Lokalsport KFC: und wieder spielt Kray Schicksal

Fußball-Regionalliga · Wenn heute Nachmittag der FC Kray in der Grotenburg gastiert, dann kommen unweigerlich die Erinnerungen an die verlorene Relegation zur Regionalliga im Jahr 2012. Heute könnte es erneut um die Zugehörigkeit zur vierten Liga gehen.

 Die beiden Partien in der Relegationsrunde gegen den FC Kray im Jahr 2012 waren für KFC-Boss Lakis wohl die mit bittersten Momente in seiner Amtszeit beim KFC Uerdingen. Wenn das Team heute erneut nicht gewinnen sollte, dann wird es immer schwieriger für die Uerdinger, in der Regionalliga zu bleiben. Denn das Restprogramm hat es wahrlich in sich.

Die beiden Partien in der Relegationsrunde gegen den FC Kray im Jahr 2012 waren für KFC-Boss Lakis wohl die mit bittersten Momente in seiner Amtszeit beim KFC Uerdingen. Wenn das Team heute erneut nicht gewinnen sollte, dann wird es immer schwieriger für die Uerdinger, in der Regionalliga zu bleiben. Denn das Restprogramm hat es wahrlich in sich.

Foto: Strücken, Lothar

Es gibt Erinnerungen im Leben, die man am liebsten in eine dunkle Kiste packen und diese tief im Wald irgendwo vergraben würde, auf dass sie niemand wieder öffne, um sie noch einmal zu erleben. In der jüngeren Vergangenheit des KFC Uerdingen sind das zwei Fußballspiele, die sich besonders hervorgetan haben. Sie wurden im Juni 2012 ausgetragen, und der Gegner seinerzeit hieß FC Kray. Gegen den Club aus Essen ging es damals um den Durchmarsch aus der Verbandsliga in die Regionalliga. Der KFC galt gegen den damaligen Verbandsligisten als Favorit, und bis heute ist es nicht hundertprozentig geklärt, ob es in diesen beiden Partien so alles mit rechten Dingen zugegangen ist.

Beide Spiele hatte der KFC nämlich verloren, das Hinspiel in der Grotenburg mit 0:1, das Rückspiel am Essener Uhlenkrug mit 0:2. Und beide Partien beendete die Auswahl des damaligen Interimstrainergespanns Erhan Albayrak und Ronny Kockel nur mit neun Feldspielern, weil es in beiden Partie jeweils zwei Platzverweise gegeben hatte - mindestens eine pro Spiel war dabei völlig überflüssig. Fortan gingen Gerüchte und böse Unterstellungen um, dass dies auch kein Zufall gewesen sei - bewiesen aber wurde nichts. Resultat jedenfalls war: Der KFC blieb in der Oberliga, und statt Spiele gegen Teams wie Rot-Weiß Essen oder Rot-Weiß Oberhausen auszutragen, ging es dann weiter auf zum Teil mit Gänseblümchen bewachsenen Rasenfelder gegen jene Clubs, die mit "Der Acker bebt" und dergleichen Werbung machen - zum Glück aber nur noch für ein Jahr, danach ging es unter Eric van der Luer und Ronny Kockel in die Regionalliga.

Dort wollen die Uerdinger nun auch mit aller Macht bleiben, und KFC-Boss Lakis hat gemeinsam mit seinem zweiten Vorsitzenden Mikhail Ponomarew die Parole ausgerufen, im kommenden Jahr sogar oben mitzuspielen und schnellstmöglich die Dritte Liga anzugreifen. Aber dazu ist heute ein Erfolg erneut gegen jenen FC Kray bitter nötig - sonst droht der Absturz zurück in die fünfte Liga. Der Blick auf die Tabelle zeigt das Dilemma, in dem der personell erneut ziemlich dezimierte KFC (neben den vielen Verletzten ist auch Sebastian Hirsch ist nach seiner fünften Gelben Karte heute gesperrt) steckt, besonders deutlich. Vier Spieltage vor dem Saisonende hat der KFC wie auch Kray drei Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz, den derzeit Wattenscheid einnimmt. Mit einem Sieg könnte Uerdingen also nicht nur den Abstand auf Wattenscheid (spielt gegen Fortuna Düsseldorf U23) auf sechs Zähler ausbauen, sondern würde auch drei Punkte vor Kray liegen. Das wäre dann zwar noch nicht die endgültige Rettung, aber dieser Vorsprung sollte dann doch wohl irgendwie ausreichen, um mindestens Platz 14 (der erste Nicht-Abstiegsplatz) zu halten. Bei einer Niederlage allerdings droht vielleicht sogar das Abrutschen auf einen Abstiegsplatz, wenn Wattenscheid gewinnt und Schalkes U23 einen Punkt oder mehr holt.

Hinzu kommt: Von den verbleibenden Partien scheint das Spiel gegen die Essener zumindest vom Papier her die leichteste Aufgabe darzustellen. Denn für Uerdingen geht es noch gegen Rot-Weiß Essen, zum Aufstiegsanwärter Borussia Mönchengladbach U23 und zum Schluss gegen Fortuna Düsseldorfs U23. Ausgerechnet, möchte man da schon sagen. Denn auch an die Spiele gegen die Landeshauptstädter haben die Uerdinger traurige Erinnerungen: In der ersten Saison mit Lakis gab es dort im letzten Saisonspiel eine deftige 0:4-Niederlage, und die wiederum besiegelte den Absturz in die sechste Liga - das soll dem KFC diesmal erspart bleiben.

Darum: Heute Daumen drücken! Um 14 Uhr geht's in der Grotenburg los.

(RP)
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