Lokalsport KFC verliert Dörfler, Rankl - und Punkte

Oberliga · In einer turbulenten Partie trennte sich der KFC von Velbert 2:2. Charles Takyi verschoss einen Elfmeter, Johannes Dörfler kassierte die Rote Karte, und Danny Rankl brach sich wohl die Nase. Der Ausgleich fiel in der Nachspielzeit.

 Danny Rankl (Bildmitte) schied in der Nachspielzeit mit Verdacht auf gebrochener Nase aus. Trainer André Pawlak hofft, dass der Uerdinger Top-Torjäger am Mittwoch gegen Verfolger und Mitaufstiegskontrahenten Schonnebeck mit einer Spezialmaske wird spielen können.

Danny Rankl (Bildmitte) schied in der Nachspielzeit mit Verdacht auf gebrochener Nase aus. Trainer André Pawlak hofft, dass der Uerdinger Top-Torjäger am Mittwoch gegen Verfolger und Mitaufstiegskontrahenten Schonnebeck mit einer Spezialmaske wird spielen können.

Foto: Lammertz

Der KFC Uerdingen wird am Ende dieser Spielzeit in die Regionalliga West aufsteigen. Daran ändert auch nichts, dass die Mannschaft beim 2:2 (2:1) im Heimspiel am Samstagabend gegen die SSVg Velbert vor über 2000 Zuschauern zwei Punkte liegen ließ und damit eine Serie von zuvor neun in Serie gewonnener Spielen ihr Ende fand. In dieser Spielzeit verfügen die Uerdinger über einen auch qualitativ breit aufgestellten Kader, der Ausfälle kompensieren kann. So wie den von Stürmer Johannes Dörfler, der gegen Velbert Rot sah oder den möglichen von Toptorjäger Danny Rankl, der sich bei einem Zweikampf wahrscheinlich die Nase brach und von dem Trainer André Pawlak hofft, dass er am Mittwoch im Spitzenspiel beim Zweiten Schonnebeck mit einer Spezialmaske wird auflaufen können. Die Essener gewannen gestern gegen den FC Kray und verkürzten den Rückstand auf den KFC auf fünf Punkte.

Am Samstagabend war - trotz des erwarteten Ausfalls von Rechtsverteidiger Sebastian Hirsch - die Uerdinger Auswechselbank mit zehn Akteuren bestens gefüllt. Darunter waren mit Charles Takyi und Aleksandar Pranjes auch Offensivkräfte, die bei jedem der Uerdinger Ligakonkurrenten einen Stammplatz sicher hätten. Und die elf Akteure, denen der Trainer diesmal das Vertrauen geschenkt hatte, agierten von Beginn an wie gewohnt feldüberlegen.

Den ersten Treffer aber erzielten die Gäste. Als sich in der achten Spielminute die Uerdinger Abwehrspieler Leon Binder und Timo Achenbach nicht einig waren, spitzelte Niklas Andersen aus kurzer Distanz den Ball zu der zu diesem Zeitpunkt schmeichelhaften 1:0-Führung Velberts über die Linie. In der Folge wurden die Aktionen der Gastgeber zwingender, und noch vor der Pause drehten Kopfballtore von Tanju Öztürk (33.) und Binder (38.) die Partie zur 2:1-Führung der Uerdinger. Dass mit diesem Spielstand die Seiten gewechselt wurden, lag auch am rechten Außenpfosten, den der wieder sehr auffällig spielende Kai Schwertfeger noch vor der Pause traf.

Nach Wiederanpfiff entrollten die 50 mitgereisten Velberter Fans auf der Südtribüne ein Spruchband mit der Aufschrift, "Danke für Alles André". Doch der so gelobte frühere Velberter und heutige Uerdinger Trainer André Pawlak hatte kaum Zeit, sich hierüber zu freuen, denn in der 68. Spielminute ging nach einem Zweikampf zwischen Johannes Dörfler und Noah Abdel Hamid der Velberter mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden. Sofort entstand um Schiedsrichter Marco Leuchtenberg ein Rudel aus Spielern und Betreuern. Als sich die Gemüter wieder beruhigt hatten, sah Dörfler Rot. "Wegen Ellbogenschlag, so sagte der Assistent zu mir", berichtete Pawlak. "Diese spielentscheidende Szene spielte sich genau vor meiner Bank ab, und ich habe keinen Schlag gesehen", ereiferte er sich. Ähnlich äußerte sich Dörfler selbst. "Ich drehe mich sehr schnell, und mein Gegenspieler stößt gegen meine Schulter", sagte der 20-Jährige. Videoaufnahmen zeigen auch eine Drehbewegung von Dörflers Schulter in Richtung seines Gegenspielers. Trotz der nun folgenden nummerischen Unterzahl blieben die Uerdinger spielbestimmend, verbuchten durch Rankl einen weiteren Pfostentreffer und hatten in der 89. Minute durch den einwechselten Takyi die Riesenchance zum entscheidenden 3:1. Doch dessen zwar platziert, aber nicht besonders hart geschossenen Strafstoß vermochte Velberts Torwart Philipp Sprenger abzuwehren. Das gab den Gästen für die Schlussphase die zweite Luft, und in der ersten Minute der Nachspielzeit erzielte Keisuke Ota nach einem zu kurz abgewehrten Ball per Distanzschuss den Treffer zum 2:2-Endstand. "In dem Spiel war doch alles drin. Wechselnde Führung, Rote Karte, verschossener Strafstoß, dann geht so etwas auch schon einmal 2:2 aus", sagte Vizekapitän Binder hinterher über die Partie.

(RP)
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