Kfc Uerdingen KFC ließ nach der Führung stark nach

Regionalliga · Fußball: Die Uerdinger mussten sich am Samstag bei den Sportfreunden Siegen mit 1:3 geschlagen. Personelle Probleme während des Spiels gaben den Ausschlag. Hinterher wurde das Team von den eigenen Fans sehr übel beschimpft.

 Trainer Murat Salar wehrte sich nach Spielende gestenreich gegen die Anfeindungen der eigenen Fans.

Trainer Murat Salar wehrte sich nach Spielende gestenreich gegen die Anfeindungen der eigenen Fans.

Foto: samla

Der KFC hat nicht an seine gegen Aachen gezeigte gute Leistung anknüpfen können und die Partie beim Abstiegskandidaten Sportfreunde Siegen mit 1:3 (1:2) verloren. Zwar bleiben die Uerdinger auf Tabellenplatz 13, der Abstand zum ersten Abstiegsrang, das ist nach dem Rückzug der zweiten Mannschaft des VfL Bochum Platz 15, beträgt sieben Punkte.

KFC-Trainer Murat hatte auf die Gelbsperren seiner defensiven Stammkräfte Rico Weiler und Patrick Ellguth reagiert und agierte in dieser Spielzeit erstmalig nicht im gewohnten 4-1-4-1-System, sondern bot mit Armand Drevina und Leon Heine gleich zwei defensive Sechser auf, spielte ein 4-2-3-1-System. Und die ersten 20 Minuten schienen ihm Recht zu geben, denn der KFC dominierte die Partie. Und erzielte früh ein Tor, denn bereits in der neunten Minute traf Kofi Schulz zum 0:1. Omar el Zein hatte - mit dem Rücken zum Tor stehend - maßgerecht aufgelegt und Schulz traf mit einem Schuss Marke Tor des Monats aus 20 Metern in den linken oberen Winkel.

Etwa ab der 20. Minute gaben die Uerdinger ihre Dominanz leider auf. Wobei der Gegner auch davon profitierte, dass in der 25. Minute der schon angeschlagen ins Spiel gegangene Innenverteidiger Patrick Jöcks verletzt ausscheiden musste. Nico Buckmaier kam für ihn, Jöcks Position übernahm Heine, der nach hinten rückte. Nur vier Minuten später rutschte Ioannis Alexiou beim Versuch, eine Rechtsflanke zu klären, der Ball so unglücklich über den Spann, dass er zum 1:1 einschlug. "Das, was Ioannis passiert ist, kommt immer mal wieder vor. Wir müssen die Flanke von Manuel Glowacz unterbinden", sagte KFC-Co-Trainer Uwe Fech und machte damit seiner Verärgerung Luft. Ein Treffer, der die auf einem Abstiegsplatz stehenden Siegener beflügelte, denn noch vor der Pause (39.) gingen sie mit 2:1 in Führung. Nach feiner Einzelleistung von Zouhair Bouadoud, der im Strafraum gleich vier Uerdinger düpierte, traf Konstantin Möllering aus kurzer Distanz zum 2:1.

Zur zweiten Halbzeit war KFC-Trainer Salar abermals gezwungen, seinen gesamten Defensivverbund umzubauen. Die Position des verletzt aus dem Spiel gegangenen Rechtsverteidigers Sebastian Hirsch übernahm Burak Akarca, der von links nach rochierte. Neuer Linksverteidiger war ab sofort Schulz. Und die Hereinnahme von Aliosman Aydin, der beim 3:0 im Hinspiel alle Treffer erzielt hatte, sollte der Offensive neuen Schwung geben. Doch Torchancen vermochten sich die Uerdinger keine mehr zu erspielen, gerade einmal bis zum Strafraum kamen sie, dann aber waren sie mit ihrem Latein am Ende. Dafür traf Siegen noch einmal in Person von Glowacz, der per Flachschuss zum 3:1 (66.) Endstand traf.

Trotz der Niederlage stellten sich Mannschaft und Teile des Funktionsteams nach der Partie den 150 Fans und gingen in die Kurve. Doch die Anfeindungen, die sie erleben mussten, ließen KFC-Boss Lakis die sprichwörtliche Hutschnur platzen. "Wir haben verloren und eine schlechte Leistung geboten. Darüber kann und muss man sprechen", sagte er und fügte hinzu: "Obszöne Gesten und verbale Attacken, die weit unter die Gürtellinie zielen, haben beim KFC Uerdingen nichts zu suchen. Ich will, dass sich dieser Verein in der Fremde anständig präsentiert. Solche Leute will ich auch bei unseren Heimspielen nicht mehr sehen."

(RP)
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