Lokalsport Kartenspiele in der Grotenburg bei Uerdingens 1:2-Niederlage

Oberliga · Fußball: Vor 1362 Zuschauern unterlag der KFC Uerdingen mit 1:2 gegen Bocholt und kann endgültig den Aufstieg abhaken. In einer turbulenten Schlussphase gab es auf beiden Seiten eine Rote Karte.

 Spektakulär, aber brotlos: Uerdingens Mo Idrissou versuchte es nach 40 Minuten per Fallrückzieher, traf aber nur den Pfosten. Den Abpraller vergab dann Florian Abel (links).

Spektakulär, aber brotlos: Uerdingens Mo Idrissou versuchte es nach 40 Minuten per Fallrückzieher, traf aber nur den Pfosten. Den Abpraller vergab dann Florian Abel (links).

Foto: Thomas Lammertz

Für den KFC Uerdingen ist die Saison 2015/16 in der Oberliga endgültig gelaufen. Die Auswahl von Trainer Jörn Großkopf unterlag gestern vor 1362 Zuschauer in der Grotenburg mit 1:2 (0:1) gegen den nicht sonderlich viel Furcht verbreitenden 1. FC Bocholt. Damit liegen die Uerdinger zwar weiterhin auf dem zweiten Tabellenplatz, haben aber nunmehr 13 Punkte Rückstand auf den Wuppertaler SV, der, wenn er es nicht schon hat, den Meister- und Aufstiegssekt kalt stellen kann.

Für den größten Aufreger in der Partie sorgte die Schlussphase. Bocholt lag kurz vor dem Ende mit 2:1 in Front, als an der Außenbahn der zur Pause eingewechselte Armand Drevina mit dem Bocholter Antonio Munoz-Bonilla aneinander geriet. Beide lieferten sich ein usseliges Duell um den Ball, unmittelbar vor den Augen des Linienrichters. Es kam zu Tumulten, gegenseitigem Anbrüllen, Drevina packte seinen Gegenspieler am Hals. Ersatztorwart Daniel Schwabke spurtete aufs Feld und riss seinen Mannschaftskollegen weg - zu spät, Schiedsrichter Maximilian Fischedick zückte die Rote Karte gegen Drevina (89.). "Ich weiß nicht, was passiert ist. Da muss ich in den Spielbericht schauen", gab Drevina hinterher zu Protokoll. Jörn Großkopf sprach nach der Partie von einem Handgemenge zwischen den beiden. "Warum unser Spieler dann Rot bekommt, ist mir ein Rätsel", sagte er. "Wenn der Schiedsrichter schon vorher die Szene unterbindet, passiert überhaupt nichts", moserte Uerdingens Sportlicher Leiter Horst Riege. Bocholts an der Szene beteiligter Spieler stand danach nur zwei Minuten länger auf dem Feld. Er leistete sich eine eindeutig zu sehende Tätlichkeit gegen Sebastian Hirsch und durfte ebenfalls vom Platz.

Hätte es diese aufregende Schlussphase nicht gegeben, wäre es ein ziemlich langweilige Spiel gewesen, in dem die Gäste aus drei Chancen zwei Tore machten. Die erste führte nach 17 Minuten zum 1:0 durch Philipp Goris. da hätte Uerdingen schon führen können, hätte Mo Idrissous nach fünf Minuten bei seinem Tor nicht im Abseits gestanden. In der Folgezeit überließ Bocholt den Uerdingern zwar weite Teile des Feldes, die Gastgeber wussten aber nur wenig mit den Freiräumen anzufangen. Die Gästeabwehr stand sicher, allerdings machten die Blau-Roten es Bocholt aber auch nicht sonderlich schwer mit ihren Angriffen.

Die dickste Chance vergab der KFC fünf Minuten vor der Pause, als Mo Idrissou einen Ball nicht richtig traf, seine Bogenlampe danach per Fallrückzieher an den Pfosten setzte und Florian Abel im Nachschuss einen Abwehrspieler anschoss. So war es eine Standardsituation, die für den Ausgleich sorgte: Kris Thackray drosch den Ball nach Eckstoß Pagano volley ins Tor. Die Durchsage vom Tor war noch nicht beendet, da führte Bocholt wieder. Erneut war es Göris, der im Fallen zum 2:1 traf (62.) und somit die Uerdinger Niederlage endgültig besiegelte.

(RP)
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