Lokalsport Kapitän Erb fehlt dem KFC

Kempen · Der 27 Jahre alte Innenverteidiger der Uerdinger sieht im Pokalspiel gegen Rot-Weiß Oberhausen die Rote Karte und wird nun aufgrund einer Sperre am Samstag im Meisterschaftsspiel gegen den FC Wegberg-Beeck fehlen.

 KFC-Kapitän Mario Erb (rechts) wird am Samstag zuschauen müssen.

KFC-Kapitän Mario Erb (rechts) wird am Samstag zuschauen müssen.

Foto: fupa

Es ist eine kleine Dummheit mit möglicherweise großer Wirkung. Die Partie ist längst entschieden, die Nachspielzeit läuft, Rot-Weiß Oberhausen führt im Pokalspiel beim KFC Uerdingen mit 2:0. Die Gastgeber werfen alles nach vorne und werden ausgekontert. Anstatt den Gegenspieler einfach laufen zu lassen, setzt Mario Erb zum Tackling an und holt den Rot-Weißen von den Beinen. Schiedsrichter Dustin Sikorski (Moers) zückt die Rote Karte, weil er die Szene als Notbremse deutet. Eine harte Entscheidung - 40 Meter vom Tor entfernt, wobei Erb nicht letzter Mann war.

"Dass es ein Foul war, ist unstrittig", sagt Erb, der sich sofort bei seinem Gegenspieler und nach dem Schlusspfiff auch bei dem Unparteiischen entschuldigt hat. "Aber ich meine, Gelb-Rot hätte es auch getan." Auch das ist richtig.

Allerdings hätte Erb, der bereits sechs Zweitliga- und exakt 200 Drittligaspiele absolviert und ansonsten eine gewohnt solide Leistung gezeigt hat, in dieser Szene cleverer agieren müssen. Was wäre schon passiert? Im schlimmsten Fall wäre das 0:3 gefallen. Doch als wenn die Uerdinger mit der Niederlage nicht schon genug bestraft wären, kommt nun auch noch eine Sperre hinzu. Ob für ein Spiel oder gar mehr, ist ungewiss. Auf jeden Fall wird der Kapitän seiner Mannschaft am Samstag um 17 Uhr daheim im Regionalliga-Nachholspiel gegen den FC Wegberg-Beeck fehlen.

Gestern war noch einmal Wunden lecken angesagt, nachdem das erste von zwei Saisonziele verpasst wurde. Das Pokal-Aus ist sportlich wie wirtschaftlich schmerzhaft. Sportlich, weil der Start ins neue Jahr vermasselt wurde. Wirtschaftlich, weil dem KFC zumindest eine schöne sechsstellige Summe durch die Lappen geht. Es fehlt nicht nur die mögliche satte Endspiel-Einnahme, sondern im Fall des Pokalsiegs wäre die Teilnahme am DFB-Pokal gesichert gewesen.

"Natürlich sind wir enttäuscht", sagt Kapitän Erb. "Wir haben uns wochenlang intensiv auf den Start vorbereitet und sehr viel investiert. Das ist natürlich bitter." Das war gestern natürlich noch einmal das Thema, aber schon heute beginnt ein neuer Abschnitt - die Vorbereitung auf das Spiel am Samstag. Die Niederlage drückt nicht nur auf die Stimmung, sondern erhöht den ohnehin schon recht gewaltigen Druck. "Wir müssen aufpassen, dass er nicht zu groß wird", sagt Trainer Michael Wiesinger. Ihm kommt daher die nicht ganz leichte Aufgabe zu, bei den Spielern die rechte Balance zwischen Anspannung und Lockerheit zu bewirken.

(ths)
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