KFC Uerdingen Zwei Punkte verloren, Fans gewonnen

Krefeld · Das Spitzenspiel der Fußball-Regionalliga zwischen dem KFC Uerdingen und Viktoria Köln endet 1:1. Das ist aus doppeltem Grund ärgerlich: Beim Blick auf die vergebenen Chancen und auf die Tabelle.

 Maximilian Beister jubelt über sein Tor gegen Viktoria Köln.

Maximilian Beister jubelt über sein Tor gegen Viktoria Köln.

Foto: Dirk Jochmann

Das Spitzenspiel der Regionalliga zwischen dem KFC Uerdingen und Viktoria Köln endet 1:1. Das ist aus doppeltem Grund ärgerlich: Beim Blick auf die vergebenen Chancen und auf die Tabelle.

Schlusspfiff in der Grotenburg. Das Ergebnis ist enttäuschend. Der KFC Uerdingen hat es nicht geschafft, Viktoria Köln zu besiegen. Die Mannschaft von Trainer Stefan Krämer muss sich mit einem 1:1 (0:0) begnügen. Damit bleiben die Krefelder zwar Spitzenreiter mit zwei Punkten Vorsprung, doch das Team aus der Domstadt hat zwei Begegnungen weniger ausgetragen. Doch von Resignation keine Spur - schon gar nicht auf den Rängen. Der KFC wird mit prasselndem Applaus verabschiedet. Auch Präsident Mikhail Ponomarev klatscht. Ein deutliches Zeichen der Anerkennung für eine gute Leistung an einem Nachmittag, an dem eigentlich alles stimmte - bis auf das Ergebnis.

Das Spiel hatte nämlich nur einen Sieger verdient: den KFC. Vor der Pause war die Mannschaft überlegen, konnte sich aber kaum eine Chance erspielen. Vier Minuten nach dem Wechsel musste sie einen empfindlichen Tiefschlag wegstecken. Den ersten ernsthaften Angriff der Viktoria nutzte Sven Kreyer zur Führung.

Doch die Reaktion des KFC war der eines Spitzenreiters würdig. Der Lohn folgte in Form des Ausgleichs, der jedoch in der Art des Zustandekommens glücklich war. Der überragende Tanju Öztürk eroberte den Ball im Mittelfeld, schickte den eingewechselten Jan Holldack, dessen Hereingabe Kölns Torhüter Sebastian Patzler jedoch durchrutschen ließ. Maximilian Beister war zur Stelle. "Den Ball muss ich natürlich festhalten", meinte der Keeper später. "Das war mein Ding."

In den folgenden, turbulenten Minuten hätten die Gastgeber mehr als nur ein Tor erzielen müssen. Beisters sehenswerter Volleyschuss verfehlte sein Ziel um Zentimeter. Dann scheiterte der eingewechselte Marcel Reichwein, der frei vor Patzler stand. Fünf Minuten später patzt Patzler erneut, Reichwein nutzt das nicht konsequent, bringt den Ball aber noch zu Beister, der gefoult wird - Elfmeter. Kölns Torschütze Kreyer rastet aus. Er läuft von der Mittellinie zu seinem Torhüter, packt und schüttelt ihn. Oguzhan Kefkir legt sich den Ball zurecht - und Patzler hält, den allerdings auch schwach geschossenen Ball. Was waren das für sechs verrückt Minuten! Die Fans im Stadion sind begeistert, rund 400.000 Zuschauern vor den Fernsehern - das Spiel wurde live bei Sport1 gezeigt - bestens unterhalten.

So schön und frustrierend diese Minuten auch waren, die Platzherren lassen nicht nach. Christian Dorda hat noch Pech mit einem Distanzschuss an die Latte, Holldack Sekunden vor dem Ende mit einem Kopfball, den der Keeper auf der Linie pariert. Patzler - erst Depp, dann Held.

"Wir hätten gewinnen müssen", meinte KFC-Präsident Ponomarev. "Was uns fehlte, war das entscheidende Tor." Das sahen die 4.827 Zuschauer ähnlich. Doch auch wenn die Mannschaft an diesem Nachmittag zwei Punkte verloren hat, so hat sie viele Fußballfreunde gewonnen. Und den Kampf um die Meisterschaft, hat sie noch nicht aufgegeben. Im Gegenteil, so wie sie nach dem Rückstand zurückgekommen ist, ist ihr durchaus zuzutrauen, dass sie aus dieser Begegnung gestärkt hervorgeht.

(ths)
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