Kfc Uerdingen Regionalligisten hoffen auf Fernsehgeld

Regionalliga · Fußball: Die 18 Vereine der Regionalliga verhandeln mit dem TV-Sender Sport1 über die Übertragungsrechte der Spiele. Der Verband will die Rechte nicht länger zum Nulltarif abtreten. Mit dem Geld könnte ein Videoportal finanziert werden.

 Im vergangenen Jahr sind sechs Spiele mit Beteiligung des KFC Uerdingen live im Fernsehen gezeigt worden. Vier Heimspiele, so wie auf unserem Foto die Partie gegen den späteren Meister und Aufsteiger Fortuna Köln, waren seinerzeit dabei. Welche Spiele in dieser Saison gezeigt werden, ist noch offen.

Im vergangenen Jahr sind sechs Spiele mit Beteiligung des KFC Uerdingen live im Fernsehen gezeigt worden. Vier Heimspiele, so wie auf unserem Foto die Partie gegen den späteren Meister und Aufsteiger Fortuna Köln, waren seinerzeit dabei. Welche Spiele in dieser Saison gezeigt werden, ist noch offen.

Foto: Thomas Lammertz

Möglicherweise wird Regionalligist KFC Uerdingen auch in der kommenden Spielzeit wieder im Fernsehen zu sehen sein. Bei der Staffeltagung aller 18 Regionalligisten war auch ein abzuschließender Fernsehvertrag Thema. Hintergrund: In der abgelaufenen Spielzeit hatte der Münchener Privatsender Sport1 seine deutschlandweite Übertragung auf die viertklassigen Fußballregionalligen ausgeweitet und dabei nicht weniger als sechsmal Spiele mit Uerdinger Beteiligung - darunter sogar vier Heimbegegnungen aus der Krefelder Grotenburg - ausgewählt.

Allerdings mussten die Spiele dazu von zumeist Samstagsnachmittags auf für Stadionbesucher weniger attraktive Wochentagsabende verlegt werden. Die fehlenden Zuschauereinnahmen ausgleichende Fernsehgelder gab es nicht und dass die Uerdinger deshalb oder dadurch zusätzliche Werbepartner generiert hätten, war auch nicht erkennbar. Dem einmaligen Versuch, im Fernsehspiel gegen Alemannia Aachen auf der Trikotbrust für eine Bochumer Firma aus dem Rotlichtmilieu Werbung zu machen, schob der Westdeutsche Fußball-und Leichtathletikverband einen Riegel vor.

"Auch in Zukunft wird das Fernsehen nicht kommen, wenn wir spielen, sondern wir spielen, wann das Fernsehen kommt", ließ Herrmann Korfmacher, Präsident des WFLV, die 18 Vereine wissen, dass das, was für die Champions League Gültigkeit hat, auch in der Regionalliga gilt. Bis auf die Regionalliga Nord-Ost, die einen Fernsehvertrag mit dem Mitteldeutschen Rundfunk hat, saßen in diesem Monat Vertreter der übrigen vier (Nord, West, Südwest und Süd) Staffeln bereits mit Vertretern des Fernsehsenders an einem Tisch. Bis zum Monatsende soll ein weiteres Gespräch folgen.

Attraktiv sind die Regionalligen wegen der in Ihnen spielenden Traditionsvereine. Im Südwesten findet man Waldhof Mannheim, Kickers Offenbach, FC Homburg und Eintracht Trier und im Westen mit Aachen, Oberhausen, Essen, Wattenscheid und Uerdingen gleich fünf ehemalige Erstligisten. Deshalb sollen aus diesen beiden Staffeln je sieben und aus den - bundesweit weniger attraktiven - Staffeln im Norden und Süden je zwei Partien übertragen werden.

Dabei wollen die Ligen diesmal gerne ein Fernsehgeld generieren. Wobei allerdings nicht daran gedacht ist, dieses direkt an die Vereine auszuschütten. Schon seit langem wird über ein Videoportal diskutiert, in das sämtliche Vereine eine Aufzeichnung ihrer Heimspiele einstellen würden. Das wäre dann - passwortgeschützt - für alle Vereine einsehbar. Zeitaufwändige Spielbeobachtungen des kommenden Gegners, die die Vereine zudem Reisekosten für ihre Trainer kosten, könnten so entfallen. KFC-Trainer Murat Salar würde solch eine Einführung begrüßen, sagt aber: "Den eigenen Eindruck vor Ort kann eine solche Aufnahme niemals ersetzen. Sonst würden ja auch in der Bundesliga keine Trainer mehr Spiele beobachten. Aber als Ergänzung ist das sicherlich hilfreich."

Je nach Höhe des Fernsehgeldes wird überlegt, hiervon einen Dienstleister, der die Aufzeichnungen fertigt, zu beauftragen oder den Vereinen Kameras und weiter benötigtes Material zu kaufen, das dann von Vereinsmitgliedern selbst zu bedienen wäre.

(RP)
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