beim KFC Uerdingen ist dieses Bonbon ein Trainingslager im Winter, irgendwo in südlichen Gefilden. Diese Belohnung hat KFC-Boss Lakis ausgelobt. Allerdings: Aus den beiden Top-Spielen gegen Rot-Weiß Essen und die U23 von Borussia Mönchengladbach muss die Mannschaft von Trainer Murat Salar dazu mindestens vier Punkte holen - wären es sechs Punkte, dann bräuchte die Auswahl keinen Eigenanteil zu leisten. Mit vier Punkten müssen die Spieler einen Teil der Kosten selbst bestreiten.
Die Sechs-Punkte-Option ist nun nach dem torlosen Unentschieden in der vergangenen Woche gegen Essen nicht mehr möglich. Aber: Mit einem Sieg heute wäre zumindest die Vier-Punkte-Vorgabe erfüllt. Daher dürfte Salar in Sachen Motivationsarbeit heute Nachmittag ab 14 Uhr eigentlich ein ziemlich leichtes Spiel haben, wenn der Tabellensiebte aus Krefeld den Tabellenvierten aus Gladbach (das Spiel gestern Abend zwischen Essen und Fortuna Düsseldorfs U23 nicht eingerechnet) empfängt. Und auch sportlich ist die Motivation groß. Mit einem Sieg würde sich der KFC nämlich an den Gladbachern (derzeit 27 Punkte) vorbeischieben und könnte sich im besten Fall auf den vierten Tabellenplatz mit dann 28 Zählern vorarbeiten - wenn die Konkurrenz entsprechend mitspielt.
Gleich für mehrere Uerdinger wird es ein Wiedersehen mit dem früheren Arbeitgeber geben. Uwe Fecht, der heute Co-Trainer bei den Uerdingern ist, arbeitete zwischen 2006 und 2009 als Scout für die Borussia. In diesen Zeitraum fiel dabei unter anderem die Verpflichtung eines gewissen Marco Reus, der seinerzeit aus Ahlen in den Nordpark wechselte. Und auch zwei Spieler haben Erinnerungen an den Verein mit der Raute: Tim Rubink etwa spielte einst für die Gladbacher, und in der Saison 2007/08 gehörte er zu jenem Team, das gegen den KFC seinerzeit mit 6:0 in Rheydt regelrecht vom Feld fegte. Auch Moses Lamidi hat eine Fohlen-Vergangenheit; im Rückspiel der gleichen Saison war er einer der Torschützen für den damaligen 3:0-Erfolg der Gladbacher. Heute allerdings wird er die Partie nur als Zuschauer verfolgen, weil er immer noch verletzt ist. Ebenfalls nicht mit dabei sein wird Kofi Schulz, der gegen Essen die Gelb-Rote Karte gesehen hatte und deshalb zuschauen muss.
Gladbachs Trainer Sven Demandt hat derweil ziemlichen Respoekt vor den Uerdingern. "Die Entwicklung hat sicher auch mich etwas überrascht. Aber letztlich ist es nur der Beweis, dass nicht in erster Linie die Namen zählen, sondern das, was auf dem Platz abgeliefert wird. Und da gab es in der Vergangenheit dann wohl doch eher Qualität, die irgendwann mal da gewesen war", sagt Demandt, der die Uerdinger nach dem Studium erheblich lauffreudiger und zweikampfstärker sieht, als dies in den letzten Aufeinandertreffen der Fall war. Das ausgelobte Trainingslager ficht Demandt indes nicht an: "Einerseits ist uns das egal, andererseits glaube ich, dass das Team auch so heiß gewesen wäre. Aber wie auch immer, wir fliegen auf jeden Fall", sagt Demandt. Wie im Vorjahr wird das Ziel der U23 Spanien sein - das wäre ja vielleicht auch ein schönes Ziel für den KFC Uerdingen.
Am Rande: Der ehemalige Uerdinger Spieler und Trainer Friedhelm Funkel, der für den Verein insgesamt 480 Pflichtspiele bestritten hat und dabei 144 Tore erzielte, wird seine alte Wirkungsstätte besuchen und dem KFC vor Ort die Daumen drücken, gab der Club bekannt.
