Lokalsport 2:2 - KFC beweist gegen Essen Moral

Regionalliga · Fußball: Der KFC trennte sich von Rot-Weiss Essen 2:2. Dadurch verpasste es die Auswahl von Trainer Wiesinger, mit Spitzenreiter Düsseldorf nach Punkten gleichzuziehen. Reichwein und Kefkir machten zweimal einen Rückstand wett.

 Volles Haus in der Uerdinger Kurve: 5403 Zuschauer verfolgten das Aufeinandertreffen des KFC mit Rot-Weiss Essen.

Volles Haus in der Uerdinger Kurve: 5403 Zuschauer verfolgten das Aufeinandertreffen des KFC mit Rot-Weiss Essen.

Foto: Lothar Strücken

Der KFC Uerdingen hat den Sprung nach ganz oben in der Tabelle der Regionalliga knapp verpasst. In einem kampfbetonten Spiel bewiesen die Blau-Roten gegen Rot-Weiss Essen allerdings Moral, machten zweimal einen Rückstand wett und trennten sich vom Kultclub aus dem Ruhrpott 2:2 (1:2). In der Tabelle haben die Uerdinger nun zehn Punkte gesammelt und liegen auf dem dritten Tabellenplatz - zwei Punkte hinter Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf U23. Ein wenig enttäuschend war die Zuschauerkulisse. 5403 Besucher verfolgten die Partie in der Grotenburg.

Eigentlich hatte Uerdingens Trainer Michael Wiesinger ja damit geliebäugelt, frischen Wind in seine Startformation zu bringen. Den Gedanken hatte er dann allerdings wieder verworfen, so dass der KFC in der gleichen Aufstellung begann wie zuletzt gegen Wattenscheid. Das wiederum hieß, dass im Sturm erneut Lucas Musculus den Vorzug vor Marcel Reichwein bekommen hatte und somit als einzige echte Spitze spielte. Auf die Bank durfte immerhin Florian Rüter, der sich nach seiner Verletzung allmählich wieder an die Startaufstellung herantastet - er kam, wie auch Reichwein, nach einer Stunde.

Bei Freibadtemperaturen nahm der KFC von Beginn an das Spiel in die Hand. Essen ließ die Gastgeber zunächst gewähren, was jedoch nicht tragisch war, weil die kleine Eckenserie in der Anfangsphase zwar für Wirbel, aber nicht für die Führung sorgte. Erst nach gut einer Viertelstunde vermochten sich die Gäste aus dem Anfangsdruck zu befreien, so dass sich dann das erwartet enge und kampfbetonte Spiel entwickelte - und die Essener in Führung gingen: Dennis Chessa hatte eine Flanke nur mit der Hand vereiteln können. Dafür sah er Gelb, und den folgenden Freistoß verlängerte Essens Marcel Platzek zum 1:0 in die Maschen (24.). Zehn Minuten später korrigierte Chessa seinen Fehler. Im Essener Strafraum wühlte er sich mitsamt Ball vorbei an Torwart Robin Heller (ob das auch regelgerecht vonstatten ging, wäre ein Fall für den Videobeweis gewesen), und traf aus spitzem Winkel den Pfosten. Den Abpraller drosch Oguzhan Kefkir mit aller Macht ins Tor zum 1:1.

 Ausgleich zum 1:1 für den KFC: Dennis Chessa (verdeckt hinter Lucas Musculus) hatte den Pfosten getroffen, den Abpraller drosch Oguzhan Kefkir ins Tor.

Ausgleich zum 1:1 für den KFC: Dennis Chessa (verdeckt hinter Lucas Musculus) hatte den Pfosten getroffen, den Abpraller drosch Oguzhan Kefkir ins Tor.

Foto: Strücken Lothar

Als sich beide Teams schon auf die Halbzeit eingestellt hatten, schlugen die Essener noch einmal zu. Erneut war es Platzek, der ein Missverständnis zwischen KFC-Torwart René Vollath und Kapitän Mario Erb ausnutzte, zwischen die beiden spritzte und die Murmel so zum 2:1 für RWE ins Tor hob (41.).

Im zweiten Durchgang drängte der KFC nun auf den Ausgleich. Vorrangig über die sehr aktive linke Seite mit den fleißigen Chessa und Kefkir ging es aufs Tor der sich immer mehr einigelnden Gäste, während über die rechte Seite deutlich weniger passierte. Vielleicht ist das eine der Lehren, die der KFC aus dem Spiel ziehen könnte, zumal beispielsweise mit Leon Binder eine Alternative für die rechte Seite bereit stehen würde. Die Angriffsbemühungen sahen jedenfalls bis zur Strafraumgrenze recht passabel aus. Was fehlte, war der letzte Pass vors Tor, der allzu oft das Bein eines Gegners traf statt zum eigenen Mann zu gelangen.

Als sich die ersten Fans schon mit der ersten Heimniederlage der laufenden Spielzeit abgefunden hatten, erlöste Reichwein mit seinem ersten Saisontreffer den KFC und traf in der 84. Minute zum Ausgleich - vielleicht ist nun bei dem aus Wolfsburg gekommenen Sturmführer der Knoten geplatzt.

(oli)
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