KFC Uerdingen KFC siegt mit viel Herzblut in Unterzahl

Regionalliga · Beim 3:2-Erfolg gegen Rödinghausen wandelten die Uerdinger erneut einen Rückstand in einen Sieg um - der erste Heimsieg seit dem 22. Februar 2014. Kofi Schulz flog vom Platz, Trainer Murat Salar musste auf die Tribüne.

Dank einer besonders in der zweiten Halbzeit starken kämpferischen Leistung hat der KFC Uerdingen sein zweites Heimspiel der neuen Regionalliga-Saison gegen den starken Aufsteiger SV Rödinghausen mit 3:2 (0:1) gewonnen und damit seinen zweiten Saisonsieg gefeiert.

Wie schon zuletzt beim Auswärtsspiel in Lotte geriet der KFC wieder früh in Rückstand, bewies aber erneut Moral und drehte die Partie noch. "In der vergangenen Spielzeit haben die Fans das fehlende Herzblut kritisiert. Diese Mannschaft hat es", sagte ein eigens früher und ohne seine Familie aus seinem Griechenlandurlaub zurück gekehrter Präsident Lakis.

Nicht einmal zwei Minuten waren gespielt, da hatte Marius Bülter, der völlig frei stand, mit einer feinen Direktabnahme aus dem linken Strafraumeck die 1:0-Führung der Gäste erzielt. "Der Schütze steht in meinem Rücken, ich denke, dass Basti mehr nach innen gerückt ist, ja, die Abstimmung zwischen uns hat da nicht gestimmt", sagte Innenverteidiger Rico Weiler zu den Fehlern der Entstehung dieses Treffers. Doch anders als vor Wochenfrist in Lotte gelang dem KFC nicht schnell der Ausgleich. Im Gegenteil, der Aufsteiger, der in der Spitze immer wieder mit hohen Bällen auf den früheren Uerdinger Christian Knappmann operierte, kontrollierte weitestgehend das Spielgeschehen, war aber im Abschluss auch nicht wirklich gefährlich.

 Der später mit Gelb-Rot vom Feld gestellte Kofi Schulz behauptet sich gegen Rödinghausens Kai Benjamin Everts. Trainer Murat Salar durfte diese Szene noch vom Spielfeldrand aus beobachten - später musste er hinter den Zaun.

Der später mit Gelb-Rot vom Feld gestellte Kofi Schulz behauptet sich gegen Rödinghausens Kai Benjamin Everts. Trainer Murat Salar durfte diese Szene noch vom Spielfeldrand aus beobachten - später musste er hinter den Zaun.

Foto: Strücken

Emotional wurde es dafür am Spielfeldrand, und eine Minute vor dem Halbzeitpfiff kam Schiedsrichter Dominik Jolk der Bitte seines Assistenten nach und verwies KFC-Trainer Murat Salar des Innenraumes. "Eine genaue Begründung habe ich nicht bekommen, aber ich coache schon sehr emotional", gab sich Salar einsilbig zu der Szene. Fortan gab er seine Anweisungen über Boten, und eine war die Einwechslung von Niko Buckmaier für den schwachen Athanasios Mentizis. In der 58. Minute brauchte eben jener Buckmaier eine Hereingabe des wieder sehr quirlig spielenden El Houcine Bougjdi nur noch über die Linie zu drücken, das war der Ausgleich zum 1:1.

Nur drei Minuten später schickte Moses Lamidi auf links Kofi Schulz auf die Reise, und der schob vom linken Strafraumeck flach zum 2:1 ein. Mit einem Doppelpack hatten die Uerdinger die Partie gedreht. Und steckten auch die Unterzahl nach der Gelb-Roten Karte für Schulz in der 77. Minute weg. "Ich sehe nur den Ball und renne dabei meinen Gegenspieler um", sagte der zuvor bereits verwarnte Übeltäter zu der eher unglücklich zu nennenden Aktion. Was Uerdingens derzeitige Torgarantie Aliosman Aydin aber nicht davon abhielt, in der 85. Minute aus einem Gewühl heraus das 3:1 zu erzielen. Für Aydin war es im vierten Spiel bereits der vierte Treffer.

Die Ergebniskosmetik, die Nico Schneck mit dem 2:3 in der Nachspielzeit betrieb, vermochte den Frust von Gästetrainer Mario Ermisch nicht zu lindern. "Meine Mannschaft war in allen Belangen die bessere. Die Uerdinger schießen in der 60. Minute zum ersten Mal aufs Tor, und mein Kollege spricht von einem verdienten Sieg", ereiferte er sich.

(RP)
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