Kfc Uerdingen KFC erwartet gegen Aachen 4000 Fans

Regionalliga · Fußball: Trotz der sportlichen Misere rechnen die Uerdinger heute gegen den Aufstiegsanwärter mit einer großen Kulisse. Gespannt sein darf man, wie sich die Mannschaft nach dem verbalen Ausraster ihres Coaches heute präsentiert.

Kfc Uerdingen: KFC erwartet gegen Aachen 4000 Fans
Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Murat Salar ist ein ziemlich impulsiver Trainer - zumindest, wenn das Spiel läuft. Bereits zweimal hat der Coach des KFC Uerdingen in der laufenden Regionalliga-Saison die Spiele seiner Mannschaft nicht mehr unmittelbar am Rand des Spielfeldes, sondern von der Tribüne aus erleben dürfen. Doch nach den Spielen hatte er sich in der Regel immer wieder so weit unter Kontrolle, dass er wieder normale Umgangstöne anschlagen konnte - und auch bei schlechten Leistungen seine Mannschaft nicht gnadenlos an die Wand nagelte. Das war am Dienstag Abend anders. Wie berichtet, tobte Salar nach der 1:4-Niederlage bei Viktoria Köln vor Wut, warf seinen Spielern mangelnde Einstellung vor ("Es kann nicht sein, dass wenn es gegen ein Spitzenteam wie Viktoria Köln geht, sich am Montag alle Spieler wieder gesund melden. Morgen sind sie dann wieder acht Wochen lang krank, wenn es gegen einen Abstiegskandidaten geht") und kündigte Konsequenzen an.

 Kofi Schulz agierte zuletzt gegen Viktoria Köln ziemlich unglücklich. Gleich zwei Gegentreffer fielen nach Angriffen über seine Seite. Heute ab 14 Uhr gegen Aachen muss er die linke Seite versuchen, dicht zu machen.

Kofi Schulz agierte zuletzt gegen Viktoria Köln ziemlich unglücklich. Gleich zwei Gegentreffer fielen nach Angriffen über seine Seite. Heute ab 14 Uhr gegen Aachen muss er die linke Seite versuchen, dicht zu machen.

Foto: Archiv; Samla

Ob diese Wutrede auch tatsächlich angekommen ist, das ist heute ab 14 Uhr in der Grotenburg zu begutachten. Dann nämlich kommt mit Alemannia Aachen eines der Top-Teams der Liga zu Besuch, und beim Gastspiel des Tabellenzweiten rechnen die Uerdinger mit vollem Haus und dicker Einnahme. Angeblich sollen allein aus Aachen gut 2000 Fans anreisen, und mit den hiesigen Anhängern soll die Kulisse auf 4000 Fans plus X anwachsen. "Da brauchen wir natürlich auch die Unterstützung der Fans", sagt Salar.

Dessen Wut auf sein Team ist derweil zwar verraucht, aber noch nicht vergessen. "Gegen eine Mannschaft wie Viktoria Köln kann man durchaus auch verlieren - aber nicht so. Ich bin vom Auftritt gegen Köln in der ersten Halbzeit maßlos enttäuscht gewesen, und das musste dann einfach auch mal raus. Aber das ist wie in einer Familie: Da ist auch der Ton manchmal ein bisschen rauer", sagt Salar. "Aber die Jungs wissen schon, was sie an mir haben." Das macht sich auch in Sachen Verletzungen bemerkbar: Lediglich Dominik Oehlers, Abdelkader Maouel und Fabio Fahrian stehen heute nicht zur Verfügung; allerdings sind noch nicht alle bisher Verletzten wieder so weit, dass sie im Vollbesitz ihrer Kräfte sind.

Salar jedenfalls will seine bestmögliche Mannschaft aufbieten, um gegen Aachen vielleicht sogar für eine Überraschung zu sorgen. "Aachen ist für mich der absolute Favorit auf den Aufstieg. Ich habe sie zuletzt beim Spiel gegen Wiedenbrück gesehen, das war schon beeindruckend." In der Tat ist die Bilanz der Alemannia stark: Erst eine Niederlage steht auf dem Konto, und mit erst 16 Gegentreffern stellt Aachen die beste Defensive der Liga.

(RP)
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