KFC Uerdingen Kemal Rüzgar besiegelt mit seinem Tor den Uerdinger Abstieg

In seinem ersten Spiel als KFC-Trainer hatte der genau heute vor einer Woche ins Amt gehobene Horst Riege die taktische Grundausrichtung leicht verändert. Das zuletzt von seinem Vorgänger Murat Salar praktizierte 4-2-3-1-System wurde wieder vom zu Saisonbeginn gespielten 4-1-4-1-System ersetzt.

Nicht zurückgreifen konnte Riege auf den 18-jährigen Außenverteidiger Marvin Matten. "A-Jugendspieler, die keinen Vertrag für die Erste Mannschaft haben, sind am letzten Spieltag nicht spielberechtigt", berichtete Matten von einer Regelung des Verbandes, deren Sinn er selbst nicht verstand. So verteidigte Sebastian Hirsch auf rechts, auf links rückte Kofi Schulz wieder eine Position nach hinten. Und im Spiel nach vorne erhielt Abdelkader Maouel von Beginn an seine Chance; für ihn musste Omar El Zein auf die Bank.

Torchancen blieben in den ersten 45 Minuten Mangelware. Die beste hatte noch Patrick Ellguth, doch an seinen Kopfball im Anschluss an eine Ecke bekam Fortuna-Keeper Kevin Birk noch so eben eine Hand (41.). Immerhin: Es war deutlich zu spüren, dass Horst Riege dem Team wieder neuen Kampfgeist vermittelt hatte. Denn am Engagement sollte es nicht liegen; die Mannschaft machte das, was sie in dieser Spielzeit am besten konnte: kämpfen. Aber: Das allein langt eben nicht für die Regionalliga aus. Auch das ist eine Lehre, die der KFC mit aus dieser Spielzeit nehmen dürfte.

In der zweiten Halbzeit agierten beide Mannschaften dann etwas offensiver, und bei dem ein oder anderen Konter zeigten die Nachwuchsfußballer der Fortuna, die unter anderem von Robin Urban verstärkt wurden, der in der Vorwoche noch in der Zweiten Liga mitkickte, dann ihre spielerische Klasse.

Der spielentscheidende Treffer fiel in der 82. Minute, als Sturmführer Kemal Rüzgar keine Mühe hatte, vom rechten Fünfmeterraumeck Robin Udegbe in seinem letzten Spiel zum 0:1 zu bezwingen. Vor der Partie wurde Udegbe, der zu Rot-Weiß Oberhausen wechselt, mit einem Präsentkorb offiziell verabschiedet.

In den Schlussminuten hatten zunächst Aliosman Aydin, der die Torjägerwertung der Regionalliga mit elf Treffern auf Platz neun abschloss, und der eingewechselte Athanasios Mentizis die Chance zum Ausgleich. Mentizis hatte bereits den Torwart umlaufen, als ihm Fortuna-Urgestein und Kapitän Jens Langeneke - der 38-Jährige bestritt sein letztes Spiel und wurde von den 1500 Fortunafans gefeiert - in höchster Not noch den Ball vom Fuß spitzelte.

Doch zu dem Zeitpunkt führte Wattenscheid bereits mit 2:0, und der KFC war längst abgestiegen. Ein Treffer zum vielleicht nicht unverdienten Ausgleich hätte zwar nicht den Abstieg verhindert, aber er hätte zumindest noch vermieden, dass drei Zu-Null-Niederlagen am Ende der Uerdinger Spielzeit 14/15 stehen - der vorerst letzten in der Regionalliga.

(RP)
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