Lokalsport Fehlstart für den KFC Uerdingen

Oberliga · Fußball: Beim Aufsteiger 1. FC Mönchengladbach kamen die Uerdinger nicht über ein 1:1 hinaus und verpassten so den Sprung auf den zweiten Tabellenplatz in der Oberliga. Fabio Fahrian sah zu allem Überfluss auch noch Gelb-Rot.

Der KFC Uerdingen hat in seinem Nachholspiel beim 1. FC Mönchengladbach angesichts seiner hohen Ziele in dieser Saison einen Fehlstart hingelegt. Die Auswahl von Trainer Michael Boris kam beim Aufsteiger im Rheydter Grenzlandstadion nicht über ein mageres 1:1 (1:1) hinaus. Damit verpassten es die Uerdinger, sich vorbei am kommenden Gegner aus Schonnebeck auf den zweiten Platz zu schieben und den Rückstand auf Tabellenführer Wuppertal auf zwei Zähler zu verringern. "Jetzt sind es vier Punkte Rückstand. das macht es auch nicht gerade einfacher", sagte Boris zähneknirschend nach der Partie, in der es aber auch unverdient gewesen wäre, hätten die Uerdinger mehr als diesen einen Zähler mit zurück nach Krefeld genommen.

 Schiedsrichter Gerrit Wiesner zückt die Rote Karte aus seiner Hosentasche. In der 80. Minute zeigte er sie Uerdingens Sechser Fabio Fahrian, der daraufhin zum Duschen durfte.

Schiedsrichter Gerrit Wiesner zückt die Rote Karte aus seiner Hosentasche. In der 80. Minute zeigte er sie Uerdingens Sechser Fabio Fahrian, der daraufhin zum Duschen durfte.

Foto: Samla

Wie angekündigt, hatte Michael Boris mit Danny Rankl und Pascal Schmidt zwei Winterzugänge in die Startaufstellung beordert. Dafür aber musste Kapitän Timo Achenbach kurzfristig passen, so dass Walid Sekkour hinten links in die Viererkette rutschte und vor ihm Tobias Gerstmann den offensiven Part einnahm. Ziel sollte es sein, vor allem über die schnellen Außen die Dreierkette der Gastgeber frühzeitig unter Druck zu setzen. Das funktionierte auch etwa eine halbe Stunde ordentlich. Zwar lief über die linke Seite recht wenig, aber auf Rechts wusste Sebastian Hirsch sich einige Male prima durchzusetzen und mit guten Flanken zu überzeugen. Eine davon nutzte dann auch Pascal Schmidt nach einer Viertelstunde zur Führung der Uerdinger, der die scharfe Hereingabe problemlos über die Torlinie drückte.

Dann aber verloren die Uerdinger allmählich den Faden. Der 1. FC Mönchengladbach übernahm immer mehr die Kontrolle über das Spiel, wenngleich auch, ohne sich zwingende Möglichkeiten zu erarbeiten. Daher fiel der Ausgleich durchaus überraschend: Pascal Schmitz, ziemlich von Armand Drevina alleine gelassen, nutzte diesen Freiraum, nach sich 32 Minuten ein Herz und hämmerte die Murmel aus gut 25 Metern ins KFC-Tor - ein Sonntagsschuss, wie er sonst vielleicht alle zwei Jahre mal klappt. "Das Tor ging nicht auf die Kappe vom Torwart, sondern auf die Reihe davor", grummelte Boris.

Seine Mannschaft jedenfalls zog sich nun zurück und überließ dem FC das Spiel, statt weiter früh den Spielaufbau zu stören. Das hätte sich im zweiten Durchgang beinahe gerächt, als Drilon Istrefi plötzlich völlig frei vor Torwart Daniel Schwabke auftauchte. Seinen Schuss aus spitzem Winkel wehrte der Uerdinger Schnapper noch so eben mit einer Hand zur Ecke ab. "Da können wir noch von Glück reden, dass die ihre Chancen nicht ausnutzen", kommentierte Uerdingens Sportlicher Leiter Horst Riege später diese Szene.

Boris brachte mit Mo Idrissou einen neuen Stürmer für den glücklosen Danny Rankl. Doch auch das nutzte nichts gegen die nun mit Leidenschaft verteidigenden Gastgeber. Während das spielerische Niveau der Partie immer mehr abnahm, fand die Darbietung der Uerdinger einen traurigen Höhepunkt: Fabio Fahrian wusste sich nach 80 Minuten nur mit einem Foulspiel zu helfen, und weil der Sechser schon zuvor Gelb gesehen hatte, schickte ihn Schiedsrichter Gerrit Wiesner vorzeitig unter die Dusche. Damit steht er in der kommenden Woche im Spitzenspiel nicht zur Verfügung - dafür aber wahrscheinlich wieder Tim Achenbach und vielleicht auch Silvio Pagano.

"Das war heute gar nichts von uns", bekannte denn auch Horst Riege, um zu ergänzen: "Wir hätten heute auch nicht mehr verdient gehabt." Stimmt.

(RP)
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