Kfc Uerdingen KFC: Handball-Taktik bleibt ohne Erfolg

Regionalliga · Fußball: Der KFC Uerdingen kam im Heimspiel gegen den SC Verl nicht über ein torloses Unentschieden hinaus - auch, weil er die schwächste erste Halbzeit der laufenden Saison ablieferte. 1502 Zuschauer sahen das 0:0 in der Grotenburg.

 Aufreger in der Schlussphase: Uerdingens Dominik Oehlers (Nummer 7) springt mit dem eingewechselten Verler Ersatztorwart Robin Brüseke zum Ball, beiden fallen, der Uerdinger sieht Gelb.

Aufreger in der Schlussphase: Uerdingens Dominik Oehlers (Nummer 7) springt mit dem eingewechselten Verler Ersatztorwart Robin Brüseke zum Ball, beiden fallen, der Uerdinger sieht Gelb.

Foto: Lothar Strücken

Der KFC Uerdingen hat den zweiten Heimsieg in der laufenden Saison der Regionalliga verpasst. Vom SC Verl trennten sich die Blau-Roten torlos. In der Tabelle liegt der KFC nun nach dem siebten Spieltag auf Rang 12 und ist weiterhin punktgleich mit den Verlern. Bereits am Mittwoch geht es in der Liga weiter: Um 19.30 Uhr kommt Liga-Überflieger Viktoria Köln zum Nachholspiel in die Grotenburg. Dann werden vermutlich ein paar mehr Zuschauer sein als die 1502, die die Vorstellung gegen Verl verfolgten.

Trainer Murat Salar hatte eine ziemlich defensive Taktik gewählt und wollte auf Konter setzen. Für den Rot-gesperrten (und schmerzlich vermissten) Torjäger Aliosman Aydin hatte er Moses Lamidi als einzige Spitze aufgeboten. Dahinter siedelte er ein Fünfermittelfeld an, das quasi wie beim Handball einen mondförmigen Halbkreis bildete, mit Nico Buckmaier und Athanasios Mentizis als hängenden Flügelstürmern und Issa Issa als zentraler Figur. Diese Taktik ging zwar nicht völlig in die Hose, aber viel damit anfangen konnten die Uerdinger im Spiel nach vorne nicht. Denn bei eigenem Ballbesitz agierte der KFC häufig gleich mit vier Offensivkräften auf einer Linie, das Mittelfeld sollte mit langen Bällen nach vorne überbrückt werden. Lamidi hing mangels brauchbaren Anspielen ziemlich in der Luft, und wenn der Ball denn mal zu ihm kam, wusste er damit nichts anzufangen - für einen Spieler mit Zweitliga-Erfahrung war das viel zu wenig.

Spielzüge waren auf Uerdinger Seite keine zu sehen, stattdessen gab es gewohnt viel Kampf - doch das reicht in der Regionalliga nicht immer aus. Und als Robin Udegbe nach einer Viertelstunde in Bedrängnis an einem weiten Freistoß vorbeisegelte, da hatte der KFC Glück, dass Schiedsrichter Sascha Weirich den daraus resultierenden Treffer von Rino Capretti wegen Abseits nicht anerkannte. Und in der 21. Minute rettete Buckmaier auf der Linie per Kopf für seinen Torwart. Zwischenzeitlich hatte Issa Issa es mal aus 20 Metern probiert, aber seinen Schuss meisterte Verls Torwart Sebastian Lange.

Das war es an Höhepunkte im ersten Durchgang einer Partie, die in etwa so schmeckte wie abgestandenes stilles Wasser. Dementsprechend reagierte Salar zur Halbzeit. Für den enttäuschenden Lamidi kam mit Dominik Oehlers ein echter Mittelstürmer (der allerdings auch nicht viel effektiver agierte), für Issa kam El Houcine Bougjdi und rückte von der Sechserposition aus weiter vor, und Patrick Ellguth übernahm die Sechserrolle. Diese Maßnahmen führten zu deutlich mehr Aktivitäten der Uerdinger vor dem Verler Tor, doch zwingende Chancen ergaben sich nicht. Gefahr gab's vorrangig durch Standards, etwa nach einem Freistoß des guten Sebastian Hirschs, den ein Verler Abwehrspieler ans eigene Außennetz bugsierte (55.), oder bei Buckmaiers Schuss aus 20 Metern nach Faustabwehr des Gästetorwarts, der knapp vorbeistrich (60.).

Für Aufregung sorgte dann noch die 81. Minute: Einen Hirsch-Freistoß verlängerte Oehelrs per Kopf, und Ellguth versuchte, mit langem Bein an den Ball zu kommen. Dabei prallte er unglücklich mit Verls Torwart Lange zusammen, der sich dabei so arg am Knie verletzte, dass er nicht mehr weitermachen konnte. Für ihn kam Robin Brüseke, der aber hinten auch nichts mehr anbrennen ließ.

(RP)
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